Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1955-07/0011
Geruhsame Ferientage

Foto: Otto Furter

Jm Ibrnmertfdjen Watfgcäfleclanb

Von Stühlingen, Waldshut, Hauenstein, Laufenburg
und Säckingen — ist nicht jeder dieser
Orte ein Heimatwunder? — waren wir ins Mark-
gräflerland gekommen.

In dem Dorfe Hauingen, zwischen Schopfheim
und Lörrach gelegen, in Basler Urkunden 1102
erstmals genannt, wandelten wir auf Hebels Spuren
. Das Hauinger Gotteshaus — die Störche
klapperten in ihrem Nest auf dem altertümlichen
Satteldach — ist eine Hebelkirche. Hier wurden
Hebels Eltern getraut. Das ist schon lange her.
Im Kirchenbuch^ des Pfarrhauses, welch schönes
Pfarrhaus, es zeigt die Jahreszahl 1561 überm
gotischen Portal, dürfen wir den Eintrag über
die für das alemannische Land so bedeutsame
Trauung nachlesen. Er lautet:

„Am 30. July anno 1759 durch Pfarrer Jakob
Christoph Friesenegger getraut: Joh. Jacob Hebel,
von Simmern aus der Chur - Pf altz gebürtig,
Reformierter Relig. Weyl. Joh. Nicolai Hebels,
Bürgers und Leinewebers daselbst hinterbliebe-
ner ehel. lediger Sohn, gleichen Handwerks mit
Ursula, Weyl. Georg Örtlins, Bürgerl. Inwohners
zu Haußen nachgelassene ehel. ledige Tochter".

Wie kam es, daß Hebels Eltern, die in Basel
in Dienst standen und zeitweise in Hausen im
Wiesental wohnten, sich weder in Basel noch in
Hausen, sondern just in Hauingen trauen ließen?

Das hatte seine Gründe. Der Seelsorger der Frau,
der Pfarrherr von Hausen, war kürzlich nach
Hauingen übergesiedelt. Zudem war in Basel,
nach der Ehegerichtsordnung die Einsegnung
eines „Reformierten" (das war Hebels Vater) mit
einer „Lutheranerin" (das war Hebels Mutter)
nicht gestattet. Hauingen war, wie Altwegg zu
berichten weiß, das von Basel aus gern besuchte
„Bad". Dort konnte die gütige Frau Majorin, in
deren Dienst Ursula örtlin stand, für ein rechtes
Hochzeitsmahl Sorge tragen.

In Hauingeri sieht man an Häusern, deren
Gärten und Portale über und über mit Rosen
geschmückt sind, alte Hausinschriften. So lesen
wir in einem Wohnhaus nahe der Hebelkirche
und dem Pfarrhaus folgende Inschrift:

„Ach Gott, wie geht es, immer zu, daß die
midi hassen, denen ich nichts tu, die mir nichts
gönnen und nichts geben, die müssen doch sehen,
daß ich lebe. Und wenn sie meinen, ich sei verdorben
, so haben sie vor sich selber Sorgen. Geh
deiner Wege auf rechtem Steg, fahr fort und
trag keinen Neid, behoff auf Gott in aller Not,
sei still und fromm, hab .acht und schau: groß
Wunder wirst du sehen!"

Über Tumringen kamen wir in das auf
Bergeshöh gelegene Dörflein Rötteln, dessen
Kirche eine Sehenswürdigkeit der oberrheini-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1955-07/0011