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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1955-02/0018
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Die Markgrafschaft

wurde Ihm von einem Missionar das Jenseits so
beschrieben.

Eine kurze Weile hörte er, den Mund halb
geöffnet, zu. — Dann lachte er, zugleich riß er
sich den schiefsitzenden Stahlhelm vom Kopfe,
den er hin und her schwenkte. Er atmete hastig.
Schließlich weinte er, ja, er war zuletzt ganz
außer sich. Als wir den Gesang beendet hatten,
rief er zutiefst ergriffen: ,,Merci, meine Söhne,
merci!" — In einem Anflug der Ekstase, schrie er,
um uns wohl nach seiner Anschauung die größte
Freude zu bereiten: ,,Meine' Söhne, bald dürft Ihr
wieder Soldaten sein. Dann bekommt Ihr Gewehre
, Kanonen und Tanks und Pferde, viele
Pferde. Dann dürft Ihr wieder schießen!"

,,Nicht lachen, um Gottes Willen nicht lachen,
sonst schlägt er um und wird zornig", rief Hans.

Eine Weile schwieg Moustache und schaute
uns voll sehnsuchtsvoller Erwartung an. Da rief
unser Werner (sein Französisch klang so schön
wienerisch), der den intimen Wunsch des Eingeborenen
begriff: „Und Du, Moustache, wirst unser
General sein!"

,,Unser Reitergeneral", fügte Hans hinzu.

„Oui, meine Söhne, oui, meine lieben Söhne,
Euer Reitergeneral!"

Voller Zuneigung umarmte er jeden einzelnen
von uns und gab einen herzhaften ,,Gute Nacht-
Kuß". Karl Staiger

6 ^afncctjtö^Äömri

Scho mänggmol het ain gsait, der Humor, der
goldig wär bal am ussterbe. I ha's als au gmaint.
Aber do het mer doch ebber e Gschichtli ver-
zellt. Un jetz glaub is nimmi so recht. Jetz mient
ihr aber lose: ,,Jo, jo, i ha ebbis agstellt. 's het
mi noher jo greut. Aber reue hi, reue her. Ruckgängig
hanis nimmi mache chönne.

Also, wu im alte Herr Rat si Hinterlasseschaft
versteigeret worde isch, do hani au ebbis gchromt,
fascht umesunscht soz'sage. E Babbedeckel-
schachtle isch's gsi, obedruf no e guete Tschobe.
Für der Werchtig het ers no tue. Unte drunter
het's allerhand Raritete gha: Chnepf in alle
Größe, Spange, e Lockescheer. So, hani do denkt,
die Frau Rat het sich als au ihri Hoor g'chriiselet
— wohl, wu si no jung gsi isch. Un witer: e alte
Ledergirtel, Dubakspfife, e abg'schosise Zerwisch-
chäppli mit eme gstickte Bödeli un — zwei Büß
vo der Frau Rat, der Sofie. Un will's grad um
d'Fasnecht umme gsi isch, chunnt mer e Idee.
E gattig Päckli wird gmacht, dri chömme die
obere Zähn un e nett Briefli. Des het g'lutet: An
den hochwohllöblichen Gemeinderat in Laechelau.
Anbei eine Zahnprothese. Ein hoher Ratsherr hat
sicher gefl. Verwendung dafür, evtl. unter entsprechender
Abänderung durch einen Zahnklempner
. Da die Diäten denen der Bundesratsmitglieder
wohl in keiner Weise angepaßt sind,
dürfte diese Gabe willkommen sein und eine
Verschönerung des Ganzen bewirken. Um gerechte
Zuteilung und geneigten Zuspruch bittet
der wohlwollende Spender.

Im Rothus han is uf seil Bähkli uf em Vorplatz
glait un do het's der Wächter gfunde. 'Wu
er die Adreß glese het, het er denkt: des isch grad
recht uf d'Gmairotssitzig hit z'obe. Zerscht het's
keine welle uf mache, 's hätt' jo au chönne e Explosion
ge! So Sache sin au scho vorchu. Zmols
nimmt ain dr Drauer in d'Händ un macht des
Päckli uf. Wu si des gseh hän, do het's jo e
Glächter gee; me cha sich's jo denke. D' Rothus-
fenschter hän ganz gschetteret. Un dem, wu's am
nötigste gha het, dem hän sie die Zähn gee. Was
het er welle mache? Er het si halt gnu un het
wohl au an de Übeltäter denkt, het villicht au
denkt: Dir chönnet mr doch e Mark lehne! —
Hätt' er gwißt, wer des isch, hätt' er en verwitscht
, d'Naupe wäre dem vergange! — Aber
mache het er halt nit chönne. 's isch in d'Fasnecht
gange. Un do isch's allewil am beschte, me lacht
mit. Machet's au eso, wie ich's gmacht ha.

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Der Hebelbund Müllheim berichtet:

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Am Samstag, dem 19. März 1955, 20 Uhr, findet im
Gasthaus zur „Turnhalle" die

Generalversammlung des Hebelbundes

statt, zu der wir nicht nur unsere Mitglieder, sondern
auch die Leser unseres Blattes „Die Markgrafschaft" als
unterstützende Mitglieder des Hebelbundes herzlich einladen
. Auch Freunde vom Schwarzwaldverein sind uns
herzlich willkommen.

Nach Erledigung des geschäftlichen Teils der Generalversammlung
wird Herr Oberlehrer K. Schäfer,
Neueniburg, über „Matthias von Neuenburg", einer bedeutenden
Persönlichkeit der alten Freien Reichsstadt
Neuenburg, einen Vortrag halten.

*

Des weiteren teilen wir unseren Mitgliedern und
Lesern der „Markgrafschaft" mit, daß von der nächsten
Nummer ab der Schwarzwaldverein sich an unserem
Blatt beteiligt, die „Markgrafschaft" also auch Monatszeitschrift
des Schwarzwaldvereins wird.

„Die Markgrafschaft'

Monatszeitschrift des Hebelbundes

stellt die Verbindung zwischen den Hebelfreunden in der
Heimat und in der Ferne dar. Wer sie abonniert, hilft
dem Hebelbund bei der Erfüllung seiner vielen und
schönen Aufgaben.

Einzelheft.......DM -.50

Halbjahresabonnement = 6 Hefte DM 3.—
Jahresabonnement für 12 Hefte . DM 6.—

Bestellungen nach auswärts oder
ins Ausland Porto zusätzlich.

Bestellungen nimmt jederzeit entgegen:

Hebelbund Müllheim (Baden)

Herausgeber: Hebelbund Mullheim i. B.
Redaktion: L. Börsig, Müllheim, Hafnergasse 2
Anzeigenannahme: F. Wolfsberger, Müllheim, Wehrgasse 5
Postscheckkonto 688 89 Karlsruhe
Druck: Markgräfler Druckerei, Müllheim i. B.

Manuskripte bitte nur an die Redaktion einsenden.


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