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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1954-04/0007
Die Markgrafschaft

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mündung, nicht seinen eigenen Weg gegangen
wäre, der es 1648 aus dem Reichsverband löste.

Die Vielgestaltigkeit und der an Naturschönheiten
reiche Wechsel der Rheinlandschaften werden
von dem Umstände bedingt, daß der Strom
außer seiner Hochgebirgsstrecke, dem Alpenrhein
, noch zweimal Gebirge durchbricht, im
Hochrhein die von Südwesten nach Nordosten
streichenden Falten des Jura und im Mittelrhein
das Rheinische Schiefergebirge. Diese einzelnen
Gebirgsabschnitte des Flusses werden durch die
weite Fläche des Bodensees, des „Schwäbischen
Meeres", und durch die gewaltige Oberrheinische
Tiefebene unterbrochen und gegliedert. Allerdings
besteht zwischen der Entstehung der
Rheindurchbruchstäler im Jura und im Schiefergebirge
ein großer Unterschied. Wie bereits gesagt
, wurde das Hochrheintal zwischen Basel
und Konstanz in erster Linie durch die Rückwärtserosion
geschaffen, das heißt durch das
rückwärtige Einschneiden eines ursprünglich
kleineren Flusses, der die Gebirgskämme des
Jura zersägte, die Aare und schließlich den
Alpenrhein anzapfte und diese anfangs zur
Donau entwässerten Gebiete an sich riß. Schwellen
und Klippen im Flußbett, der Rheinfall bei
Schafhausen und die unter dem Namen „Laufen"
bekannten Stromschnellen zeugen heute noch
von der ausräumenden Arbeit des Rheines in
den Jurafalten, die er quer durchschnitten hat.
In grauer Vorzeit hat ein Jurakalkwall von
größerer Härte den Fluß bei Schaffhausen gänzlich
abgesperrt, so daß sein Wasser ihn nur in
schmaler Rinne ritzte. Aber unablässig arbeitete
das Wasser an deren Vertiefung, bis er den heutigen
Durchbruch geschaffen hat. Immerhin bewirkt
der Rest des zu überwindenden Kalkwalles
noch den tosenden Sturz der Wassermassen in
einer Breite von 116 Metern bei einer wechselnden
Höhe von 15 bis 24 Metern.

Noch an drei anderen Stellen seines Laufes
bis Basel wird der Hochrhein durch Felswälle,
die sein Bett durchschneiden, behindert. Von der
Tößmündung an fließt der Strom in rein westlicher
Richtung, während er bei Waldshut und
Schwörstadt leicht nach Norden abbiegt. Auf
dieser Strecke des Juradurchbruchtales treten die
Felsen häufig nahe an den Fluß heran und verengen
sein Bett. Die erste Stromschnelle dieses
Abschnittes, der sogenannte „Kleine Laufen",
befindet sich etwas oberhalb der Aaremündung,
wo die Wutach ihr Wasser in den Rhein ergießt.
Hier zieht sich eine Bank von Jurakalkplatten
durch den Fluß, die bei Niedrigwasser deutlich
sichtbar ist. Eine ungefähr sechs Meter breite
Bresche wurde durch das Wasser in die Felsenbank
hineingegraben, und durch diese Lücke vermögen
geschickt gesteuerte Kähne die Stromschnellen
zu überwinden. Bei Laufenburg aber
ist das Bett des Rheines am schmälsten. Der Fluß
durchbricht hier im „Großen Laufen" einen
Gneisausläufer des Schwarzwaldes. Er mußte
sein Bett, das hier 80 Meter breit war, eineinhalb
Kilometer weit mühsam in diese Felsenschwelle
eingraben. Früher eilte er in tosenden, schäumenden
Schnellen über diese Bank hinweg, von verborgenen
Riffen und Felsblöcken hin- und hergeworfen
. Das Bett des Flusses wurde innerhalb
der Felsenklippen auf zwölf Meter an der engsten
Stelle verschmälert; hier war der Strom

Karfieitag

Ausschnitt aus einem Gemälde von Giovanni Bellini


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