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Die Markgrafschaft
aber blieb bei seinem Werk, bei den ratternden
Websälen und bei dem emsigen Tagewerk des
Versandgeschäfts. Aber er verlor sich darin nicht,
sondern außer dieser Welt hatte er noch eine
andere, die der Kunst. In diese flüchtete er sich
oft und in seinem Haus waren die Musen immer
zu Gast. An den Wänden seiner Zimmer hängen
Bilder des inzwischen heimgegangenen Professors
Hans Adolf Bühler und des mit ihm in Freundschaft
verbundenen Dichters und Malers Hermann
Burte. Er konnte Hebels Gedichte zitieren, war
in der deutschen Geschichte und Literatur zu
Hause, verstand Vergleiche und Schlüsse aus der
Vergangenheit in die Gegenwart zu ziehen, erweiterte
seinen Gesichtskreis auf mancher Auslandsreise
und in Begegnungen mit Menschen
jeglichen Standes, weil er wie kein anderer durch
die Schule des Lebens gegangen war. Das hat
ihn immer volksnahe fühlen und handeln lassen.
Es schien bei der Überführung vom Stammhaus
nach dem Brombacher Friedhof und erst
recht bei der Trauerfeier, als ob alle Kreise und
Stände noch einmal kommen wollten, um ihm
einen letzten und dankbaren Gruß zu entbieten.
An seinem Sarg standen zwei Vrenele des Hebelbundes
. Sie hatten zuvor zu den Füßen dieses
heimattreuen Entschlafenen einen frischen Tan-
nenreiskranz niedergelegt und der Sprecher des
Hebelbundes durfte während der Trauerfeier davon
Kunde geben, wie das Leben Wilhelm
Schöpflins zwischen Burg und Brücke sich abgespielt
hat. Beide wurden Symbol seines Handelns.
Er hielt noch am Guten und Althergebrachten,
schätzte Sitten und Bräuche der Heimat und
pflegte die Tradition und das, was ihm wertvoll
erschien. Aber er schloß sich nicht ab, sondern
baute die Brücke über den Fluß hinüber ans
andere Ufer in das Neuland und in die Weite
und unter der Brücke floß ein Lebens-, Segensund
Kraftstrom zum Wohle seiner alemannischen
Heimat dahin. Nun ruht er für immer aus, geborgen
im Frieden der Heimaterde an der nördlichen
Friedhofsmauer, unweit der Straße, wo die unvergängliche
,, Vergänglichkeit" entstand und wo
wenige Schritte nur davon entfernt Hebels Mutter
ihr Leben aushauchte.
Was irdisch an Wilhelm Schöpflin war, ruht
in der Heimaterde bis zu jenem Tage, wo der
Wächter um die Mitternacht als der große Rufer
kommt und auch ihm die Botschaft kündigt, die
er in Lied und Musik so oft in seinem Leben
unvergeßlich in sich aufgenommen hat: ,,Wach
auf, es naht gen den Tag!" Hanns Uhl
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