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Die Markgrafschaft

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Morgens auf der Koppel

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Bekanntlich sagt man, daß ein Stern schieße,
wenn keiner schießt; sondern, was man meint,
und was so aussieht, sind nur Dünste, die sich
nicht sehr weit über uns in der irdischen Luft
entzünden und wieder verlöschen. Die Sterne
aber sind viele Millionen Meilen weit von uns
entfernt. Jeder beobachtet seinen richtigen Lauf
und hält auf die Minute ein, denn sie stehen
unter einer scharfen Aufsicht. Was braucht man
seinem verständigen Leser so etwas noch lange
zu sagen? Ein gewisser Soldat aber auf der
Schildwache muß die Betrachtung über das Weltgebäude
im Kalender nie gelesen haben. Auf und
ab und ab und auf in der Mitternacht machte er
bald zum Zeitvertreib Additionsexempel, zählend
die Ermunterungshiebe, die er bei verschiedenen
schicklichen Gelegenheiten schon eingetan hatte,
bald verfertigte er in Gedanken ein Brieflein an
die Herzallerliebste sein: „Zito, Zito, durch das
Land". Bald betrachtete er zur Abwechslung die
benachbarten Häuser und die Türme im Mondschein
des letzten Viertels, unter anderen auch
den Sternturm, auf welchem die Sternseher sich
aufhalten und achthaben, was bei Nacht am
Himmel geschieht, damit sie's wissen. Auf einmal
streckt einer von den Sternsehern ein Fernrohr
heraus, ein Perspektiv, und schaut nach einem
Sternlein hinaus. Der Soldat dachte: „Was will
jetzt der da oben mit seinem Blasrohr?" Denn
er sah das Perspektiv für ein Blasrohr an. Als

er ihm eine Zeitlang unbeweglich zugeschaut
hatte, dachte er: „Der zielt aber lang". Endlich
schoß ein Stern, wie man's nennt. Da geriet der
Soldat in Verwunderung und Staunen. „Heiden
Gallee", sagte er überlaut, „der kann's". Nämlich
, er meinte, der Sternseher habe nach einem
Stern gezielt und ihn vom Himmel heruntergeschossen
, wie man einen Sperling vom Dach
schießt. „Der hat sein Teil", sagte er, „der
kommt nimmer". Also gibt es nicht nur Leute,
die da meinen, daß die Sterne schießen, sondern
einer hat sogar gemeint, daß sie können geschossen
werden, von den Sternsehern.

J. P. Hebel

Am Sonntag, dem 16. Mai, 20.15 Uhr, findet in der
Festhalle in Müllheim unsere

Hebelfeier

statt, zu der wir die Bevölkerung herzlich einladen.

Mitwirkende:
Männergesangverein Malsburg
Stadtmusik Müllheim - Laienspielgruppe

Festansprache:
Stadtpfarrer Ernst Glatt, Karlsruhe.

Saalöffnung 19.45 Uhr Eintritt DM —.50


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