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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1951-07/0005
Die Markgrafschaft

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Betberg — Seefelden — St. Ilgen

Von Oberkirchenrat i. R. D. Karl Bender in Karlsruhe

Von Seefelden wandert man eine schwache
Halbstunde ostwärts ins Hügelgelände nach Betberg
. Auf der Höhe noch die kurze Treppensteige
hinauf durch den kleinen Torbogen und man
steht vor der zunächst von den hohen Bäumen
des Friedhofs verdeckten Kirche auf der höchsten
Erhebung der Gegend. Die Kirche mit dem da-

Nach den sprachkundigen Deutungen ist zweifellos
die alte Namensform „Bettebura" (so im
Jahr 1111) oder „Bettebuira" (so ca. 1200) oder
„Bettebur" (1258), „Betbur" (1275) dem Sinn
nach soviel wie „Bethaus" (gottesdienstlicher,
Bau). Im Schweizer Kanton Zürich kommt die
Zusammensetzung bet - bur als Ortsname öfter

Kirche von Betiberg Federzeichnung von K. Wolfsiberger

neben aufragenden Pfarrhaus ist weither von den
Höhen ringsum zu sehen, ein schönes Bild gegen
den hellen Horizont.

Betberg, einer der ältesten Orte an der nördlichen
Grenze des Markgäflerlandes, ist politisch
ein Gemeindeteil von Seefelden, aber kirchlich
die Muttergemeinde von Seefelden und ehedem
bis 1835 auch von St. Ilgen, das heute bürgerlich
und kirchlich zur Gemeinde Laufen gehört.

B e t b e r g und seine Kirche ist urkundlich
erstmals im Jahre 789 in der „Lorscher Chronik"
erwähnt. Lorsch, das altberühmte Kloster aus
Karls d. Gr. Tagen, 764 gegründet in der Rheinebene
bei Bensheim, einstmals sehr begütert im
nördlichen Baden (besonders im Kraichgau), hatte
auch vielen Besitz südlich bis in den Breisgau
hinein, den es freilich im Lauf der Jahrhunderte
verlor. Hier sind zu nennen Schallstadt, Ebringen,
Staufen, Heitersheim, Ballrechten, Britzingen,
Zunzingen, Müllheim, auch Betberg und Seefelden
.

Der Name Betberg lautet im ,,Codex Laures-
hamensis" 789 „Padapere".

vor. Von 1324 an heißt unser Ort „Bettburg"; so
noch 1438 und 1456 geschrieben. Daneben lesen
wir seit etwa 1400 erst vereinzelt, dann immer
häufiger „Bettberg", so bis in die 30er Jahre des
vergangenen Jahrhunderts; seitdem schreibt man
„Betberg". — Viele Ortsnamen haben während
eines Jahrtausends eine ähnliche Wandlung durchgemacht
.

Betberg ist also sicher eine sehr alte Siedlung,
als Dörfchen entstanden durch Einzelniederlassungen
bei der Kirche, einem „Bethaus". Der
fruchtbare Lößboden, wie wir ihn auch anderwärts
abseits des Überschwemmungs- und Wildwassergebietes
des Rheinstroms am Ostrand der
Ebene feststellen können, hat bäuerliche Siedler
immer angezogen, wenn auch Orte am Rand der
Ebene (wie Seefelden) an der Rheinstraße schon
aus Verkehrsgründen wohl immer größer gewesen
sind als diejenigen im Hügelland.

Seefelden ist in der „Lorscher Chronik"
für das Jahr 820 als Dorf im alten Gau „Bris-
gowe" bekundet. Schreibweise bis Ende des 14.
Jahrhunderts: Sevelt (1111), Sevelden, Sefelden


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