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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1956-03/0017
Die Markgrafschaft

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vereinsjugend eine sehr günstige Gelegenheit geboten
ist, sich die Kunst des Fotografierens anzueignen, eine
Kunst, die «für den Wanderer besonders wertvoll ist,
denn das Nacherleben einer Wanderung im Bilde bedeutete
ja einen doppelten Genuß.

Der Architekt beim Bau des Wanderheimes, Wfr.
Kirner, erstattete seinen Bericht an Hand eines Films,
den Wfr. Glaubrecht während der verschiedenen Bauabschnitte
gedreht hatte und den er jetzt abrollen ließ.
Die Versammlung erhielt damit ein wirklich lebendiges
Bild vom Werden des Heimes.

Alle Berichte wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen
.

Da freie Anträge nicht vorlagen und satzungsgemäß
keine Neuwahlen zu erfolgen hatten, schloß der Vorsitzende
diesen Teil der Hauptversammlung mit der
Versicherung, daß unser Heim noch während des Frühjahrs
eröffnet werden wird und wünschte der Ortsgruppe
ein erfolgreiches neues Wander jähr.

Der anschließende gemütliche Teil wurde mit einem
Gemeinschaftslied begonnen. Dann trug unsere Heimatdichterin
, Frau Paula Kromer-Hollenweger aus Feldberg,
einige ihrer schöne Gedichte vor, deren eines, das so
ganz in den Rahmen unseres Schwarzwaldvereins hineinpaßt
, wiedergegeben sei:

Land am Rhein

Was so my Härz erfreut

Es isch nit eis ellei,

Was so my Härz erfreut

's sinn dere drei:

Wenn's in den Danne ruuscht,

Wenn glänzt im Dal der Rhy,

Wenn an den Hänge ryft

Markgrefler Wy

Do sagi hundertmol:

Wo chönnt's denn schöner sy?

Schwarzwald, Markgreflerland

Du Land am Rhy!

Was so my Härz erfreut--

Het's Glas e Chrallerand

Do träumi vor <mer hj:

Wie schön bisch Haimetland

Wie guet dy Wy! —

Do sagi hundertmol--

Was so my Härz erfreut--

Singt mir sy uralt Lied
Der Rhy im ebne Land,
Spiegle sich Türn un Dor
Im Silberband:
Do sagi hundertmol — —

Was so my Härz erfreut — —
Stöhn stolz wie Fürste d'Berg
Mit ihrem dunkle Wald,
Un bruusche d'Bergbäch wild,
Wenn 's Jagdhorn schallt:
Do sagi hundertmol
Wo chönnt's denn schöner sy?
Schwarzwald, Markgreflerland
Du Land am Rhy!

Mit herzlichem Beifall dankten die aufmerksamen
Zuhörer der Dichterin und bezeugten damit, daß die
Muse der Frau Hollenweger alle Wanderfreunde richtig
angesprochen hatte. Dann sorgten die Schauspieler der
Jugendgruppe mit kurzen Auftritten für heitere Stimmung
, zeigten dabei aber das Vorhandensein schauspielerischer
Fähigkeiten. In guter Laune blieb die Versammlung
noch längere Zeit beisammen.

Die in so schönem Rahmen verlaufene Hauptversammlung
mit ihren Berichten über die reiche Tätigkeit
und die guten Erfolge des verflossenen Jahres hat die
Fühlung zwischen den Wanderfreunden und ihre Bindung
an den Schwarzwaldverein gestärkt und gesteigert.

Anm.: Während der Versammlung wurden dem Vorsitzenden
nennensswerte Spenden von Ungenannten
überreicht.

^ocfabtnö in 2luggen

Die Beliebtheit unserer Dorfabende zeigte sich wieder
deutlich bei der Veranstaltung dieser Art am 28. Januar
in Auggen. Zwei volle Omnibusse brachten unsere Wanderfreunde
aus Badenweiler und Müllheim dorthin. Die
freundliche Aufnahme in diesem weitbekannten Weindorf
wurde deutlich, als die Auggener Handharmonikagruppe
' die ankommenden Schwarzwaldwanderfreunde
am Ortseingang erwartete und sie mit zügiger Marschmusik
in den Ort zur „Krone" geleitete. Der große Saal
mit seinem Vorraum konnte die zahlreichen Besucher
kaum fassen.

Die Mundharmonikaspieler unserer Jugend leiteten
den Abend stimmungsvoll ein. Hierauf begrüßte der
Vorstand, Wfr. Singer, die Wanderfreunde und insbesondere
die vielen Gäste aus Auggen mit ihrem Bürgermeister
Graf an der Spitze. Er bekundete seine
Freude über den freundlichen Empfang und die rege
Beteiligung der Ortsbevölkerung. Sodann behandelte er
kurz Zweck und Ziel des Schwarzwaldvereins und die
geleistete Arbeit. Der Schwarzwaldverein sei nicht etwa
nur für den Städter gedacht, sondern er soll auch auf
dem flachen Lande Fuß fassen, denn auch der Dorfbewohner
soll im Schwarzwaldverein die schöne Heimat
durchwandern und erwandern, denn auch für den Dörfler
bedeuten diese Wanderungen Erholung, innere Freude
und neue Anregungen. Leider seien viele Schönheiten
der engeren Heimat oft nicht bekannt und nicht erkannt,
oder mitunter weniger bekannt als den neu zugezogenen

Wanderfreunde,
werbt für den Bezug unserer Heimatzeitschrift
„Die Markgrafschaft"

Mitbürgern, die nach Verlust der eigenen Heimat die
Schönheit unseres Schwarzwaldes und seiner Reben-
gelände sehr bald kennen und lieben gelernt haben. Der
Schwarzwaldverein ist Sammelpunkt der Natur- und
Heimatfreunde und dorthin gehören auch die Bewohner
unserer Dörfer.

Södann begrüßte Bürgermeister Graf die Gäste und
betonte seine Freude über den Besuch des Schwarzwaldvereins
in Auggen. Er bestätigte die Worte des Vorredners
, daß manche die Schönheiten der engeren
Schwarzwaldheimat nicht kennen, obwohl sie doch so
nahe vor der Türe liegen. Sie aber kennenzulernen sei
eben im Schwarzwaldverein eine gute Gelegenheit.

Auch Wfr. Kibiger, der bekannte Maler aus Auggen,
wies auf die Bedeutung des Schwarzwaldvereins hin und
gab der Hoffnung Ausdruck, daß er bald nicht mehr der
einzige Schwarzwaldvereinler in Aug gen sein werde.

Der Heimatdichter Gugelmeier trug hierauf einige
seiner feinsinnigen Gedichte vor, aus denen tiefe Liebe
zur Natur und zum heimatlichen Schwarzwald erklang,
Gedanken und Gefühle, die von dem heute meist nur
nach Sachgütern jagenden Menschen in der hastenden
Gegenwart vielfach gar nicht mehr gehört und empfunden
werden.

In den Zwischenräumen unterhielten die Auggener
Handörgeler unter der straffen Leitung ihres Dirigenten
Läubin die Gäste mit schönem Spiel.

Als dann in einer Pause Wfr. Haberstock seine Jägerlateinstunde
abhielt, lachte der ganze Saal aus vollem
Herzen.

Dann traten die Laienspieler der Jugendgruppe mit
dem Volksstück „'s Vreneli" auf die Bretter. Es war eine
Freude zu sehen, wie sich die jungen Schauspieler bei
ihrem ersten Auftreten ganz natürlich, frei und ohne
Hemmungen in ihren Rollen bewegten. Einzelnen Spielern
b£tte man das ungezwungene und gelassene Spiel
gar nicht zugemutet. Der volkstümliche Inhalt des Stük-
kes war recht reizvoll, das Spiel sehr gut und der wohlverdiente
Beifall reichlich.

Unsere Dorfabende bieten aber auch noch andere
Werte. Wfr. Seipp zeigte einen sehr ansprechenden Film


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