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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1955-11-12/0011
Die Markgrafschaft

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war in der vorigen Generation über die
Grenzen Deutschlands hinaus bekannt
und besonders seine schönen, mit unendlicher
handwerklicher Liebe und Sorgfalt
geätzten Buchzeichen (Exlibris) und
Glückwunschkarten von Sammlern und
Kunstfreunden hochgeschätzt. Es sind
Kostbarkeiten darunter, mit allen Möglichkeiten
der Radiertechnik — einer
Schwester des Kupferstiches — hergestellt
und schwarz-weiß oder auch farbig
auf Japanpapiere oder Seide gedruckt.
Daß er, der diese königliche Graphiktechnik
mit ihren unausschöpflichen
Feinheiten und Möglichkeiten beherrscht
wie nur noch ganz wenige Künstler im
heutigen Vaterlande und daneben noch
in öl und Aquarell malt, Grubenschmelz-
Arbeiten und Wasserzeichen macht, auf
allen diesen Gebieten Autodidakt ist,
zeugt von einem sehr seltenen, leidenschaftlichen
Kunsternst. Muß man es
nicht aufs tiefste bedauern, daß die
maßgebenden Stellen unseres Staates
diesem Künstler nie die Möglichkeit
geboten haben, sein einmaliges Können
auf so vielen Gebieten unserm Nachwuchs
als handwerkliche Grundlage für
eiri späteres, eigenpersönliches Schaffen
lehrend weiterzugeben?

Seit etwa 1926 hat Bastanier angefangen
zu malen und ist mit der Zeit
fast nur Maler geworden. Seine Land-
schaftsbilder sind klar und fest gezeichnet
und von einer tiefen, celloartigen
Farbigkeit. Sie atmen Ruhe, ihr Wichtiges sind
nicht die Dinge wie Berg, Baum und Himmel,
sondern das Gefühl des Künstlers für die Ein-

Pulai, der Gott des Witzes, Ölbild

heit des Landschaftsantlitzes, in dem alle Gegenstände
— Erde, Vegetation, Luft und Licht —
nur Diener sind dem großen sphärischen Klange.

Hier darf man an die
Worte Caspar David Friedrichs
denken: „Des Künstlers
Gefühl ist sein Gesetz
. Die reine Empfindung
kann nie naturwidrig
, immer nur naturgemäß
sein", und „Jedes
Bild ist mehr oder weniger
eine Charakterstudie
dessen, der es gemalt, so
wie überhaupt in allem
Tun und Lassen eines jeden
sich der innere geistige
und moralische Mensch
ausspricht. Je deutlicher
aber und bestimmter und
übereinstimmender alles
Tun und Handeln und
Schaffen im Einklang
steht, je echter, je bestimmter
ist auch wohl
der Mensch, entweder gut
oder schlecht".

Die Architekturbilder
Bastaniers (als Beispiel:

Die erste Schneewolke (bei St. Märgen)
Ölbild


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