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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1954-02/0011
Die Markgrafschaft

9

©ftönnti numme nomol uufe
Stt mty £>aimet^, ließti fuufe

'£ ®id()terrößli, giigelfrei,
3n ber Sßiefe unb am SBafe
Unb im Sßalb frei toilb tooljl grafe

$>alm unb SSIueme, toa£ e£ fei!

©rfjön bor mtjne 5Iuge glänze
Unberem ging bo ©d^hmlBefd^tocinäe

SmrfeBunb unb 51felei —
S'&aimetlj grüeßt mty ftell bo Sßtytem! —
®od£j i fördfj Salt all ber Stern:

®* $ftööcfji feig en SInberlei!

3n ber ©tabt am #arbttoalb unbe
£ani au ne £aimetfj gfunbe

Unb im SImt e lieBi ©mai —

Unb u£ luter Sießi IjeBe
2Jti biel £>anb unb gämmi eBe
©aller ©tiHi nimme freil —

'3 go^t nit lang, fo barf i toanbere
gurt bo bo sue lieBe anbere

©eele äneßar am 3tai;
©aller £aimet5 ifjre ©d&tyne
Strahlt \ä)o \z% e toenig tyne

Sn mty ©titti, fie neHai!

Unb i mein, i djeem aüme^Iig
9teed(jer jue ber SJlueber feiig

Unb miKjr gffcüre, aHi
33inenanber, nimme gfdjiebe,
©aller loaimeif) iljre griebe

Sn ber ©titti, gan& eHai...

(„Die Seele des Maien") 1950

<$efpenftet:t)au8 \

3a greunb, f)ier ftmft ein ©eift im $au%l

©dfjon hrieber jog ein SDtieter au£

3n gurd^t bor ben ©efaenftern!

©inlabenb ift er nic£)t, ber S3au,

©£ liegt fo traurig fdfjtoar^ unb grau

3n ben bertoeinten genfiern.

5luf feine &\t um 9Jlitternad(jt,
SBenn feiten toer im £>aufe toad&t,
©el)t er burdö Sßanb unb Xüren.
Stritt er in beinen Sftaum hinein,
©o fannft bu Bi£ in SKarf unb SSein
®a§ falte SBe^en ftuiren.

©r toar im SeBen Offizier
Unb Baute nadj bem SIßfdfjieb fjier
®en £>of im SSiefengrunbe.
Sftun 5auft er Ijodfj im ©ieBelftotf
Unb ma$t geftreng im Bunten 3tocf
SBie früher feine 9tunbe.

Sdfj Bin ftfjon lang mit ifjm berföljnt.
©in Sinter, brie bu toeißt, getoö^nt
©idj leicht an anbre ©elfter,
©o mit ber geit, ba giBt e£ ftdj,
®a hrirb er Blaß, ber Xrennung§ftrtcfj,
Unb unfere ©Ipradfje breifter.

fage latfjenb, laß, intim,
£)rei ©d^ritt bom ©eifte toeg, %vt i^m:
„£>err DBerft, audö noäj munter?"
©r murmelt toa§ bon gibilift
$oetentoi& unb $ferbemift
Unb fd^ttieBt ei£falt hinunter.

©§ toeftt iftn an bie ©teüe ßin
5Iuf bem ^arfett' bor bem ®amin:
®a Bütft er fidfj gu SSoben
Unb ftarrt auf einen bunfeln gled,
®en fegt fein ©ifenft)an t)intneg,
®ann ßolt er feuf^enb Oben.

(g§ benft i^m ber SJlanobertag,

5113 5ier im S^al bie Xru#£e lag

Unb er fid^ eingelaben

3u Sifd& bom ließen Regiment,

— bom SeiB= unb ©eelenregimentl —

S)ie Herren ^ameraben.

Löxxaü}

®a inar^, ba inurbe toinbentoelj
S)em alten Cffi^ier a. 2).
SSeim luftigen ©läferfteBen!
®ie 5lnbern rüftig unb gefunb
Unb er, abe, ein franfer £>unb —
Herrgott, ^eißt ba§ benn SeBen??

3Kan BIie§ ben $)irfd^ im brilben gorft —

S)a ließ ber ftolje SBiberBorft

S)ie fetten Sränen fließen,

Unb b^ie bie Sefeten fortgemußt,

S)a ^adte iljn bie irre Suft,

©id^ au£ ber SBelt m fließen.

SIB er aHein am Xifd^e faß,
£>ier auf ber ©teüe, ba gefäjalj§
S3eim 5lBfd^ieb in§ SDtanöber. —
Unb audö ber ©eift barf nid&t ^inau§,
©§ haftet im berit)änfdöten &au%
®er tote Seinenpfer.

„Un^eimlid&r' — SRein! — 3* fefc gern

3n feiner Uniform ben £errn

©o burdfj bie 3i^tner f($tt)eBen.

3d^ äieije uur, toenn er midö ßeißt: —

SIK Sinter fann man oljne ©eift

3ulefet einfad^ nid&t leBen!

(, .Anker am Rhein") 1938

TJroft bcc Wtufe

SSer^age nid^t, gieBige SJlufe,
®ntffeierten ©efidfjtö!
SDein &ex$, bie Belegte ©rufe,
$at Quellen inneren Sid&t§.

Unb toenn au^ feine ©d^Ieuber
©in tücfifdfjer ©d&äfer fdölningt —
Unb iljm nad^ ein 3^^euber
3n bein ©et)eimni§ bringt —

Unb rü^mt fid^, er entwaffne
®id(j Bi§ in ben tiefften Sraum —
©o gingft bu längft ftrie ©a^tte
^eim in ben SorBeerBaum.

(„Ursula") 1930


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