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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1953-04/0009
Die Markgrafschaft

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Die Wappentafel der Frau Maria Gut geborene Wagner

y In den Archiven der öffentlichen Basler
Kunstsammlung fand sich eine photographische
Abbildung aus der Zeit um 1870, die ein
künstlerisch wertvolles Epitaph, geschaffen
für die am 8. Mai 1577 verstorbene „FRAW
MARIA GVETIN GEPORNE WAGNERIN"
festhält. Wer diese Aufnahme anfertigte, war
bisher nicht ausfindig zu machen; es mag ein
Basler Photograph gewesen sein, der heute
längst verstorben ist. Vor allem aber ist es
rätselhaft, daß alles Forschen über den heutigen
Standort des Wappensteines bisher ohne
Ergebnis geblieben ist. Schon zur Zeit der
Aufnahme muß das Epitaph, wie die Photographie
zeigt, von der Wand eines Kirchhofs
oder eines Kircheninnern weggenommen worden
sein.

Vielleicht findet sich ein Leser dieser
Zeilen, der die genaue Einreihung dieser
Frau in die Geschlechter der Gut und Wagner
und möglicherweise auch den heutigen Standort
des prachtvollen Epitaphs zu melden
vermag.

Auf dem Böden des ehemaligen Paradieses
(oder Vorkirche) der Klosterkirche in Sulzburg
lag ein Grabstein, der jetzt außen an der
Westseite des Langhauses aufgestellt ist. Dieser
Grabstein ist oben mit einem doppelten
Wappen, einem Falken (oder Adler) links und
den drei Garben rechts, sowie mit offenen Helmen
geziert. Er weist folgende Inschrift auf:

„Den 22. Apr. Ao. Doi. 1607 ist in Christo
seelig entschlaffen, die edel und tugendsame
Frau Sophia Besolltin, gebohrne Gütin,
weyland Christoph Beesolts seel. hinterlas-
sene Wittib, welche das Licht dieser Welt
erlangt im Jahr 1525. Sodann starb den
6. September 1607 nach dem Willen Gottes
Anna Alexandria Besoltin von Steckenhoffen,
dieser Frauen Sophia, von ihrem Sohn Melchior
, Encklin, allt 44 Wochen, liegen hie unter
dem Stein verschlossen. Denen wolle der Allmächtige
Gott an seinem großen Tag durch
Jesum Christum eine fröhliche Auferstehung
verleyhen. Amen".

Ob diese Frau Sophia Besolt geb. Gut etwa
eine Schwägerin der Frau Maria Guetin geborene
Wagner oder sonst irgendwie mit ihr verwandt
war, wäre an sich möglich, doch liegt bis jetzt
kein Beweis hierfür vor. Vielleicht könnte im
Zusammenhang mit der Fahndung nach dem
oben abgebildeten Epitaph auch diese Frage geklärt
werden. Deßecker

den und gab ihm das Augbnlicht wieder. Seitdem
ist St. Odilia die Helferin der Augenkranken und
der Erblindeten, die zum Odilienberg wallfahrten
, an der Quelle ihre Augen waschen und das
durch das Odilienwunder geheiligte Wasser mit
nach Hause nehmen.

Als Odilia, hoch betagt, ihr Ende herannahen
fühlte, ließ sie sich in die von ihr auf der Hohenburg
erbaute Kapelle von Johannes dem Täufer
tragen und erwartete dort den Tod, vor dem sie
den versammelten Konvent zur Treue gegen die
bisher geübten Tugenden aufforderte. Man sagt,
es sei ein Engel vom Himmel gestiegen und habe
ihr in einem kostbaren Kelch zur Stärkung und
letzten Wegzehrung das kostbare Blut Christi
gereicht. Das Todesjahr der Heiligen steht nicht

genau fest. Man nimmt das Jahr 720 an. Der
Leichnam wurde in einem Steinsarg in derselben
Kapelle beigesetzt. Der 13. Dezember, ihr Todestag
, blieb ihr Gedenktag. Die Kapelle des heiligen
Täufers Johannes hieß von nun an Odilien-
kapelle.

Fürsten und Bischöfe, auch der Dagsburger
Papst Leo IX. besuchten ihr Grab. 1354 wurde
ihr Sarg im Beisein Kaiser Karls IV. zum ersten
Male geöffnet. Während der großen -französischen
Revolution verbarg man ihre Gebeine in
Ottrott, um sie am 6. Oktober 1800 wieder auf
den Odilienberg zu bringen. Das Kloster blieb,
trotz aller Schicksalsschläge, erhalten bis heutigen
Tages und ist, wie von jeher, das Ziel ungezählter
Wallfahrer.


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