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Die Markgrafschaft

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f>ebel in feinen Briefen über fein Mdjtertfdjeö ©Raffen

An Hitzig: 6. Februar 1801:

„Meine Liebhaberey in den Nebenstunden,
zur Schadloshaltung für den Ungenuß mancher
Geschäftsstunde, hat sich in ein eigenes Fach
geworfen. Ich studiere unsere oberländische
Sprache grammatikalisch, ich versifiziere sie
herculeum opus! in allen Arten von metris, ich
suche in dieser zerfallenden Ruine der altdeutschen
Ursprache noch die Spuren ihres Umrisses
und Gefüges auf, und gedenke bald eine kleine

Hauptstoffes wartete. Aber vielleicht leiht mir
deine reichere Phantasie noch einen glücklichen
Einfall" . . .

An Hitzig: 20. Juni 1801:

„Ich bin fleißig an den Alemannischen Liedern
, und werde bald ein Schifflein voll auf die
hohe See schicken. Ist dir denn noch keine Idee
zur Fortsetzung des Dengelegeistes, den du
doch wirst bekommen haben, durch die Seele

Im Reggenhag

Aufnahme: F. W.

Sammlung solcher Gedichte mit einer kleinen
Gramatik und einem auf die Derivation weisenden
Register der Idiotismen in die Welt fliegen
zu lassen. Wenn du die Idee im allgemeinen
billigst und es leiden magst, so werde ich dir
mehreres darüber schreiben, und dann über eins
und das andere noch deine Gedanken mir ausbitten
. Zur Beurtheilung schicke ich dir einstweilen
anliegende Jamben, die hiemit dir geeignet
seyn sollen, und die einschlagenden Artikel aus
dem Idiotikon oder Register als ein Müsterlein
von dem letzteren. Dermalen arbeite ich am
Dengelegeist in Hexametern" . . .

An Hitzig: 14. Aprü 1801:

„Der Dengelegeist geratet ins Stocken. Ich
mag aus Liebe zur Gegend, die mir durch das
Andenken an unsere Wallfahrt und durch die
Quelle der Wiese fast heilig ist, keinen bösen
oder schauerlichen Geist aus ihm machen und
meine plumpe Phantasie bietet mir trotz aller
Folter keine liebliche Idee zur Einkleidung. Um
nicht ganz umsonst genarrt zu haben, theile ich
dir die Einleitung, so weit ich kam, hier mit. Du
wirst aus ihrer Länge erkennen, wie vergeblich
ich auf Befruchtung des Genius zur Geburt des

gegangen? Um ihn nicht ganz zu verlieren, habe
ich ihn einstweilen einem langen Gedicht an die
Wiese vorgewebt*' . . .

An Hitzig: 11. Februar 1802:

„Der alemannische Pegasus will nimmer fliegen
, er prätendiert, er sei nicht schuldig so etwas
zu thun, bey der Unterländer Stallfütterung,
wenn er nicht droben an den sonnigen Hügeln
weiden dürfe. Aber es ist Ausrede, das Vieh ist
unzufriedener mit Tränke als mit dem Futter.
Indessen hat's doch noch einen kleinen Zuwachs
gegeben — Freude mit gutem Gewissen — das
Habermus — der Storch — Sonntagsfrühe. Das
Idiotikon 300 Artikel ist fertig, das ganze kann
14—16 Bogen werden. Hast du dem Flick die
Angel noch nicht vorgeworfen?" . . .

An Hitzig: Anfang März 1803:

„Deinen lieben Brief, o Zenoides, habe ich
richtig erhalten, und du wirst, wie ich hoffe, den
meinigen samt dem Ballast auch erhalten haben.
Daß das Allemännlein in seinem luftigen rothen
Tschöplein von seinen Landsleuten so gut erkannt
und so gut aufgenommen ist, und mit seinen
Gaukeligen noch da und dort ein Lächeln


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