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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1953-10/0011
Die Markgrafschaft

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der Markgraf die strategische Bedeutung dieses
Berges inmitten eines Gebietes, das ihm kraft
vogteilicher Rechte unterstand, klar erkannt
haben und schon zu dieser Zeit den Bau einer
Burg erwogen und daher auch gewisse, nicht
mehr feststellbare Ansprüche auf, diesen Berg
erhoben haben". Der Markgraf mußte dem
Kloster ein in Ihringen oder Endingen oder zwischen
Rheinfelden und Freiburg gelegenes, zwei
Mark Silber ertragendes Gut übergeben. Dafür
übergaben der Abt und der Konvent des Klosters
dem Markgrafen all ihren Besitz und ihr Dominium
auf dem genannten Berge. Zwischen 1232
und 1246 wurde die Burg erbaut, denn ein Vertrag
der Deutschordens-
Kommende Beuggen wurde
1246 ante portam castri
Susenberk extra fossatum
abgeschlossen.

1259 hören wir erstmals
von der Burg Rötteln, deren
wehrhafter Turm der oberen
Burg auf Grund seines
Mauerwerks (nach Karl
Seith („Die Burg Rötteln
im Wandel ihrer Herrengeschlechter
" in „DasMark-
gräflerland" Oktober 1931)
vermutlich dem 11. Jahrhundert
zuzuweise ist und
damit in die Zeit der Herren
von Rötteln fällt. Diese
Freien Herren von Rötteln
starben 1316 mit dem Dompropst
Liutold aus. Ein
Bruder Liutolds mit Namen
Otto hatte zwei Töchter
, deren eine mit dem
Markgrafen Rudolf von
Sausenberg verheiratet war.
Der älteste Sohn Rudolfs
erhielt, da sein Vater früh
starb, von seinem Oheim

dessen Anteil an den Besitzungen. Und als
Heinrich 1318 starb, übernahmen seine beiden
Brüder gemeinsam die Regierung der vereinigten
Herrschaften Sausenburg und Rötteln.
Das Geschlecht verlegte seinen Wohnsitz von der
Sausenburg nach Rötteln und nannte sich von
nun an Markgrafen von Hachberg, Herren zu
Rötteln und Sausenberg. Von den Nachkommen
im einzelnen zu sprechen, ist hier nicht möglich.
Zwei Dinge nur möchte ich kurz herausgreifen:
Sie verstanden es, ihren Besitz zu mehren, indem
sie bald hier, bald da Ortschaften erwarben
und ihr Gebiet abrundeten. Der bedeutendste
Gebietszuwachs war der Anfall der Herrschaft
Badenweiler. Am 9. Septembet 1444 schenkte
Graf Johann von Freiburg dem Markgrafen
Rudolf IV. und seinem Bruder Hugo diese Herrschaft
, und seither bilden die drei Herrschaften
eine Einheit, ein geschlossenes Ganzes, das sich
von seiner Umgebung noch deutlicher abgrenzte,
seit 1556 in der Markgrafschaft die Reformation
eingeführt worden war; sich aber auch abgrenzte
durch die Art der Verwaltung, weil nämlich das
Markgräflerland im Gegensatz zum Breisgau eine

bäuerliche Selbstverwaltung, eine Art Landtag,
hatte, die weitgehende Rechte nicht nur besaß,
sondern auch zu wahren wußte. Ich verweise
wieder* auf Karl Seith, der Wesen und Bedeutung
dieser Einrichtung klar und deutlich herausgearbeitet
hat.

Gerade die Einrichtung dieser Ausschüsse, wie
ihre Mitglieder auf den Grabsteinen vielfach
genannt werden, die eine entscheidende Mitwirkung
an der Regierung des Landes hatten, führt
uns zum andern Punkt, den ich noch kurz berühren
will. Einen so weitgehenden Eingriff in ihre
landesherrlichen Rechte hätten sich die Herren
nie gefallen lassen, wenn sie selbst dauernd im

Auf der Weide

Aufnahme: F. W.

Land gewesen wären und die Regierung selbst
geführt hätten. Schon Markgraf Wilhelm, der zur
Zeit des Basler Konziis vom Kaiser zum Statthalter
und Beschirmer des Konzils (1436) und
im Jahre darauf zu seinem Landvogt im Elsaß,
Sundgau und Breisgau ernannt wurde, war
wenig auf seinem Schlosse. Der glanzvolle Herzogshof
von Burgund, wohin ihn der Weg über
das Haus seines Vetters, des Grafen Hans von
Freiburg, in Welsch-Neuenburg führte, wurde
ihm zum Verderben. Auch sein Sohn Rudolf IV.,
der die Grafschaft Neuenburg und eine Reihe
von Herrschaften in der Freigrafschaft Burgund
gewann, neigte mehr zu jenen Besitzungen* Es
ist die Zeit, die vielen bekannt ist durch die
Gestalt Peter von Hagenbachs, des burgundischen
Landvogts im Elsaß, der bei der Empörung
über seine Willkürherrschaft das Leben lassen
mußte. Rudolf hatte getreu der Uberlieferung die
Freundschaft mit den eidgenössischen Orten,
hauptsächlich mit Bern und Solothurn gepflegt.
Bevor es zu kriegerischen Auseinandersetzungen
zwischen Österreich, Burgund und den Eidgenos-

(Schluß Seite 14)


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