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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1957-04/0010
kircher Tal, das ehemalige Rheintal, ein kleiner
Bach, der sog. Klingengraben, welcher allein niemals
ein so gewaltiges und breites Tal hätte
schaffen können. Die Eisenbahnlinie von Schaffhausen
nach Waldshut folgt diesem Neunkircher
Tal. Wie ging nun die Ablenkung des Rheines
aus seiner ursprünglichen Richtung vor sich?
Schuld daran ist der Rheingletscher, welcher
durch von ihm mitgeführte Geröll-, Kies- und
Felsmassen das alte Rheinbett bei Schaffhausen
auffüllte und infolgedessen dem Flusse den Weg
durch das Neunkircher Tal versperrte. Nun
wurde der Rhein gezwungen, nach Süden auszuweichen
, und wurde hier durch den Kalkwall
bei Neuhausen aufgestaut, den er in Form eines
Wasserfalles überwand und sich dann sein heutiges
Tal über Rheinau - Eglisau - Kadelburg grub.
Die Moränenmassen des Rheingletschers haben
also den Fluß aus seinem Bett verdrängt; heute
liegen die Dörfer Neunkirch, Erzingen, Grießen
und Lauchringen sowie das Städtchen Tiengen
dort, wo ehemals, vor der Eiszeit, der Rhein seine
Fluten wälzte. Sehr wahrscheinlich haben unterirdische
Wasserläufe in dem klüftereichen Kalkgebirge
dem Fluß bei der Anlage seines neuen
Laufes vorgearbeitet. Ähnliches geschieht ja
heute in der Donauversickerung, welche infolge
unterirdischen Abflusses durch den Jurakalk
einen neuen Lauf der Donau vorbereitet.

Nicht nur bei Schaffhausen, sondern auch noch
an drei anderen Stellen seines Laufes bis Basel
wird der Rhein durch Felswälle, die sein Bett
durchschneiden, behindert. Es entstehen an diesen
Stellen Stromschnellen, welche unter dem
Namen „Laufen" bekannt sind. Von der Töß-
mündung ab behält der Fluß die westliche Richtung
bei, indem er nur bei Waldshut und bei
Schwörstadt leicht nach Norden abweicht. Häufig
treten auf dieser Strecke die Felsen nahe an den
Fluß heran und verengen sein Bett. Der Lauf
des Stromes wird heute durch die Staudämme
der verschiedenen Elektrizitätswerke grundlegend
verändert. Von den drei ursprünglichen
Stromschnellen ist nur noch die oberste erhalten
, der sog. kleine Laufen, etwas oberhalb der
Aaremündung, wo die Wutach ihre Wasser in
den Rhein ergießt. Hier zieht sich eine Bank von
Jurakalkplatten durch den Strom, welche bei
Niedrigwasser deutlich sichtbar ist. Eine ungefähr
sechs Meter breite Bresche wurde durch das
Wasser in die Felsenbank hineingegraben, und
durch diese Lücke vermögen geschickt gesteuerte
Kähne die Stromschnellen zu überwinden. Bei
Laufenburg ist das Bett des Rheins am schmälsten
; der Fluß durchbricht hier im großen Laufen
einen Gneisausläufer des Schwarzwaldes. Die
Stromschnellen von Laufenburg, die ja leider bei
der Anlage des Elektrizitätswerkes zerstört wurden
, gewährten einst einen imposanten Anblick.
Schäumend und tosend stürzten die Wassermengen
zwischen hohen [Felswänden über Klippen
und gewaltige Felsblöcke. Heute sind die wilden
Schnellen beseitigt, die Felsblöcke gesprengt, und
an der Stelle des prächtigen Naturschauspiels
befindet sich ein breites Staubecken hinter der
mächtigen Mauer des Werkes. Dasselbe Schicksal
wie die L^ufenburger Stromschnellen traf

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dtjumm ufe, gniefj be 3UcP bo obc
vom 3ögelt)of ine gfegnet tonbj
M Wort ifdj gvM un übertriebe:
's ifetj P)errUdifeU uf b' @rbe gfdjriebe,
b\z '6 2lug un altf Öinne bannt!

tutg, trrie Me toarmf Srüetjligefunne

ber 3lueft arte ©djnee uf b' Öljrteöbäum latt,

un jebe Ken, bfe grüene Watte

bis ufe an ber Waiberfctjatte

fltf) jetgt im bluemegfttefte CItjlelb.

Un in be TTäler, an be If^albe

im dtjranj vo ®örte un vo Wxx,

büen Z)orf un jöörfli, Uürm un Z)äd)er,

roie $arbebupfe tnve $äct)er

fld) breite, funne bi6 an Ktjy.

Z)o toirb eim feile Heft uerlefe«

vom frtjöne, golbne {larabieö. -

fle fletjt * £anb im CTtjlaft un Sriebe,

vo febre (Jrbefctjtöeri gfrfjiebe,

un '6 glänzt |i tob an }ebem Kiiö!

Srtfc UGJolfsbecgec

Bögelhof: ein Gewann hoch über den Britzinger Reben am
Waldrand, mit großartigem Blick ins Markgräflerland.

diejenigen von Rheinfelden, wo sich der Rhein
über eine Muschelkalkbank hinabstürzte. Auch
dieser dritte Laufen wurde bei der Anlage des
Rheinfelder Elektrizitätswerkes beseitigt. Bei
Beuggen oberhalb Rheinfeldens verengte sich das
Flußbett; die Strecke von hier bis Rheinfelden
mit ihren zahlreichen Schnellen wurde von den
Uferbewohnern ,,Im Gewild" genannt, die bedeutendste
Schnelle trug den bezeichnenden
Namen „Höllenhaken". Von Rheinfelden bis
Basel ist der Lauf des Rheines ausgeglichen und
ruhig und ermöglicht die Schiffahrt.

5>J

,Die Markgrafschaft4

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