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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1952-08/0010
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Die Markgrafschaft

Chittingen im Bibersteiner Gericht gelegen (heute
Küttiken im Kanton Aargau) / ist etwan ein Sitz
gewesen der Edelleuten dieses Namens / auss
welchen etliche der Rähten zu Basel gewesen /
nämlich Johann und Hug von Lörrach / beide
Ritter 1319. Gregorius von Lörrach Edelknecht /
und Helwig von Hauwenstein sein Weyb / lebten
1349. Item Hemman von Lörrach 1377. Seind
Gutheter des Gottshauss S. Alban (in Basel) gewesen
".

Nach der sonst üblichen Praxis hätte Lörrach
das Wappen der Herren von Lörrach zu übernehmen
gehabt. Lörrach scheint aber später ein
sog. redendes Wappen, nämlich die steigende
Lerche, sich zu eigen gemacht zu haben, denn in
dem von Markgraf Karl Friedrich 1756 erlassenen
Stadtprivileg wird u. a. gesagt: „Dabey Wir es
bey dem Stadt-Wappen, welches dieser Ort, in
dem Bild einer Lörchen sich schon ehedessen
erwehlet hat, bewenden lassen, und solches dahin
gnädigst confirmiren, daß sie eine Lörche von
Gold in einem rothen Felde führen dörffe". **).

Das heute von der Stadt Lörrach geführte
Wappen geht auf Entwürfe des 17./18. Jahrhunderts
zurück und ist heraldisch nicht einwandfrei
. Die Lerche als Wannentier ist verhältnismäßig
selten, und wir haben in unserer näheren
Umgebung nur den Grabstein des Dompropstes
Johann Werner von Mörsberg von 1525
im Basler Münster, mit der steigenden Lerche,
nach welchem durch einen Basler Heraldiker der
beigefügte Entwurf eines Stadtwappens von Lörrach
ganz skizzenhaft gezeichnet wurde. Es wäre
Sache eines besonders tüchtigen Heraldikers,
einen neuen Wappenentwurf gemäß den heutigen
Anforderungen der Wappenkunde zu liefern.

*) Fecht, Amtsbezirke Waldshut, Säckingen, Lörrach,
Schopfheim, Lörrach 1859, S. 370.

**) Höchstetter, Die Stadt Lörrach, Lörrach 1882, S. 34.

Das Kanderner Eisenwerk

Zum 50jährigen Bestehen des Eisenwerks Kandern

Es wird verschiedentlich angenommen, daß genden Worten: „Es ist hier ein großes Eisenschon
die Kelten hier Bergbau betrieben haben, werk, welches einen Hochofen mit einem Cylin-
Eine beabsichtigte Grabung in der nächsten Um- dergebläse, eine Großschmiede mit zwei Groß-
gebung mußte wegen des Krieges unterbleiben, feuern und eine Kleinschmiede mit einem Klein-
Sie hätte wohl Klarheit gebracht. Doch berichten feuer enthält; die Großfeuer sind mit Glühöfen
schon die ältesten Urkunden über Kanderner versehen, worin die Gebläseluft erwärmt und das
Eisen. Nach dem Codex Laureshamensis erhielt zu verfrischende Roheisen zum Einschmelzen im
das Kloster Lorsch (in Hessen) 776 und 790 Güter Frischfeuer vorbereitet wird. In den Kaminen
in Kandern, wobei das Eisenvorkommen erwähnt der Frischfeuer sind Backöfen und Waschkessel

angebracht, wodurch viel Holz erspart
wird. Die jährliche Eisenproduktion

beträgt etwa 12 000 Zentner Roheisen
und 2000 Zentner Stab- und Kleineisen
. Das Eisenwerk Kollnau erhält
seinen Roheisenbedarf größtenteils von
hier. Der hiesige Eisensteinbergbau ist
der wichtigste im Lande und teilt sich
in verschiedene Reviere, welche etwa
eine Quadratmeile umfassen, nämlich
in die Erzreviere Kandern, Holzen,
Tannenkirch, Hertingen, Liel, Altingen,
Auggen und Kleinkems.

In diesen Revieren befinden sich
über 40 Stollen und Schachte, bei welchen
etwa 200 Bergleute beschäftigt
sind. Der Transport der Erze gibt
ebenfalls über 200 Fuhrleuten Beschäftigung
, wie auch verschiedene Gewerbe

Altes Eisenwerk in Kandern dadurch Nahrung erhalten.

Aus dem Heimatmuseum Kandern / Foto: W. Trenkle Die Erze bestehen teÜS aUS SChali-

gem Toneisenstein, dem sogenannten
wird. Mone, Trenkle, Gothein und vor allem Reinerze, teils aus Bohnerz, welche etwa 36
Hermann Baier haben die Entwicklung der Mark- bis 40 Prozent Eisen enthalten; das daraus ge-
gräfler Eisenwerke eingehend geschildert. Es lieferte Fabrikat wird sehr gerühmt. Die jährseien
hier nur einige Punkte herausgegriffen, die liehe Gesamterzförderung beträgt durchschnittzeigen
sollen, daß das heutige Werk, das mit dem lieh 24 000 Malter. Das Bergwerk Kandern
alten Werk an sich keinen Zusammenhang hat, in versieht nicht nur das eigene Hüttenwerk,
wesentlichen Punkten dessen Tradition fortsetzt. sondern auch die ärarischen Hochöfen zu Hau-
Ein historisch-statistisches Werk aus dem Jahre sen, Wehr, Albbruck und Oberweiler mit den
1847 schildert die damalige Bedeutung mit fol- nötigen Erzen".


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