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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1956-07/0017
Die Markgrafschaft

15

So fing also jetzt das Pfeifengetön wieder an:

's Geld ist versoffen,

's Weib ist vertloffen,

O du lieber Augustin, alles ist hin...
und war nicht mehr abzustellen. Das Tempo der
Musik war wahnsinnig schnell, so schnell wie die
Wagenräder eben liefen. Entsetzlich gellten und
zischten die Töne dem Glaser in die Ohren. Er
wußte gar nicht mehr, woran er war, und rannte
neben der Deichsel wie um sein Leben. Endlich
ersah er in einer Kurve seinen Vorteil, ließ die
Deichsel fahren und kugelte sich seitlich die
Böschung hinunter ins Gras. Die Orgel schoß
noch ein paar Meter weiter, dann krachte sie an
einen Kilometerstein und kippte von der Straße
herunter. Solange sich die Räder noch leer drehten
, gaben die Pfeifen noch einige Quietscher von
sich. Dann war es still. Den Schorsch hatte es in
die Wiese hinausgeschlenkert.

Der Rest ist schnell erzählt: Dieses plötzliche
Ende des nächtlichen Löschzuges machte alle

nüchtern. Man sah keine Röte mehr über dem
Unterdorf. Die beiden Helden krochen aus der
Wiese und wurden übel empfangen. Es gab einen
stillen Heimmarsch. Ohne den Orgelwagen natürlich
. Der Schorsch und der schwarze Glaser
aber hießen von da an im Ort nur noch die
,,Drehorgelmänner" und dieser Name ist den
Dürrenburgern insgesamt zu ihrem Leidwesen als
Spitzname geblieben.

Sehen Sie, und deshalb ist es besser, man
frägt als Fremder in Dürrenburg nie nach der
Feuerwehr und nie nach jenem Stiftungsfest.

Baptist Gmeiner

Herausgeber: Hebelbund Müllheim i. B.
Redaktion: Konstantin Schäfer, Oberlehrer, Neuenburg
Anzeigenannahme: F. Wolfsberger, Müllheim, Wehrgasse 5
Postscheckkonto 688 89 Karlsruhe
Druck: Markgräfler Druckerei, Müllheim i. B.

Manuskripte bitte nur an die Redaktion einsenden.

Schwarzwald-Verein

Ortsgruppe Müllheim-Badenweiler e.V.

Unser Wanderheim

Mit der Einweihung unseres Wanderheims auf
der Stockmatt wurde eine weitere Blume in den
Kranz der Arbeit und Aufgaben, die sich unsere
Ortsgruppe gestellt hat, geflochten. — Wie mag
es damals zugegangen sein und welche Freude
wird bei den Mitgliedern geherrscht haben, als
sie im Jahre 1895 den Blauenturm eingeweiht
haben? Diese Fragestellung taucht bei der Betrachtung
über den Werdegang und die Vollendung
des Wanderheims auf. In der Festschrift,
wie auch in der ,,Badischen Zeitung" war von
dem beispielhaften Gemeinschaftsgeist die Rede,
der gebracht worden war und gebracht werden
mußte, um das Werk zu vollbringen. Und wenn
dieser Tage ein Universitätsprofessor in seiner
Rede, die er in Bad Krozingen gehalten hat, davon
sprach, daß man heute vor den Menschen
Angst haben müßte, denn man wolle nur noch
verdienen, aber nicht dienen, so können wir getrost
sagen: es gibt noch Menschen, die allem
geschäftlichen Treiben abhold sind und dem
armen Geschöpf Ohr und Hand leihen und ihm
eine Stätte der Ruhe und Erholung bauen. Dieses
Wanderheim wurde nicht zum Selbstzweck, sondern
für die Gemeinschaft gebaut. Es war für
den Vorsitzenden eine Freude, daß trotz des
unaufhörlichen Regens gegen 300 Menschen auf

die Stockmatt kamen, um dem fertiggestellten
Haus einen Besuch zu machen. Außer den Wanderfreunden
aus unserem Ortsgruppenbereich
waren die Ortsgruppen Weil, Sulzburg, Kandern,
Schopf heim, Zell i. W., Wies und Lörrach vertreten
, an deren Spitze der Vertreter des Hauptvereins
, unser verehrter Wanderfreund Professor
Dr. Emil Imm mit seiner Gemahlin und der Gauvorsitzende
und 1. Vorsitzende der Ortsgruppe
Lörrach, Wfr. Geiser. Als weitere Ehrengäste
konnte der Vorsitzende Singer den Landtagsabgeordneten
Storck, Schallstadt, Kreisrat Fritz
in Vertretung des Herrn Landrats, Kreisrat Emil
Reiß, Müllheim, Kurdirektor Dr. Wagner, Badenweiler
, Direktor Haas, Friedrichsheim, Direktor
Dr. Berger, Müllheim, Direktor Beking, Müllheim
, Heimatdichterin und Hebelpreisträgerin
Lina Kromer, Obereggenen, Assessor Göhringer,
Handwerkskammer Freiburg, Konrektor Schäfer,
Müllheim, Geschäftsführer Schaaf vom Hauptverein
, den Vertreter der Bergwacht Alb. Meier,
Sulzburg, die Vertreter der Skizünfte Müllheim
und Badenweiler, den Vertreter der ,,Badischen
Zeitung", Büsch, den Vertreter des Heimkehrerverbandes
, Oberlehrer Blum, und den Vertreter
der Wanderfreunde der Heimatvertriebenen,
Baumeister Gritzner, begrüßen. — In seiner An-


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