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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1954-04/0008
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Die Markgtafschaft

30 Meter, bei Hochwasser sogar 40 Meter tief.
Unterhalb der Stromschnellen gab es früher
einen ergiebigen Salmenfang. Natürlich war jede
Schiffahrtsmöglichkeit am Laufen ausgeschlossen.
Die zu Schiff ankommenden Güter mußten oberhalb
der Schnellen ausgeladen werden. Sie wurden
dann zu Lande mittels eines besonders organisierten
Karrendienstes bis zu der in ruhigem
Fahrwasser befindlichen Landestelle talabwärts
befördert. Leere Kähne und Flöße wurden an
Seilen hindurchbugsiert. Als an dieser Stelle das
Elektrizitätswerk gebaut wurde, wurden die wilden
Schnellen beseitigt, die Felsblöcke gesprengt,
und an der Stelle des prächtigen Naturschauspiels
befindet sich ein breites Staubecken hinter der
mächtigen Mauer des Werkes. Dasselbe Schicksal
wie die Laufenburger Stromschnellen traf diejenigen
von Rheinfelden, wo sich der Rhein über
eine Muschelkalkbank hinabstürzte. Auch dieser
dritte Laufen wurde bei der Anlage des Rheinfelder
Elektrizitätswerkes beseitigt. Bei Beuggen,
oberhalb Rheinfelden, verengt sich das Flußbett;
die Strecke von hier bis Rheinfelden wurde von
den Uferbewohnern wegen ihrer zahllosen
Schnellen „Im Gewild" genannt; die bedeutendste
Strecke trug den bezeichnenden Namen „Höllhaken
". Von Rheinfelden bis Basel ist der Lauf
des Rheines ausgeglichen und ruhig, weshalb hier
auch in zunehmendem Maße Schiffahrt getrieben
wurde.

Mit einer plötzlichen Wendung nach Norden
verläßt der Strom das Alpenvorland und das
Juragebiet, es beginnt für ihn gewissermaßen ein
neuer Lebensabschnitt mit dem Eintritt in die
Oberrheinische Tiefebene. Die plötzliche, scharfe
Wendung nach Norden ist in jener Zeit vor
mehreren hunderttausend Jahren erfolgt, als der
rheinische Graben einbrach, Schwarzwald und
Vogesen trennend. Der Strom wurde dabei aus
seinem westwärts gerichteten Lauf, der ihn zeitweilig
zum Mittelmeer führte, abgelenkt. Kein

Zufall ist es, daß gerade an dieser Stelle eine
bedeutende Stadt entstand. Bei Basel ist der
Rhein nur 170 Meter breit, während er sowohl
stromauf- wie abwärts eine größere Breite erreicht
. Die Unterhöhlung des linken Rheinufers
schreitet hier nicht so schnell fort wie die Ablagerung
der vom Strom mitgeführten Schlammmassen
und Kiese auf dem rechten. Das rechte
Ufer wächst also schneller in den Fluß hinein als
das linke zurückweicht, daher die geringe Breite
des Rheines bei Basel. Von den Isteiner Schwellen
an, nördlich Basel, sperren keine Riffe mehr
den Weg des Stromes, und diese Freiheit hat er
einst reichlich ausgenützt in der weiten Oberrheinischen
Tiefebene. Wie ein richtiges Wildwasser
bewegte sich der Strom hier einst zwischen
seinen eigenen Sand- und Geröllanschwemmungen
, in einem Netz von Gabelungen und
Wiedervereinigungen, unaufhörlich sein altes
Bett erhöhend und sich selber zwingend, ein
neues aufzusuchen. Nach jedem Hochwasser
nahmen die Stromarme, mit Inseln und Kiesbänken
dazwischen, eine andere Gestalt an.
Gewaltige Windungen oder Mäander bildeten
sich und durchzogen die immer tiefer aus-
genagten Niederungen, über welche nun die
Hochufer zehn bis zwanzig Meter emporragten
. Um diesen, für die menschlichen Siedlungen
verderblichen Mängeln abzuhelfen, wurde
in den Jahren 1817 bis 1876 das große Werk der
Rheinkorrektion durchgeführt, das mit dem
Namen des, badischen Ingenieurs Tulla ruhmvoll
verknüpft bleibt. Auf einer Strecke von 270 Kilometern
wurde der Rheinlauf in der Oberrheinischen
Tiefebene von Menschenhänden gefesselt
und durch Abschneiden der Windungen um
85 Kilometer verkürzt. Durch allmähliche Trok-
kenlegung der abgeschnittenen Rheinarme und
der Sümpfe der Rheinniederung aber wurde das
Gebiet des Stromes nicht nur gesünder, sondern
es wurden dem Anbau auch gegen 100 Quadratkilometer
wertvolles Neuland gewonnen. Der
nach dem ersten Weltkrieg begonnene und nach
dem zweiten weitergeführte Bau des elsässischen
Rheinseitenkanals verursacht nun allerdings
durch Austrocknung und Versteppung der rechts-
wie der linksrheinischen Gebiete große wirtschaftliche
Schäden.

Die kühnsten Behauptungen und Erklärungen
hat der Verlauf der zweiten Mittelgebirgsstrecke
des Rheines hervorgerufen, sein Weg durch das
Schiefergebirge von Bingen bis Bonn. Scheint es
doch auf den ersten Blick durchaus widersinnig,
daß der Fluß gegen die im Durchschnitt 400 Meter
hohe Mauer des Taunus und des Niederwaldes
anrennt und, ohne sich von dieser in eine andere
Richtung abdrängen zu lassen, ein enges Tal in
das harte Gestein hineingräbt. Wie durch ein
gewaltiges Felsentor beginnt der Rhein seinen
hundert Kilometer langen Lauf durch das enge
Felstal von Bingen bis Bonn. Beim Binger Loch
beträgt sein Gefälle 10/00, beim Niederloch sogar
20/00; die Stromschnellen unterhalb Bingens mußten
für die Schiffahrt künstlich beseitigt werden.
In dem schmalen Bett, zwischen hohen Felswänden
, erreicht die Stromtiefe bei der Lorelei sogar

n-

Den Sängern des alemannischen Sprachgebietes empfehlen wir:

Johann Peter Hebel-Lieder

im Volkston (Opus 40) von Franz Philipp

Ausgabe I: Zwiegesänge für eine Frauen- und einelMänner-
stimme mit Klavierbegleitung
Ausgabe A für mittlere Stimmen
Ausgabe B für hohe Stimmen

1. Hymne an Johann Peter Hebel
Sonett von Hermann Burte

2. Freude in Ehren

3. Der Schwarzwälder imJBreisgau
. Der allezeit vergnügte Tabakraucher

5. Hans und Verene DM 3.-

Ausgabe II: für dreistimmigen Kinder- oder Frauenchor mit
Klavierbegleitung oder a capella oder für eine
mittlere Solostimme mit Klavierbegleitung

Die Lieder 1, 2, 3 und 4......DM 3.-

Ausgabe III A: für Männerchor a capella.....DM S.III
B für gemischten Chor a capella . . . DM 3.-
Die Lieder 1, 2, 3 und 4

Chor-Stimmen zu Ausgabe III A.......je DM - .30

Chor-Stimmen zu Ausgabe III B.......je DM - .30

Zu beziehen durch den

Verlag von Moritz Schauenburg in Lahr Schwarzw.


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