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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1956-09/0017
Schwarzwald-Verein

Ortsgruppe Müllheim-Badenweiler e.V.

Dogefenfatjrt unb Itogefentuanöecung

Am Sonntag, dem 9. September, unternahm
der Schwarzwaldverein, Ortsgruppe Müllheim-
Badenweiler, eine Vogesenf ahrt und- Wanderung.
In der Morgenfrühe holte ein Will-Autobus der
Markgräfler Verkehrslinien die fast vierzig Teilnehmer
aus dem Weilertal, Müllheim und Buggingen
ab und brachte die Wanderfreunde in
flotter Fahrt nach Alt-Breisach. Die Paßkontrolle
am Rhein wickelte sich schnell ab. Weiter ging
die Fahrt durch die Kanalbaustelle am Vogelgrün
und durch Neu-Breisach durch das fruchtbare
und obstreiche Elsäßerland unter lachender
Sonne nach dem alten Kolmar und ins Münstertal
bis nach Münster, mit dem aus dem Jahr 1550
stammenden ehrwürdigen Rathaus. Am Marktplatz
hieß es aussteigen, und gerne reckte und
streckte man seine Glieder zum rüstigen fünf-
bis sechsstündigen Marsch. Wer die Wanderung
nicht mitmachen wollte, konnte in Münster in
einem guten Gasthaus verweilen und sich an
Speise, Trank und Spiel erfreuen, um sich dann
der Weiterfahrt mit dem Autobus anzuschließen.
Freudig begrüßten wir einen Wanderfreund vom
Vogesenklub aus Münster, der sich uns als Führer
zur Verfügung stellte, und uns auf alles
Wissenswerte dieses im ersten Weltkrieg schwer
umkämpften Gebietes aufmerksam machte. Ein
Fußweg zieht sich durch schönen Tannen- und
auch Mischwald stetig hinauf zum Sattel. Bunker,
Schießscharten, Gräben und Granattrichter erinnern
an heiße Kämpfe im ersten Weltkrieg. Vor
und am Sattel weisen einige Grabdenkmäler mit
den Namen von Führern verschiedener französischer
Alpenjägerbataillone darauf hin, wie viel
Blut beim Sturm auf den Reichsackerkopf vergossen
wurde, ein Berg, der sich heute in Freu-
des-, morgen wieder in Feindeshand befand und
eben heiß umstritten wurde.

Auch uns war beim Aufstieg heiß geworden,
und gerne ruhte man seine Glieder im Gasthaus
oder auch am sonnigen Waldrand neben dem
Gasthaus aus und stärkte sich aus dem Rucksack
oder am guten Münstertälerkäse und einem
Trank.

Nach dieser ausgiebigen Ruhepause führte
der Weg weiter hinauf durch schönen, wildreichen
Wald nach Gaschney mit seinem Gasthaus
, Ferienhäuschen und einigen Berghäusern.
Hier droben bedrohten uns dunkle Wolken aus
dem Westen, und die Sonne war verschwunden.

Hart mußte man gegen den Sturmwind ankämp^
fen. Zum Glück blieb es beim Wind, und beim
Abstieg nahm uns der schützende Wald wieder
auf. Dagegen galt es, ein anderes Hindernis zu
überwinden: gefällte Baumstämme und Beigen
von Scheiterholz überquerten und verdeckten den
Weg. Doch kein Preis ohne Schweiß! Auch der
wilde Stier beim Gasthaus am Braunkopf verschonte
uns. An Granitfelsen und Felstürmen
vorbei ging es nun hinunter in das nette Städtchen
Metzerai, wo die Bauersleute fest mit dem
Einbringen der Ernte beschäftigt waren. Jetzt
lachte auch die Sonne wieder und meinte es
freundlich mit uns bis zu ihrem Untergang. Nach
einer guten Rast bestiegen wir in Metzerai un-
sern Autobus, der uns durch ein schönes, berg-
umsäumtes Vogesental nach dem vollbesetzten
Kurort Münster zurückführte. Hier verließ uns
unser Führer vom Vogesenklub, dem herzlicher
Dank ausgesprochen und ein Wiedersehen im
Markgräflerland und im Wanderheim Stockmatt
gewünscht wurde zusammen mit Wanderfreunden
aus Münster.

Die Fahrt führte durch das im ersten Weltkrieg
völlig zerstörte, nun aber wieder aufgebaute
Sulzeren am steilen Berghang entlang,
hinauf zur Schlucht, die ihren Namen nicht zu
Unrecht trägt. Die Fahrt bietet schöne Blicke auf
den Berg- und Kurort „Drei Ähren" und andere
Bergorte und einzelne Berghäuser und auf viele
Berge, deren Kuppen meist bewaldet sind; auch
steile Bergwände, die fast senkrecht zum Moorgrund
abfallen, sah unser Auge. Oben über der
Schlucht stehen ein großes Sanatorium und ein
Hotel. Von hier an führt die gute Vogesen-Hoch-
straße in 1200-1300 Meter Höhe über den Markstein
zum Großen Belchen, dem „Grand Ballon".
Weit schweift das Auge über viele teilweise
ruinengekrönte Berge und tiefe Täler, oftmals
mit kleinen oder größeren Seen im Grunde. Und
weit unten in den grünen Tälern Ortschaften, die
sich oft in die Nebentäler verzweigen. Im Sonnenschein
ein malerisches und weites Bild! In

/--\

Wanderfreunde

werbt für den Bezug unserer Heimatzeitschrift

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