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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1953-03/0005
Die Markgrafschaft

Die Geschichte der
Hebel-Insel hat Adolf
Wolfhard in der Zeitschrift
„ Ortenau''(1912)
aufgezeichnet. Auch
Wilhelm Zentner geht
in dgr von ihm herausgegebenen
Hebel-
Ausgabe auf diese
Insel ein.

Der See lag außerhalb
von Odelshofen,
an der Landstraße
nach Willstätt. Es war
ein künstlicher See.
Er war dadurch enth
standen, daß man hier
Kies zum Bau der
Straße Offenburg—
Kehl aushob. 1809
wurde die Kiesgrube
an Einwohner von
Kork verkauft; diese
verwandelten sie in
£inen Fischweiher. Die
„Insel" wurde mit
Pappeln und anderen
Bäumen bepflanzt. Inmitten
der Anlagen
wurde ein Gartenhäuschen
errichtet.

Zum Korker Freundeskreis
gehörte außer
Fecht auch Friedrich
Christian Schild. Er
war Hauptbesitzer des
Sees. Sowohl Wolfhard
als Zentner nehmen
an, daß Hebel bei der
Inselweihe persönlich
anwesend war. Bis vor
hundert Jahren war
die Insel im Besitz
von Straßburger Bürgern
, die hier gerne
fischten. Später kam sie
an zwei Odelshofener
Bürger. Es gab immer
noch reichlich Schleien,

Barsche und Karpfen, auch Hechte in dem See.
In einem kalten Winter gefror der See bis auf
den Grund zu, so daß alle Fische eingingen.

Die Anlagen auf dem See zerfielen, ebenso
das Gartenhaus. Die Insel blieb bis zum Jahre
1851 erhalten. In diesem Jahre wurde der östliche
Teil des Sees, vor etwa fünfzig Jahren
auch der westliche Teil zugeschüttet. Leider ist
heute jede Spur der „Hebel-Insel" verschwunden
.

In zahlreichen Briefen erwähnt Hebel seinen
Korker Freund; so schreibt er im Frühjahr 1811
an seine Freunde Haufe: „Unterhalb Kork verstehe
ich nicht bloß den halben Ort dieses
Namens, sondern die halbe Diözese. Denn der

Karfreitag

Holzschnitt von Hans Unkel

Dekan repräsentiert das Ganze, seine Frau aber
ist von ihm die Hälfte".

Gottlieb Bernhard Fecht hat den von ihm
so hochverehrten alemannischen Dichter um 25
Jahre überlebt. Er starb am 20. August 1851
an den Folgen wiederholter Schlaganfälle, umgeben
von seinen Kindern und Enkeln. Seine
Grabstätte in Kork ist erhalten und wohl gepflegt
. Erfreulich wäre es, wenn die Stelle, wo
sich einst die „Hebel - Insel" von Odelshofen
befunden hat, das Sinnbild der Freundschaft
von Hebel und Gottlieb Bernhard Fecht, durch
einen Baum oder eine Inschrift bezeichnet würde.

E. B.


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