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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1955-07/0013
Die Markgrafschaft

H

„Was macht denn ihr
da, Jörg?" frogt der
Hermann.

„He, melche. siehsch's
nit!" sait der Jörg.

„Nee, sait der Bueb.
„Milch haben wir andere
, keine von der
Kuh".

„Wu hen ihr derno
euri Milch her?" frogt
der Jörg verwundert.

„Ha, eben vom Milchmann
!" sait druf der
Bueb.

„Nu, wenn de heim-
chunsch, schicksch mir
eure Milchmann emol
do ane", meint der Jörg
druf, „vergiß es nit!"
Un er lacht vor sich
ane.

Sunscht isch er selte
in Chüeistall gange,
höchstens im Notfall.
D' Roß sin ihm mehr
as alles gsi. Sie hen ihn
au gchennt, un will er
so chlei gsi isch, hen
die große Roß bim Uf-
gschirre d'Chöpf so wit
abe do, daß der Jörg
ihne licht het d'Chum-
met uftue chönne. Er
isch no ganz einer vum
alte Schlag gsi. Nie het
er gsait: im Buur sini
Roß oder im Buur si
Feld. Nei, er het gsait:
mini Roß un unser
Feld!

Wu im Städtli 's Bad
baut worde isch, het er
gmeint: „'s nimmt mi
numme wunder, wurum
me sone neumodisch

v.x,,,,,,,,.,,:,,,,,v,:::

i .

Freundliche Begrüßung

Kumedie bruucht. I bi
jetz fünfesechzig un ha
miner Lebtig nie badet

un leb no!" Öb's Summer oder Winter gsi isch, er
isch jede Sunntig morge am Brunnetrog gstande,
het 's Hern abzöge un 's Wasser an si Körper
gschuflet mit de Händ un het sich gseipft,
gfummlet un griebe, bis er rot glänzt het.

Er het dene Buebe amel verzellt, wiener als
junge Rosser langi Johr binere Witfrau dient het
ufeme große Hof. Mengi Fuehr Wii het er uf
Basel gfahre, der Schliengener Berg uf an der
Chalte Herberg vorbei.

„Am drei am Morge sin zwo Mägd uf gstande
go bache, alli drei Tag sechzeh Laib", het der
Jörg amel verzellt. „'s Zweit sin si in d'Muelde
un hen gehnetet. Do isch amel Betrieb gsi uf
some Hof!"

„Gang jetz einer ine un sag der Großmuetter,

(Photo W. & Tr.)

öb si nit e Schluck Wii für mi heb, ich heb sone
trocheite Hals vu dere Verzellerei. Bringe mir
au e Stückli Brot un e Ziebele druf mit eweng
Salz. Das chunnt vu dem saudumme Wetter. Me
cha jo nüt rechts schaffe dusse umme!"

D' Buebe göhn un chömme wieder. Der Willi
bringt der Wii, 's Nochbers Dölfi e Renke Brot
un: „de chasch di Ziebele selber drufschniide",
sait der Hermännli us der Stadt, un druckt em
e g'chochti Grumbiere in d'Hand.

„E so dunderschaibe Buebe!" Die sin aber
scho verschwunde un höre der Jörg nümmi
fuddere. Sie turne scho uf ihrem „Hochsitz" im
alte große Birebaum im Garte hinte umme. Dort
holt si niemes abe. Un i glaub, bis zobe pfifft er
ihne scho wieder italienisch. Paula Hollenweger


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