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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1955-09/0015
Die Markgrafschaf t

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einer Mächtigkeit von fast 20 Metern beginnend,
steigen die fruchtbaren Lößhügel längs der Bundesstraße
bis zum Zielberg nördlich der Kreisstadt
stetig an. Im Osten bilden die vier Schichtstufenberge
den Ubergang zum Schwarzwald
(Fohren-, Kastel-, Stein- und Innerberg). Im
Innern stellt die „Bugginger Lößhügelzone" ein
nach Westen abgedachtes, welliges Gelände dar,
vom Sulzbach und Ehebach durchflössen und von
wenigen typischen Lößkastentälchen zerteilt.
Weitere Tälchen münden als Hängetälchen meist
mit eifier Stufe in die Ebene. Bei der starken
Wasserdurchlässigkeit der Lößböden sind die
Bäche nur schwach wasserführend und die Quellen
wenig ergiebig.

In zwei schmalen Trockentälern, das eine
zwischen (Niederweiler) dem Judengalgen und
der Gemarkungsgrenze Müllheim—Hügelheim,
das andere nördlich der Linie Döttingen—Hei-
tersheim, lassen sich unschwer die alten Bachläufe
des Klemmbachs und Sulzbachs erkennen.

Unter den bemerkenswerten frühgeschichtlichen
Funden im Löß dieser Gegend seien nur
die Knochen vom Nashorn aus einer Baugrube
der ehem. Teschnerkaserne in Müllheim sowie
aus der Badergasse in Buggingen der 1,85 Meter
lange Mammutzahn, ferner zwei Halswirbel und
einige Beinknochen vom Wildpferd hier verzeichnet
. Nach der Lagerung der vorhandenen
voreiszeitlicheh Schwarzwaldschotter sowie des
älteren und jüngeren Lößes wird von der Fachwissenschaft
das Alter mit 200 000 Jahren angegeben
.

Eine Berglandschaft und ein ausgesprochenes
Karstgebiet ist die „Kanderner Vorbergzone".
Getrennt vom Grundgebirge durch einen beachtlichen
Steilabfall und von der Rheinebene durch
die nach Süden noch mehr ansteigende Randhügelkette
zwischen Müllheim und Schliengen,
geben ihr die aus den breiten Tälern kastenförmig
herausgehobenen und mit Mischwald
bedeckten, nach Westen zu leicht abfallenden
Schichtstufenberge das geographische Gesicht.
Von Norden her gesehen, sind das Hörnle bei
Lipburg-Sehringen (614 m) und der Steinacker
, bei Auggen (442 m), von Süden her (z. B. von der
Lücke bei Lörrach) die Hohe Schule bei Tannenkirch
(375 m) die beherrschenden Höhen. Klemmbach
, Hohlenbach, Feuerbach und Kander sind
die Hauptentwässerungsadern. Wo Versickerungen
auftreten wie am Ramisbächle zwischen Lip-
burg und Niederweiler, am Aubächle bei Egge-
nen und am Rheintalbächle nördlich Feldberg,
kommt das Wasser, sobald es aus dem Weißen
Jura in eine wasserundurchlässige Bodenart
fließt, in Form einer Karstquelle wieder zutage.
Auch ganze Dolinenreihen wie nördlich von
Feuerbach sowie die Entstehung der Wolfsschlucht
bei Kandern und die der Großdoline bei
Riedlingen (400:120 m bei über 20 m Tiefe) gehen
auf die Karsterscheinung zurück. Da diese, wie
bereits erwähnt, stark an das Auftreten des
Weißen Kalkes (Hauptrogenstein) gebunden .ist,
sind die durch sie verursachten Bildungen unmittelbar
außerhalb der Kanderner Bergzone
weit weniger mehr zu beobachten. An ihren
"venzen liegen die Thermen von Riedlingen,

(Photo W. & Tr.)

Liel und Badenweiler. Dessen Kurpark sowie
eine ganze Reihe von Landschaftsteilen stehen
unter Naturschutz. Aus einer Spalte des zuletzt
genannten Gesteins tritt bei Riedlingen und
Niedereggenen Erdpech.

Mit ihren breiten, leicht gewellten Rücken,
von flachen Tälchen eingemuldet, gleicht die
vierte der Kleinlandschaften unseres Kreisgebietes
, die „Schliengener Tafel", einer Hochebene.
Schon im Mittelalter war der Schliengener Berg
als der längste und steilste Anstieg der 300 km
langen Landstraße Frankfurt—Basel bekannt.
Nach Süden fällt dieser von 395 m auf 330 m
langsam ab zum „Bamlacher Graben". Er kommt
aus dem mittleren Feuerbachtal, zieht von da in
westlicher Richtung über die Höhe bei Bamlach
bis Rheinweiler und trennt die „Schliengener
Tafel" von der „Isteiner Hochfläche". Die Grenze
gegen die Kanderner Bergzone im Osten und
Norden bildet die Egisholz - Hammerstein - Verwerfung
. Sie kommt aus dem Lörracher Hügelland
, tritt bei der Quelle des Riedlinger Bades
ins Kreisgebiet und läuft über Tannenkirch und
Hertingen hinunter ins Hohlebachtal bei Liel.

So erscheinen uns Staufener Bucht, Bugginger
Lößhügelzone, Kanderner Vorbergzone und
Schliengener Tafel als natürliche, kleinere Erdschollen
innerhalb der größeren Vorbergzone.
Bei der Hebung des Gebirges und bei der Senkung
der Rheinebene im Laufe der beiden letzten
erdgeschichtlichen Zeitabschnitte wurden sie
verschieden stark mitgeschleppt und je nach
ihrer Höhen- und Hanglage, auch der Härte oder
Weichheit des Untergrundes entsprechend, durch
die Naturkräfte zu ihrem gegenwärtigen Landschaftsbild
geformt.

Die Mitarbeit des Menschen bei der Gestaltung
der Erdoberfläche und ihre nicht immer


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