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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1956-08/0014
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Die Markgrafschaft

und Dreikönigwirt, Frieder Vortisch, Müllermeister
, Reinhard Vortisch, Rotgerbermeister,
Samuel Wenner, Küfermeister und Adlerwirt,
und Isaak Ziegler, Sattlermeister.

Am 29. August 1794 teilte der Vorstand des
Oberamtes Rötteln, Geheimer Rat Freiherr von
Reitzenstein, den zwanzig Freiwilligen dieser
Schützenabteilung mit, „daß Serenissimus nicht
nur gnädigstes Wohlgefallen über ihren bezeigten
Eifer, bei Verteidigung ihres Vatterlandes
ihre Pflicht zu erfüllen, bezeigten, sondern daß
auch Höchstderselbe solcher dieser sich so gut
auszeichnenden Gemeinde demnächst werkthätig
zu beweisen den Bedacht nehmen würden". Der
Fürst versprach auch, der Schützenabteilung
zwanzig Stutzen zu ihrer Bewaffnung zur Verfügung
zu stellen. So wurde denn nun eine halbmilitärische
Truppe aufgestellt, die sich „ Scharf-
Schützengesellschaft" nannte und auch eine besondere
Uniform trug, die sich die Schützen allerdings
selbst beschaffen mußten. Sie bestand aus
einem schwarzgrünen Rock mit weißen Knöpfen
und hellgrünen Aufschlägen. Hellgrün waren
auch die Weste und das Rockfutter. Hierzu trug
man über den Schuhen hohe, schwarze Gamaschen
und einen Dreispitz mit schwarzer Kokarde
und Busch. Bewaffnet war die Truppe mit einer
Büchse mit Messing-Garnitur, wozu je 24 Patronen
, und einem Säbel mit Messing-Beschlag in
schwarzer Scheide an schwarzem Lederzeug. Auf
der Klinge des Säbels war eingeäzt: „Es lebe die
Scharf-Schützen-Gesellschaft Lörrach!''

Das erste Schützenhaus dieser Gesellschaft
war eine Holzbaracke, die auf dem Gelände des
jetzigen Bahnhofs stand und schon 1806 als baufällig
abgerissen wurde. Aus freiwilligen Beiträgen
von Mitgliedern und anderer Lörracher
Bürger wurde 1823 am selben Platz ein neues,
festes Schützenhaus errichtet, doch mußte dieses
1857 abgerissen werden, weil hier die Bahnanlagen
vorgesehen waren. So wurde denn nun
auf dem Leuseihard ein neuer Schießstand mit
Schützenhaus errichtet. Die Bausumme wurde
durch die Ausgabe von Aktien gedeckt. Außerdem
steuerte der Fabrikant Nikolaus Köchlin
einen namhaften Beitrag bei. Das Amt des Oberschützenmeisters
lag damals in den Händen des
Bürgermeisters Kalame. Die Stadt schenkte der
Gesellschaft 1857 eine weiße seidene Fahne mit
dem Stadtwappen.

Bei Ausbruch des deutsch-französischen Krieges
im Juli 1870 bildete sich mit Genehmigung
der Regierung aus den Schützen der Gesellschaft
eine Grenzschutzwehr, die sich der für die Sicherheit
im Amtsbezirk Lörrach aufgestellten Bezirksschutzwehr
eingliederte. Stadtkommandant war
der Oberschützenmeister R. Oesterreicher. - Als
Lörrach im Jahre 1882 den 200. Jahrestag der
Erhebung zur Stadt festlich beging, war die
Schützengesellschaft in besonderem Maße an dieser
Feier beteiligt, da auch sie ja ihre Entstehung
auf die erwähnte Bestimmung im ersten Stadtprivileg
zurückführte.

Neben diesem Schützenverein, der in geselliger
Weise die Schießfertigkeit förderte, bestand
nun aber auch seit der Erneuerung des Stadtprivilegs
1756 ein militärischer Freiwilligenverband
, eine eigene Stadtkompagnie mit Offizieren,
Unteroffizieren und Mannschaften. In der Urkunde
vom 3. Juni 1756 erklärte der Markgraf:
„Wir erlauben auch weiters, daß die Einrichtung
der Bürgerschaft in eine Kompagnie und Bestellung
eines Stadthauptmanns, eines Lieutenants
und eines Fähndrichs, auch alles andere, so dahin
gehöret, unter der Anordnung Unseres fürstlichen
Oberamtes geschehe". Und in der Verfügung
an das Oberamt vom 10. Juni 1756, der
das Stadtprivileg angeschlossen war, heißt es:
„Und da Wir Uns gnädigst entschlossen haben,
der Bürgerschaft die erste Fahne und Trommel
zu schenken, so habt ihr dergleichen auf Unsere
Kosten verfertigen zu lassen und sodann an die
Bürgerschaft zu überreichen".

Damit war nun also eine Lörracher Stadtkompagnie
errichtet, die aber nicht mit der oben
genannten Schützengesellschaft verwechselt werden
darf. Die Offiziersstellen wurden folgendermaßen
besetzt: Stadtmajor wurde Stadtschreiber
Schenck, Stadthauptmann Chirurgus Klein, Stadtlieutenant
Kaufmann Freuler und Stadtfähnrich
Konfektier Has. Die markgräfliche Regierung
stiftete der neuen Stadtkompagnie, die außer den
vier Offizieren 115 Unteroffiziere und Mannschaften
umfaßte, außer der Fahne und der
Trommel noch 200 Flinten mit Bajonetten, 200
Patronentaschen und für die Offiziere sechs
Kurzgewehre. Die von Markgraf Karl Friedrich
geschenkte Fahne zeigte das auf gelber Seide
gestickte Wappen der Markgrafschaft. Sie wurde
1882 noch auf dem Rathaus aufbewahrt, doch
war sie schon recht beschädigt. — Die Stadtkompagnie
gehörte zu den militärisch belanglosen
Einrichtungen, die dann mit der Einführung
der gesetzlich geregelten Wehrpflicht verschwanden
. In den Jahren 1820/35 bestand diese
Lörracher Bürgerwehr noch in malerischer Uniform
: weiße Hosen, roter Frack, weißes Lederzeug
und hoher Tschako. In den Revolutionsjahren
1848 /49 war von der Stadtkompagnie
keine Rede mehr.

E. Scheffelt:

(Sine ©Uberftfjmelje bri ©djtürigtjof

Die Chronik der Vogtei Badenweiler schreibt
aus dem Jahre 1717, daß das Dörflein Schweighof
mehrere Gemeindegüter besessen habe, u. a.
,,Ohngefähr IV2 Jucherten Matten, worauf vor
Zeit ein Silber Schmelzin gestanden,
wird aber anjetzo zur Weyd gebraucht, weil sie
meistentheils mit Hürsten überwachsen".

Hierzu bemerkt der Verfasser, Dr. G. Wever,
im Jahre 1869: „daß hier früher eine Schmelze
oder etwas derart gestanden haben mag, geht
daraus hervor, daß der jetzige Besitzer, Sonnenwirt
Eckert, vor einigen Jahren bei der Ausrottung
und Umgrabung dieser Matte unter dem
Rasen eine Schicht sehr guter zertrümmerter
Steinkohle gefunden hat".

Nun haben uns die Akten des Bad. Generallandesarchivs
einen neuen Hinweis auf das ein-


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