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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1951-07/0009
Die Markgrafschaft

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Aus der Geschichte Buggingens

In den Akten eines fernen Klosters wird Buggingen
im Jahr 778 erstmalig erwähnt, Hügelheim
und andere Ortschaften des Markgräfler-
landes 773. Man könnte also glauben, daß all
diese Siedlungen ungefähr gleich alt seien. Aber
im Umkreis von Buggingen sind eine Anzahl von
Funden gemacht worden, die auf ein weit höheres
Alter des Ortes schließen lassen. Wir müssen sogar
in die ferne Eiszeit (etwa 20 000 Jahre vor
Christi Geburt) zurückschauen, in eine Zeit, da
Mammut und Rentier die karge Pflanzenwelt
unserer Gegend abweideten, um uris einen Begriff
machen zu können von menschlichem Wirken
in unserer Gegend, auf unserer Gemarkung.
Zweimal wurden Reste des riesigen eiszeitlichen
Elefanten, des Mammut, gefunden; einmal Rippen
und ein großer Stoßzahn, dann 1939/40 bei der
Anlage eines Stollens im Homberg durch den
Unterzeichneten in 12 Meter Tiefe ein Stoßzahn
von 1,85 m Länge und zwei Halswirbel. Man vermutet
, daß der Mensch der Altsteinzeit diese
Tiere erlegt bzw. in Fanggruben gefangen hat.
Bei Munzingen am Tuniberg fand sich ein Lager
dieser Menschen; das Rentier war ihnen wohl
hauptsächlicher Jagdgegenstand, dann aber auch
das Wildpferd, während das Mammut bei langsam
einsetzender Erwärmung nach Norden zurückwich
. Es soll nun keineswegs behauptet werden
, daß Buggingen eine „Station" dieser Eiszeitmenschen
gewesen sei, aber auf entsprechende
Funde ist gut zu achten, denn gerade Bodenfunde
tragen viel zur Klärung der Heimatgeschichte bei.

Solche Funde wurden auch bei der Bergarbeitersiedlung
gemacht, hauptsächlich Scherben vorgeschichtlicher
Art. Nähere Zeitstellung ist vorerst
nicht möglich, doch kann man sagen, daß es
eine Siedlung war und nicht ein vorübergehendes
Lager schweifender Jäger.

Endlich folgt die Römerzeit, von der einige
Münzen Zeugnis geben. Sicherlich ging eine
römische Straße durch Buggingens Gemarkung.
Nach Abzug der Römer um das Jahr 260 nach
Christi Geburt folgten die Alemannen; sie hinterließen
hier Gräber, müssen folglich auch hier
gewohnt haben. Noch in heidnischer Zeit mag ein
Sippenältester namens Buggo dem Dorf den
Namen gegeben haben.

Im 7. Jahrhundert wurden unsere alemannischen
Vorfahren zum Christentum bekehrt; vielleicht
waren es Priester aus St. Trudpert, die den
neuen Glauben nach Buggingen brachten. Eine
Kirche wird erst 1144 genannt, mag aber schon
vorher bestanden haben. Landes- und Gerichtsherren
waren die Breisgaugrafen, die Bertholde,
deren einer im Jahr 993 ein Frauenkloster zu
Sulzburg gründete und diesem Güter und Höfe
schenkte, z. B. einen Hof im Weilertal und einen
zu Buggingen. Die Grafen, die sich später Herzöge
von Zähringen nannten, müssen also hier
Eigenbesitz gehabt haben. Später treffen wir als
Gutsbesitzer hier das Kloster St. Blasien, das
zwei Höfe besaß; den einen schenkte ein gewisser
Cuonradus, wohnhaft zu Schönau, dem Kloster

als fromme Stiftung; den andern erkaufte St. Blasien
von dem Neuenburger Ritter Konrad Spanhart
und dessen Frau Gertrud um 46 Mark Silber.
Beide Höfe verlieh St. Blasien im Jahr 1284 an
einen gewissen Alberto, der im Jahr ein gewisses
Quantum Weizen und Roggen ans Kloster, wahr-

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7

M

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©lerne no in fttüe $erne glüebje,
©obt t>er ^ebbur in fp 3?ecEebag$
€r mueß fp, too fpnt 3£ebe Drüebje.

(Btnfem Dort am 33ad^ no gobt fp SBeg,
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Uf*me ©olDer bort er ©übe gure-

Ob em £>ad)berg bolt en D'6unne ü,
SBtene ftürftt luegt ft üb're 25laue,
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9Zebelfd)leter furt, Die ftlbergraue,

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3tebt e SBet'b Der ©unne jue ©ptrale,
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£ell un Har, ftue ufre ©überfcbale---

„Wäx tut D.'3Belt erbabe, fcbön un guet,
SBenn Der JKenfd) mt fear mit fpne SDobe!" —
Un oom ©cbeftel nimmt Der 23ur fp £>uet,
hättet fttll un Danft fpm £er Dort obe.

Bolfsberger

scheinlich an dessen Dinghof in Hügelh^im, liefern
mußte. Die vielen Güter des Schwarzwaldklosters
wurden zuerst von Neuenburg, dann von
Krozingen aus verwaltet; St. Blasien ward der
größte Grundherr des Breisgaus.

Aber noch anderer geistlicher Besitz war hier.
Wir lesen: der Domprobstei zu Konstanz Güter
gehören in den Dinghof der niederen Mühle
(Muly) zu Buggingen (1475). Auch die Klöster
St. Trudpert und St. Georgen hatten hier Besitzungen
. Die Domprobstei Konstanz war Kirchherrin
, sie ernannte die Pfarrer. 1602 wird ein


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