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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1955-08/0009
Die Markgrafschaft

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ren die Arbeit und verteuern die Produktionskosten
. Ohne Flurbereinigung war deshalb eine
planmäßige Umstellung im Weinbau undenkbar,
und Wegebau und Grundstückszusammenlegung
ist eine unerläßliche Voraussetzung für die Umstellung
im Weinbau geworden. Es klingt heute
fast unverständlich, daß der Antrag des sachverständigen
späteren Landesökonomierats Ries, anläßlich
der Auffindung der Reblaus in Efringen
im Jahre 1913, einen weniger steilen Rebweg zu
bauen, erst im Jahre 1943 verwirklicht wurde.
Die Zielsetzung beim planmäßigen Aufbau heißt
gut befahrbare, nicht zu steile Wege, jedes Rebstück

Das Sortenverhältnis hat sich mit Beginn "der
planmäßigen Umstellung zu Gunsten der Weinqualität
geändert. Größere geschlossene Ruländer-
anlagen sind heute vorhanden in Haltingen,
Efringen, Feldberg, Laufen, Britzingen, Mauchen,
Schliengen, Bellingen, Auggen und Ballrechten.
Einzelpflanzungen auf größeren oder kleineren
Parzellen wurden fast in allen bekannteren Weinbauorten
gemacht, und die harmonische Zusammensetzung
der Markgräfler Ruländerweine bestätigt
den Anbauwert dieser Sorte für geeignete
Lagen.' Die Sorte Silvaner ist, allgemein gesagt,
eine Sorte, die für die Markgrafschaft nur für

Bellingen

Foto Glaubredit, Müllheim

muß eine günstige Form und Länge und möglichst
unten und oben einen Weg haben. Sortenfrage
, Pflanzweite, Erziehungsform und Unterstützung
müssen bei der Umstellung den stark-
wüchsigen Pfropfreben und den heutigen Zeitverhältnissen
angepaßt werden.

Die Sorte Gutedel in ihren verschiedenen
Variationen hat dem Markgräfler Wein den guten
Namen gegeben. Es ist der alte Markgräfler
Krachmost mit seinen mehr gelblich hartfleischigeren
Beeren, der in der Hauptsache bis jetzt
vorhanden war, und dem auch weiter die größte
Beachtung geschenkt werden muß, wenn die
Qualität des Markgräfler Gutedels keine Einbuße
erleiden soll. Auch der rote Gutedel war schon
früher vertreten, doch nicht in dem Maße, wie
es seit der Umstellung der Fall ist. Die mehr
weichfleischigeren und grünlaubigeren und grün-
beerigeren Gutedeltypen waren früher schon
vorhanden, wurden aber durch Bezug von
Pfropfreben aus dem Auslande (Elsaß und
Schweiz) mit der Inangriffnahme der planmäßigen
Umstellung stark vermehrt. In vielen Lagen,
wo früher Elbling gepflanzt wurde, stehen heute
mit gutem Erfolg Gutedelreben, und in guten
Lagen, in denen früher Gutedel angepflanzt war,
stehen heute Ruländer.

geeignete Lagen empfohlen werden kann und
deshalb bis jetzt auch nur in wenigen Gemeinden
angepflanzt wurde. Dem Anbau des Blauen Spätburgunders
wird wegen der steigenden Nachfrage
nach einheimischem Rotwein in manchen Orten
größere Beachtung geschenkt, und es wurden
größere geschlossene Pflanzungen in Feuerbach,
Niedereggenen, Ballrechten und Norsingen im
Jahre 1954 und 1955 gemacht. Die Sorten Tra-
miner und Gewürztraminer blieben bei den Neupflanzungen
ebenfalls nicht unberücksichtigt; sie
werden leider in Einzelpflanzungen manchmal
nur des Buketts wegen auch dahin gebracht, wo
sie nicht hinpassen. Größere geschlossene Tra-
mineranlagen sind in Haltingen, Auggen und
Ballrechten, und die hier erzeugten Weine rechtfertigen
den Anbau ebenso wie auch die Weine
einiger Rebbesitzer aus anderen Gemeinden.
Weißer Burgunder und Auxerrois wie auch Muskat
Ottonel haben vereinzelt Eingang gefunden
und das ursprünglich fast einseitige Markgräfler
Rebsortiment nicht ungünstig bereichert. Von der
Sorte Riesling x Silvaner wollte im allgemeinen
der Markgräfler" Winzer zunächst nichts wissen
und es waren bis zum Jahre 1930 nur wenige
Einzelanlagen vorhanden. Der gute Ertrag dieser
Sorte und der ansprechende Wein sicherten sich


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