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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1955-02/0007
Die Markgrafschaft

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gen Geschwister auszahlen. Grether hat von
Badexiweiler her noch Güter, die er dem
Auggener Schwager überläßt, es sind Matten
auf dem Ameisenbuck, auf der Schwarzmatt
und Schmelzmatt, alle im Oberwei-
lerer Bann. Von diesen Grundstücken zinst
eines an Gnädige Herrschaft 9 Maß Roggen
und 3V2 Maß Haber.

Es würde zu weit führen, die zur Verteilung
gelangenden Güter im Britzinger
Bann hier aufzuzählen, interessant ist, daß
die „Krone" selbst jährlich zwei Kreuzer
an die Johanniter von Heitersheim zinst,
ein Acker zinst der Kaplanei Neuenburg
Frucht, ein Rebstück im Lerchenbühl der
Pfarrei Betberg — keinen Wein, sondern
4V2 Kreuzer. All diese Belastungen rühren
noch aus vorreformatorischer Zeit her. Das
Vermögen ist ansehnlich, doch sind auch
Schulden da, zum Beispiel will die fürstliche
Burgvogtei in Badenweiler 217 Gulden
. Die „sorgsame Teilung" ist unterschrieben
von Jsaak Dörflinger, Vogt, Joh.
Konrad Kaltenbach, Stabhalter, Teilungs-
Commissar Pfeiffer. Einen Mißton gab es
offenbar bei dem Geschäft, als der Schmied
Welchlin weglief und nicht unterschreiben
wollte.

Jakob Friedrich Grether ist nun Kronenwirt
und „Beck", doch im Jahre 1802
stirbt seine Frau und es wird ihm gestattet
, die Wirtschaft zu schließen. Er verzinst
seine, Schildgerechtigkeit mit einem Gulden
30 Kreuzer, heiratet aber im Sommer 1803 wieder
und will nun die ,Krone" wieder öffnen. Dagegen
protestiert der Steinhauer Konrad Frey,
der die verwaiste „Gemeindestube" übernahm,
als Britzingen ohne Gaststätte war — unter der
Bedingung, daß drei Jahre lang kein anderer
wirten dürfe. Nun bittet Grether den Landesherrn
„in kindlicher Ehrfurcht untertänigst. . mich und
meine Frau bei unserer Wirtschaftsgerechtigkeit
ganz väterlich zu schützen". Doch das Oberamt ist
der Ansicht, man könne dem Grether das Wirten
nicht erlauben, bevor die drei Jahre des Frey
abgelaufen seien. Oberamtsverweser Maler hält
mehrere Wirtshäuser in einem Dorf für schädlich,
da die Wirte des Gewinnes halber den Gästen
einen zu langen Aufenthalt gewähren. „Auch
sind manche Bürger gewohnt, Wein auf Borgs zu
nehmen, den sie im Herbst wieder mit Neuem
bezahlen.. . Wenn nur ein Wirt ist, so wird er
sich vorsehen, daß er einem Mann nicht zu viel
ins Buch schreibt, sind es mehrere, so weiß keiner
von der Rechnung des anderen und jeder
streckt vor. So erhält der Leichtsinnige Gelegenheit
zu mehrerer Unordnung. . . Grether will
aber nicht mehr warten und in einem neuen Bitt-

Britzingen

Federzeichnung von Jul. Kibiger

brief an den Landesherrn betont er die Verdienste
seiner Schwiegermutter, der Amme. Ihr
sei, „die allerhöchste und gnädigste Gnade verliehen
worden, daß dieselbe unseres und des
ganzen Landes zum Glorreichsten und Leid-
wesensten (!) Angedenken ihre Hochfürstl. Durchlaucht
des Herrnl Erbprinzen als Säugamme berufen
worden ist". Grethär führt dann aus, er habe
schon Wein gekauft, der nun '„müßig liege" und
ihm keinen Nutzen bringe. Doch muß er den
Georgitag 1805 abwarten.

Er hat dann gewirtet und Brot gebacken bis zu
seinem Tod im Jahre 1818. Sein Nachlaß wird
versteigert, der Bäcker Johannes Gyß von Rändern
ersteigert die Krone und führt sie bis 1836.
Damals bestand noch bzw. wieder die Gemeindewirtschaft
und ein Wirtshaus zum „Anker", in
Muggardt aber der „Sternen". Im Jahr 1837 kauft
der bisherige Gemeindewirt Dörflinger die Krone,
hatte aber finanzielle Schwierigkeiten. Es folgen
dann zwei Generationen Götschin und im Dezember
1904 die Familie Kuny. Scheffelt

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Der wohlbezahlte Spaßvogel

Wie man in den Wald schreit, so schreit es wieder
heraus. Ein Spaßvogel wollte in den neunziger Jahren
einen Juden in Frankfurt zum besten halten. Er sprach
also zu ihm: „Weißt du auch, Mauschel, daß in Zukunft
die Juden in ganz Frankreich auf Eseln reiten müssen?"
Dem hat der Jude also geantwortet: „Wenn das ist,
artiger Herr, so wollen wir zwei auf dem deutschen
Boden bleiben, wenn schon Ihr kein Jude seid".

J. P. Hebel


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