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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1950-12/0013
Die Markgrafschaft

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Neuenburg, wie es nur wenige kennen

Aus der Chronik der ehemals freien Reichsstadt am Rhein

6. Fortsetzung.

Nach dem Waffenstillstand
mit Frankreich ,

Nach dem Waffenstillstand mit Frankreich am
15. Juni 1940 kehrten auch die ersten Rückwanderer
wieder nach Neuenburg zurück. Was
sich ihren Blicken bot, war ein trauriges Bild
sinnloser Zerstörung, Verwüstung, verschütteter
Straßen, rauchender Trümmerhaufen und verkohlter
Häuserwände. Nach Aufräumungsarbei-
ten durch den damaligen „Arbeitsdienst" wurde

Einwohner glänzend. Wo eine Familie noch ein
bewohnbares Anwesen besaß, fanden eine oder
zwei obdachlose Familien Unterkunft und Hilfe.
Die Not ließ jsie zusammenrücken und auf den
Aufbau hoffen,v der sehr rasch fortschritt, so daß
bereits Mitte August einige Familien einziehen
konnten. Nach einer Bautätigkeit von 12 Wochen
fand schließlich dann am Sonntag, 15. September
1940, die Ubergabe der Siedlungen statt. Damit
hatte auch der letzte Rückwanderer wieder eine
Heimstätte gefunden.

sofort mit der Errichtung dreier Gemeinschäfts-
lager, von denen eines beim Sägerloch und zwei
am Altrhein geplant waren, begonnen. Aber auch
auf die Rückwanderer wartete viel Arbeit. In
Voller Reife stand das Korn und auch die Bodenarbeiten
in Feld und Reben verlangten nach der
Hand des Landwirts. Noch immer wurden viele
Rückwanderer täglich in ihre Heimat gefahren,
von der sie abends nach getaner Arbeit wieder
in ihre Betreuungsgemeinden zurückkehrten. Sie
warteten sehnsüchtig auf den Tag, da auch für
sie wieder Platz und ein Dach geschaffen war.

Am 3. Juli begann der Durchmarsch der heimkehrenden
Truppen, der sich damals über die
sog. „ Schwabenbrücke* * vollzog. Diese Pontonbrücke
war, nachdem die Franzosen außer der
Eisenbahnbrücke auch die Schiffsbrücke zerstört
hatten, in einer Woche von deutschen Pionieren
fertiggestellt worden. Sie wurde dann
nach Beendigung des Durchmarsches wieder abgebrochen
und durch eine neue Pontonbrücke
ersetzt. Inzwischen kehrten immer mehr Rückwanderer
in ihre Heimatgemeinde zurück. Schon
damals bewährte sich der Gemeinschaftsgeist der

Die gesprengte Eisenbahnbrücke

*

Nun galt es, den Rheinstrom von den Wrak-
stücken versenkter und gesprengter Brückenstücke
zu säubern. Nach kurzer Zeit waren auch
diese Spuren des Krieges beseitigt. Hierauf ging
man an die Hebung und Instandsetzung der
Eisenbahnbrücke, die sich bei der großen Kälte
und dem Hochwasser sehr schwierig gestaltete.

Am 11. November schließlich wurde mit den
Totalaufräumungsarbeiten begonnen. Zu diesem
Zweck wurden umfangreiche Arbeiten an die
verschiedensten Baufirmen vergeben, die dann
Hunderte von Arbeitern einsetzten. Aus Neuenburg
und Umgebung beteiligten sich an dtesen
gigantischen Aufräumungsarbeiten die Unternehmen
„Unser", „Huber", „Baschnagel" und „Pfunder
". Mit ihrer fleißigen Belegschaft halfen sie
mit, daß noch vor dem großen Kälteeinbruch
das Gröbste geschafft war. Besonders schwierig
gestaltete sich der Abbruch der Kirchenmauer
und des Kirchturmes. Hier mußten meistens
Sprengungen das Werk vollenden. Am 19. Dezember
war der Kirchturm durch Sprengung
niedergelegt und am 6. Januar 1941 lag auch der
Grundstein der zerstörten Kirche vollständig frei*


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