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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1954-02/0017
Die Markgrafschaft

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genossen und Basel einerseits, sowie dem Mark-
gräflerland und dem vorderösterreichischen
Breis- und Sundgau andererseits im 16. und 17.
Jahrhundert bestanden hat. In Freud und Leid
nahmen die alemannischen Lande am Rhein
aneinander Anteil, feierten gemeinsame Feste
oder halfen sich in Zeiten wirtschaftlicher oder
kriegerischer Not. Von jeher waren die in der
Stadt Basel gefeierten Feste, insbesondere die
Schützenfeste, für die angrenzenden Landschaften
der Anlaß, alte Bande zu erneuern und
neue Beziehungen zu knüpfen. So erwähnt der
Chronist ausführlich das „freundliche Gesellenschießet
", das in der Rheinstadt am 2. Juni 1605
abgehalten wurde. Zu diesem Feste luden die
Basler alle Orte der Eidgenossenschaft ein, aber
auch alle nächstbeheimateten Freunde aus dem
Reich, aus den Herrschaftsgebieten Österreichs
im Sund- und Breisgau, aus den Landen des
Herzogs von Württemberg und des Markgrafen
von Baden. So trafen sich in Basel die besten
Büchsenschützen von Zürich, Bern, Solothurn,
Appenzell und St. Gallen und maßen sich mit
denen von Mülhausen und Freiburg und aus dem
Markgräflerland. Jeder Schütze hatte das Anrecht
auf 15 Schuß auf schwebende Scheiben,
auf freiem Feld. Kostbare Preise waren gestiftet
worden: so bestand der erste Preis „in dreihundert
gut Gulden in zweien wohlgezierten
silbernen- vergüldeten Trinkgeschirren". Als
zweiter Preis war ein Trinkgeschirr im Werte
von 80 Gulden ausgesetzt, in welchem 20 Gulden
in bar lagen. 14 Tage lang wurde in Basel gefeiert
und Aug' und Hand geübt, nicht nur im
eigentlichen „Hauptschießet", sondern auch noch
in einem „Nachschießet", zu dem der Landgraf
Moritz von Hessen, der sich gerade damals mit

seiner Gemahlin in Basel aufhielt, einen Preis
im Werte von 100 rheinischen Goldgulden stiftete
. Welche Bedeutung diesem Schützentreffen
beigemessen wurde, ist daraus zu ersehen, daß
die Stadt Bern einen Ratsherren an die Spitze
ihrer Mannschaft stellte, Munition und Musketen
lieferte und einen erheblichen Beitrag zur
Deckung der Unkosten bewilligte.

Die Beziehungen nachbarlicher Freundschaft,
die zwischen den einzelnen Gliedern des gesamtalemannischen
Raumes am Rheinknie bei solchen
festlichen Gelegenheiten erneuert wurden, bewährten
sich erst recht in den Tagen der Not.
Stettier erwähnt aus dem ausgehenden 16. und
dem beginnenden 17. Jahrhundert verschiedene
Fälle, in denen die Eidgenossen und insbesondere
Basel sich in Kriegsnöten für die vorderösterreichischen
und markgräflichen Lande einsetzten.
Als sich im Jahre 1554 Kaiser Karl V. mit König
Heinrich II. von Frankreich im Kriege befand,
schickten der habsburgische Landvogt im Oberelsaß
und die vorderösterreichischen Stände
Gesandte an die eidgenössische Tagsatzung in
Baden mit der Bitte, beim König von Frankreich
dahin vorstellig zu werden, daß er den Breisgau
und den Sundgau verschone und sie nicht mit
Krieg überziehe. Die Eidgenossen ließen darauf
den König wissen, daß sie eine Besetzung der
vorderösterreichischen Lande durch französische
Truppen nicht dulden könnten, und erreichten es
in der Tat auch, daß Heinrich II. davon Abstand
nahm.

Das gute Verhältnis zwischen der Schweizer
Eidgenossenschaft und dem Markgräflerland fand
seine Krönung in dem Bündnis, das im Jahre
1612 zwischen beiden abgeschlossen wurde,
Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach


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