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Die Markgrafschaft
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^ Die Ortsgruppe Müllheim-Badenweiler berichtet:
Am 5. Juni wurde die Hauptversammlung des
Schwarzwaldvereins in Freudenstadt abgehalten.
Von unserer Ortsgruppe nahmen zwölf Mitglieder
— darunter acht aus der Jugendgruppe — an
dieser Veranstaltung teil. Ein eingehender Bericht
darüber wird im nächsten Monatsheft des
Schwarzwaldes erscheinen, weshalb wir dieser
Berichterstattung nicht vorgreifen wollen.
Übereinstimmend waren unsere Mitglieder
tief beeindruckt von dieser Veranstaltung, aber
auch von dem einzigartigen Wiederaufbau dieser
Stadt, die durch den Krieg doch buchstäblich in
Schutt und Asche gelegt worden war.
Am gleichen 5. Juni fand im Verein mit den
Kneippianern die Heilkräuterwanderung statt,
über die an anderer Stelle ein eingehender
Bericht vorliegt.
Am 12. Juni beteiligten sich 42 Mitglieder an
der Wanderung Haldenhof, Belchen, Wiedener
Eck. Erfreulicherweise war die Jugendgruppe
wieder stark vertreten, aber auch Mitglieder im
Silberhaar ließen sich die Freude an dieser schönen
Wanderung nicht entgehen. Bei günstigem
Wanderwetter zogen die größeren und kleineren
Gruppen die einsamen Waldsteigen entlang, von
wo aus sich so schöne Ausblicke gegen den
Weiherkopf, Sirnitz, Kälbelescheuer, Blauen und
in das tiefe Münstertal über Staufen hinaus in
die Rheinebene boten. Wenn der Himmel auch
vom Belchengipfel keine Alpensicht gestattete,
der Blick auf die Schwarzwaldrücken und Höhen
vom Feldberg bis über die Hohe Möhr hinaus
erfreuten das Auge der Wanderer.
Der Weitermarsch über die Krinne war auch
wieder sehr lohnend. Namentlich der Blick vom
Hang hinter der Krinne gegen den Belchen ist
großartig, denn der Belchen erhebt sich da in
gewaltiger Masse unmittelbar aus der Tiefe. Und
dazu das Dunkel seiner Wälder! Ein solcher Anblick
erfreut das Auge des Wanderers und lohnt
seine Mühe.
Besonders eindrucksvoll ist aber auch der
Ausblick von der Paßhöhe des Wiedener Ecks
nach Norden und Süden in die alpin anmutende
Landschaft mit ihrem starken Wechsel von hoch
und tief und den sich dahinschlängelnden Straßen
. Wir sahen auch jenes einsame Bauernhaus
am Berghang, das einmal als Wanderheim unserer
Ortsgruppe gedacht war. Doch wäre dieses
Heim für uns allzuschwer erreichbar gewesen.
Der Rückweg mußte dann von Neuhof aus
mit dem Postbus über Münstertal angetreten
werden.
*
Am 17. Juni wanderten die Frauen unserer
Ortsgruppe zu einem Kaffeestündchen nach Sehringen
. Wer sich aber schon auf die Tasse Kaffee
nach einem halbstündigen Spaziergang gefreut
hatte, mußte erfahren, daß die Führung — Frau
Dahinten und Frau Seipp — die Sache nicht so
einfach machten, denn sie nahmen den Weg über
die ganze Musbachstraße mit dem Steilabstieg
nach Sehringen, so daß der Kaffee sozusagen
verdient werden mußte. Die männlichen Wanderfreunde
trafen einzeln auf verschiedenen Wegen
fast zur gleichen Zeit im „Grünen Baum" ein.
Frau Seipp und Dahinten sorgten mit Zither,
Gitarre und Gesang für eine schöne Stimmung,
die ihren Höhepunkt erreichte, als jemand entdeckte
, daß der Vorsitzende, Wdfr. Singer, seinen
Geburtstag feierte.
*
Vom Wanderheim ist zu berichten, daß
der Bauplatz bereits ausgesteckt ist und mit dem
Bau in allernächster Zeit begonnen wird. Daß
sich der Baubeginn so verzögert, dafür trifft die
Vereinsleitung keine Schuld. Wir werden über
den Leidensweg unseres Bauvorhabens vielleicht
schon in der nächsten Ausgabe eingehend
berichten.
*
Eine Lichtbildnergruppe wurde in
unserem Verein gebildet, deren Leitung Photograph
Wdfr. Glaubrecht übernommen hat. Wer
an dieser Arbeitsgemeinschaft teilnehmen will,
möge sich unverzüglich beim Vorstand
Wdfr. Singer oder bei Wdfr. Glaubrecht anmelden
, damit die Arbeit alsbald aufgenommen werden
kann.
Der Mitgliederstand ist auch im vergangenen
Monat wieder um sieben gestiegen, so
daß der Verein am 15. Juni 460 Mitglieder zählte.
80 Mitglieder gehören der Jugendgruppe an.
Wanderungen im Monat Juli 1955
3. 7. Besuch der Wutachschlucht. Omnilbusfahrt bis
Boll. Wanderung über Bad Boll zur Wutachmühle
. Führung: Wdfr. Kröhn.
17. 7. Tageswanderung der Jugendgruppe. Omnibus bis
Todtnau. Sessellift zum Hasenhorn, Fußwanderung
über Gisiboden - Herzogenhorn - Feldberg -
Tödtnauerhütte - Wasserfälle - Todtnau. Rückfahrt
mit Omnibus. Führung: Wdfr. Hirt und Pflüger.
Die Wanderung durch die Wutachschlucht haben wir
bereits im vorhergehenden Heft beschrieben.
Die Tageswanderung am 17. Juli ist eine Wanderung
der Jugendgruppe, an der möglichst nur Jugendliche
teilnehmen sollen. Sie ist der im vergangenen Jahr
durchgeführten Wanderung angeglichen, führt aber vom
Feldberg weiter zur Tödtnauerhütte und von dort zu
den Wasserfällen und wieder nach Todtnau. Die Wanderung
ist ziemlich ausgedehnt und verlangt ein zügiges
Tempo.
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