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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1953-07/0007
Die Markgrafschaft

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grübe, Edelfundgang, Frischglück und Viktoriazeche
gegen Schweighof zu.

Bleiglanz mit 6 bis 8 Lot Silbergehalt im
Zentner, Quarz und Schwerspat, Eisen- und
Arsenikkies, Kupferkies und Antimon gewannen
die Vorfahren in Sulzburgs bergigem Hinterland
; offenbar blühte der Bergbau besonders
unter den Lehensträgern der Basler Bischöfe,
der Grafen von Freiburg, die ansehnlichen Gewinn
aus den Silberbergwerken des Breisgaus
gezogen haben mögen.

1387 nahmen die Grafen den Hachberger
Markgrafen Rudolf in die Gemeinschaft der
Silberbergwerke auf, und lange Zeit bezog das
markgräfliche Haus 2 Mark Silber jährlich
(= 2000 Gramm Feinsilber) aus dieser Gemeinschaft
. 1415 wurde Sulzburg badisch und auch
die Bergwerke scheinen zu dieser Zeit an die
badischen Markgrafen gekommen zu sein, wenigstens
hört man nichts mehr von den Basler
Bischöfen. Markgraf Christoph, der 1503 die
Herrschaften Rötteln, Sausenberg und Badenweiler
mit seinen unteren Besitzungen vereinigte,
förderte den Bergbau und erteilte den Bergleuten
, die da Erz, Gold, Silber, Kupfer, Blei
,,oder andere Abenteuer" zu Sulzburg hauen
oder suchen wollten, einen Freiheitsbrief. Unter
Markgraf Ernst wurde dann die Bergordnung
Kaiser Maximilians eingeführt; wir finden zu
jener Zeit auch ein Bergamt und einen Bergrichter
zu Sulzburg. Doch der 30jährige Krieg
mit seinen Wirrnissen bedeutete den Untergang
des badischen Bergbaus, der erst 1716 unter
dem Markgrafen Carl Wilhelm wieder aufgenommen
wurde. Mit wenig Erfolg und vielen Enttäuschungen
schleppte er sich hin bis zum Jahr
1798; in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts
wurde die Riestergrube noch einmal
schwach auf Silber bebaut.

Mit etwaiger früherer Salzgewinnung in
Sulzburgs Umgebung begann unsere Betrachtung
, mit Salz wollen wir schließen. Und nicht
verschweigen, daß der Heimatforscher Pfarrer
Martini in seiner Schrift „Sulzburg", 1880, für
das Vorhandensein einer Salzquelle auf der
„Salzmatt" eintritt. Er schreibt: „Während der
Kriege des 17. Jahrhunderts ging die Salzpfanne
in Abgang und der Salzbetrieb hörte auf". —
Neben Deecke, der nichts vom Sulzburger Salz
wissen will, erwähnen auch andere Geologen
kein Salzvorkommen bei Sulzburg. Die einzige
Gegend, in def man Salz vermuten könnte, wäre
der schmale Keuperstreifen westlich von Sulzburg
, da wo auf den Karten die Bezeichnung
„Gipsmühle" steht.

Als Nachtrag zu Sulzburg seien noch erwähnt
das Dorf Laufen und die örtlichkeit
Schwärze über Oberweiler. Bei beiden
Namen, über deren Bedeutung man oft gefragt
wird, wollen wir besonders wieder den Geologen
hören.

W. Deecke erklärt das Wort Laufen (Lauffen)
mit schnell fließendem Wasser. Der Rheinfall
heißt auf der Schweizer Seite einfach „der
Laufen". Die Ortschaft Laufenburg hat ihren.
Namen sicher von* der Stromschnelle, die jetzt

leider durch Stau verschwunden ist. „Indessen
mit dem Ort Laufen im Landkreis Müllheim
kann ich mit bestem Willen kein fließendes und
besonders rasch fließendes Wasser in Verbindung
bringen, so daß eine andere etymologische Ableitung
zu suchen wäre." Ein unsicherer Erklärungsversuch
wäre etwa der Eigenname L u o f .
Im Jahr 1150 wird „liber homo Manegolduns
dictus de Lophin" erwähnt, „ein freier Mann,
genannt von Laufen". Mehrfach liest man auch
die Schreibweise Laufin, zum Beispiel 820 in
St. Gallischen Urkunden.

Nach der Bedeutung des Namens Schwärze
wird oft gefragt. Über die Schwärze gehts von
Badenweiler nach Britzingen, auf der sonnigen
Schwärze liegt das Friedrich Hilda Genesungsheim
(jetzt als „Liberation" unter französischer

3**j langt's!

3e£ längt's, '6 tfct) 3Ba|Ter gnueg tm
2(u djonne's 3Mt> un 5(cfer cfmum me ftylucfe,
Un gierig grifft t>er 23ad) no ©leg un 23rucfe,
(Sltmenl möd)t Drüber 9Ifet(ler fy.

3m pflui>t>ernafTe ©rirnt) ftoljr roft'gi Srucrjt,
jftüet) guuge t)'$tm uf De d)ur^e £alme;
3m !fRatterun^ t>üen ttu'ffi Stebel qualme
Un Itylü'dje fctwüel tmritne tDi'ene ©ud)t.

€« gäutfct) ätD £>erbft fei neue mi tm $aß,
5(u fc'-öpfelliurt) hurt) großt £ucfe ttmfe;
©obt i>'$rn no Druf? — ©eil tt>är e föarft prüfe
pr unfrt 23ure un e fc&lecbte ©paß.

3 toott, 's toär fdt>o ©tfoefternad)t!
£>a6 1953 tfd) e foüefte £blobe;
Wit jpne dwlte, pfläträernaffe £)obe
£>et'6 us're £offntg fure (SfTtg gmacbt

$rt& SBolfsberger

Verwaltung). In der Chronik von Badenweiler
wird die Schwärze mehrfach erwähnt. Der
interessanten Recht Schreibung wegen geben
wir eine Probe: „Bardtlin Gredher von Ober
weiller hatt am spatt Jahr 1740 so wie wegen
dene Wilt Schweinen Ein gantzen Dag jagen
müsen so hat er auf den Midt dag auf der
schwertzin an Brodt, wein und Kess har
gegeben Es ist von dene sambdliche Jegern und
Dreibern ver zert wordt nemmlich 2 Gulden
4 Schilling 8 Pf.".

Deecke führt den Namen auf die dunklen
Böden zurück und schreibt: „Die dunklen Tone
des Lias und Doggers haben Namen wie Schwärze
bei Badenweiler und Schwarzacker . . . veranlaßt
, besonders der Opalinuston, welcher einen
sehr dunklen Boden liefert".

Diese der Juraformation zugehörigen Schichten
sind in der Tat ziemlich dunkel. Früher
wurde Brauneisen im Dogger über der Schwärze
gewonnen und als Beigabe (Zuschlag) bei der
Verhüttung der Bohnerze benützt. Man sieht die
Schürfgräben heute noch. Dr. E. Scheffelt


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