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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1956-01/0018
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Die Markgrafschaft

gesetzt. Die Türe bekam ein neues Schloß, die Innenwände
der Hütte sind durch einen Holzfarbenanstrich
sauber gehalten und die häßlichen Schmierereien an den
Wänden sind verschwunden. Freilich hat ein dummer
Junge schon wieder mit seinem Messer seine
Schnitzereien eingekratzt. Der Ofen ist gut in Ordnung
gebracht, so daß auch der Wanderer bei behaglicher
Ofenwärme hier sein Vesperbrot verzehren kann. Daß
aber jemand in dieser sauber eingerichteten Hütte eine
Fensterscheibe einschlagen kann, ist unverständlich.

Verunstaltete Schwarzwaldhäuser in Hinter-Heubronn
unterhalb des Haldenhofes beleidigen nicht nur das
Auge des heimatlichen Wanderfreundes, sie erwecken

auch geradezu das Entsetzen der zahleichen fremden
Gäste, die den schönen Haldenhof und seine herrliche
Umgebung besuchen. Da ist das eine Bauernhaus zur
Hälfte mit den üblichen Dachziegeln gedeckt, die andere
Hälfte erhielt jetzt ein weißes Blechdach, das weithin
blitzt. Das Nachbarhaus ist gleichfalls zur Hälfte mit
Ziegeln und zur andern Hälfte auch mit Blech gedeckt.
Und jetzt hat dieser Nachbar seine Blechhälfte mit
einer infam roten Farbe gestrichen. — Beide Hausdächer
verunstalten das ganze Landschaftsbild in gröbster
Weise. Gibt es denn nicht bestimmte Bauvorschriften
? Gibt es denn nicht auch einen Bezirksbaumeister?
Heubronn gehört zum Kreis Lörrach.

Das Ket)eflen

Das überlieferte Rehessen fand am 29. November
nachmittags in der „Krone" in Wies statt, in Wies, weil
die Räume des „Waldhorns" in Stockmatt schon im Vorjahre
für diesen Zweck unzureichend waren.

Der schöne Wintertag führte unsere Wanderfreunde
großenteils zu Fuß nach Wies. Auf dem Wege dorthin
besichtigten wohl die meisten auch unser werdendes
Wanderheim. Allerdings lag in dieser Höhe bereits eine
25 cm hohe Neuschneedecke, so daß der Omnibus, der
einen größeren Teil der namentlich älteren Wanderfreunde
bringen sollte, vor dem Lipple im Schnee
stecken blieb, so daß die meisten Fahrgäste über das
Lipple zu Fuß ans Ziel kamen. Doch entschädigte der
strahlende Sonnenschein und die herrliche Alpensicht.
Mit ziemlicher Verspätung brachte der Omnibus die
bejahrteren Wanderfreunde, die sich den Marsch durch
den tiefen Schnee nicht hatten leisten können.

Der Vorstand, Wfr. Singer, begrüßte die so zahlreich
erschienenen Wanderfreunde mit warmen Worten. Dabei
gedachte er aber auch unserer Kriegsgefangenen, denen
heute nach mehr als zehn Jahren die Rückkehr in die
Heimat und Freiheit noch immer verwehrt ist.

Das von der Kronenwirtin gebotene ausgezeichnete

und reichliche Rehgericht mundete allen vortrefflich,
zumal der lange Anmarsch bei vielen einen guten
Hunger erzeugt hatte.

Gemeinschaftslieder und lustige Unterhaltung hielt
den ganzen Saal in froher Stimmung. Zur allgemeinen
Freude zeigte dann Wfr. Martineck, Friedrichsheim,
einige sehr schöne Farblichtbilder — Bilder aus der
Schwarzwaldheimat — und reizende Farbaufnahmen
blühender Blumen — Bilder, die einen wirklichen
Genuß bereiteten.

Allzurasch ging der schöne Nachmittag zur Neige.
Die Jugendgruppe brach zuerst auf, denn sie wollte den
Heimweg nach Badenweiler zu Fuß zurücklegen — ein
erfreuliches Zeichen gesunden Wandersinnes.

Des Vielen Schnees wegen brachte der Omnibus die
■übrigen Wanderfreunde über Kandern—Liel nach Müllheim
—Badenweiler zurück.

Das Rehessen war ein gelungenes Treffen, bei dem
das Essen aber nicht Selbstzweck war, sondern unseren
Mitgliedern sollte Gelegenheit gegeben sein, wieder
einige Stunden in engerer freundschaftlicher Fühlungnahme
verbringen zu können. #

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Am Samstag, 10. Dezember, veranstaltete die Jugendgruppe
für ihre Mitglieder in der Schule in Niederweiler
eine kleine Weihnachtsfeier. Liebevolle Hände hatten
den Raum mit sinnigem Schmuck entsprechend gestaltet,
selbst der Hofraum war mit einer Tanne geschmückt.
Jeder der zahlreich Erschienenen trug durch seine Weihnachtspäckchen
zum Gelingen des Abends bei. Gesang,
Musikdarbietungen und angeregte Unterhaltung ließ die
Zeit bis zum Erscheinen des Weihnachtsmannes rasch
verfließen.

Daß unter unseren jungen Wanderfreunden auch
Poeten sind, zeigten die hübschen Verse, mit denen der
Weihnachtsmann jedem Anwesenden sein Sündenregister
vorhielt. Dabei hatten die Dichter zur lauten
Freude der anderen auch den anwesenden Vorstand, den
Geschäftsführer und den Jugendleiter nicht vergessen.
Die Geschenke aus dem Sack des Weihnachtsmannes
lösten viel Freude und Heiterheit aus.

Der Vorstand, Wfr. Singer, dankte zum Schluß den
jungen Freunden für den schön geformten Abend, der
den guten Geist in unserer Jugendgruppe zeigte.

Wanderfreunde auf Skiern! Schont bei euren Fahrten
das Wild des Waldes, beunruhigt es nicht unnötig
und stört es nicht auf seinen Futterplätzen!

Die Ortsgruppe berichtet:

Wanderfreunde! Gedenkt der hungernden Vögel, dieser
zarten Sänger, die uns auf unseren Wanderungen
durch Wald und Flur so viel Freude bereiten. Helft
ihnen über die Härte des Winters hinwegzukommen!
Sie werden es uns wieder lohnen.

*

Spenden für das Wanderheim im November

Wfr. Gaß, Badenweiler, 10.— DM, Herr Mally, Karlsruhe
, 2.— DM. — Weitere Spenden werden gerne entgegengenommen
und ausgewiesen.

*

Der Mitgliederstand beträgt gegenwärtig 530.

*

Veranstaltungen im Januar 1956:

14. Januar, 20 Uhr: Generalverammlung im Hotel
„Sonne" in Badenweiler.

Verantwortlich für den Teil des Schwarzwaldvereins:
Oberstud.-Direktor i. R. Franz Kröhn, Müllheim

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Wanbevfvzunbzl Wt\)vt<$üü) gegen Wotorfaljcec auf unfecen tIGanbertrjegen

unb auf ben uon ben Öigentümern gefperrten tJÖalbftcafjen!


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