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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1954-05/0013
Die Markgrafschaft

11

Bei Bedarf

in iedem TaiU

LÖRRACH, Baslerstraße

Sonntag,

den 16. Mai

8.45 Uhr

Kranzniederlegung auf dem Ehrenfriedhof

der gefallenen Heimatsöhne



gruppen, Musikkapellen, Festwagen und der

Schuljugend

15.30 Uhr

9.30 Uhr



Heimat- und Volksleben im Rosenfeispark

Gedenkgottesdienst

in der Evangelischen Stadtkirche

Prediger: Dekan Herbert Wettmann
von der Johannes-Pfarrei Lörrach



Mitwirkende:
Auswärtige Trachtengruppen
Musiker und Sänger aus dem Markgräflerland
und Lörracher Vereine

11 Uhr

Morgenmusik im Rosenf eispark

15 Uhr



17 Uhr
Hebeltrunk

auf der Festwiese, in den Lörracher Weinstuben
und Gaststätten

Hebelehrung mit Aufzug zur Festwiese

unter Teilnahme von Trachten- und Heimat-



18 bis 24 Uhr
Volkstanz im Rosenf eispark

Gesamtorganisation: „Hebelbund Sitz Lörrach E.V."

niert davon naschen dürfen. Hebel liebt ja diese
Spätzlein, die Gassenjungen unter den Vögeln,
besonders und besingt sie manchmal: im Sommer
als die reichen Vögte, die überall die Vorlese
haben, im Winter als die erbarmungswürdigen
Bettler an den Fenstern und hier als der kecke
Gast:

„Un 's Spätzli seit: Isch das der Bricht?
do sitzt mer zue un frogt nit lang.
Das git mer Chraft in Mark un Bei
un stärkt mer d'Stimm zuem neue Gsang".

Und was Hebel hier mit leiser Ironie das Spätzlein
sagen läßt, enthält doch für uns eine tiefe
Wahrheit. Schenkt uns Hebel nicht in der Tat
„Chraft in Mark un Bei" mit seinen lebensnahen
Bildern und seinen wirklichkeitsgesättigten Belehrungen
? Und stärkt er nicht auch die Stimme
immer wieder zu neuem Gesang — ein wenig

schöner als die Spätzleins — nämlich zum Sprechen
-der wohllautenden alemannischen Mundart,
die ja an sich schon Gesang ist? Unsere liebe
Muttersprache ist ja leider stark im Schwinden
begriffen im Markgräflerland im Gegensatz zur
Schweiz, wo man sich der Mundart nicht schämt.
Möge nie der Herbst kommen, der „alles abrumt"
und der Winter, der „weidli zuedeckt", was noch
an unserem Hebel und durch ihn bei uns an
sprachlicher Schönheit lebendig ist. Aber zum
Glück: Noch ist Frühling und Sommer, und wir
hören den Ausruf der Marktweiber in der Stadt:
„Chromet süeßi Chirsi!" Und wenn wir uns das
Abzeichen dieses Jahres, die Kirschen anstecken,
so sind sie uns Sinnbild für das, was uns ein
Johann Peter Hebel den Tisch gedeckt hat, und
eine Mahnung dazu, sein wertvolles Erbe zu
wahren und weiter zu geben.

Richard Nutzinger


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