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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1957-09/0018
Von der aufgestellten Zahl konnten 34 Stück mit dem
Brandzeichen ausgezeichnet werden, mithin 12 Stück
mehr, als es erstmals der Fall war.

Von den aufgestellten Thieren kommen auf die

Bez.-Ämter Müllheim Lörrach Schopfheim Schönau

15 32 16 6

In Bezug der Race der aufgestellten Zuchtstiere
gehört die weitaus größte Zahl der so sehr beliebten
Wälder- und Hinterwälder-Race an; es waren aber
auch vertreten recht schöne Exemplare des Rigi-
und Berner- und wenige des gewöhnlichen Land-
schlags.

Das Alter anbelangend, so gewahrte man diesmal
eine große Anzahl Thiere von 1 bis 2 Jahre alt, was
den besten Beweis liefert, daß die Nachzucht guter
und schöner Farren mehr gefördert wird, als es
früher der Fall gewesen sein mag; auch kann aus
den abgeschlossenen acht Käufen, wonach immer
Stiere im Alter von 1% bis 2 Jahren gekauft wurden,
ersehen werden, daß die Käufer auf längeren Besitz
und Gebrauch rechnen; die höchste Kauf summe für
einen 2 Jahre alten Stier war 75 fl 36 kr., die geringste
für einen 1% Jahre alten Stier beträgt 54 fl.

Die von der Großh. Gentralstette für die Landwirth-
schaft aufgestellte Schau-Commission hatte keine
kleine Aufgabe, unter den vielen aufgestellten Zuchtstieren
die schönsten und zur Zucht geeignetsten
Thiere auszuwählen, und mag vielleicht einer oder
der andere der Farrenbesitzer aus Unkenntnis der
von der Großh. Centralstelle aufgestellten Instruktion
nicht befriedigt gewesen, und die Schwierigkeit
verkannt haben, die der Schau-Commission vorgezeichnet
war. Wir unsererseits glauben aber überzeugt
sein zu können, daß nur eigene Uberzeugung
die Auswahl geleitet hat, die einzelnen Preise nachfolgenden
Farrenbesitzern zuerkennen zu sollen, als:

Fr. Specht, Niedereggenen,
J. Fr. Fingerlin, Haltingen,
Matth. Geißer, Haagen,
J. J. Kammüller, Kandern,

1. Preis mit 8 fl

2. Preis mit 6 fl

3. Preis mit 5 fl

4. Preis mit 4 fl

Außer den Geldpreisen erhielten Obige noch Ehrendiplome
zugestellt; ebenso erhielten Belobungsdiplome
:

J. J. Grether-Dietschy, Lörrach,
Müller Diethelm, Müllheim,
Bürgermeister Greiner, Höllstein,
Joh. Glaser, Hägelberg,
Fr. Roßkopf, Schlechtenhaus,
Leonh. Engel, Stetten,
Altingermüller Baßler, Schliengen,
Schwanenwirth Gersbacher, Zell,

Weiters verdienen belobt zu werden:

5. Preis

6. Preis

7. Preis

8. Preis

9. Preis

10. Preis

11. Preis

12. Preis

Altbürgermeister Dtch.* Bauer von Holzen,
Jakob Dannacher von Hauingen,
Friedrich Gräßlin von Efringen,
Jakob Kilchlin von Marzeil,
Jb. Fr. Fingerlin von Haltingen

für einen 2ten und 3ten Stier,
J. J. Kammüller von Kandern

für einen 2ten und 3ten Stier.

Mögen diese hier genannten Männer für die Zukunft
ebenso eifrig für die Viehzucht wirken, wie bisher.

Mit diesem 2. Farrenmarkt war auch für die übrigen
Rindvieh - Arten eine Preisvertheilung verbunden,
und es erhielten Preise und Belobungsdiplome zugestellt
a) Für die schönsten Kühe :

1. Preis:

2. Preis:

3. Preis:

4. Preis:

5. Preis:

6. Preis:

Schwanenwirth Weiß von Kandern
Wirth Koger von Riedlingen
Stadtwirth Senn von Kandern
Nikiaus Rottra von Kirchen
J. J. Kammüller von Kandern
Joh. Sütterlin von Egisholz.

3. Preis: Ochsenwirth^ Gräßlin von Efringen

4. Preis: Bürgermeister Schanzlin von Kandern

5. Preis: Müller Kaiser von Binzen

6. Preis: Bürgermeister Meyer von Liel.

c) Für die schönsten Paar Ochsen:

1. Preis:

2. Preis:

3. Preis:

4. Preis:

5. Preis:

6. Preis:

Altbürgermeister Bauer von Holzen
Martin Hagin von Mappach
J. Kuttler von Schlechtenhaus
Joh. Schneider von Riedlingen
v. Türkheim'sche Verwaltung in Liel
Andr. Eichin von Endenburg.

Je die drei Ersteren erhielten Geldpreise und Ehrendiplome
, und die Letzteren Belobungsdiplome, wie
voriges Jahr. ]

Endlich wurden nachstehenden Handelsleuten als
Anerkennung für 'die seit dem letzten Preismarkt
bewiesene Tätigkeit im hiesigen Marktverkehr nachfolgende
Preise abgegeben:

1. Pr.: J. J. Rapp in Schallbach

2. Pr.: Seligmann Bloch, Sulzburg,

3. Pr.: Bd. Nordemann in Lörrach

4. Pr.: Wolf Bloch in Sulzburg

5. Pr.: Hirsch Bigar in Kirchen

6. Pr.: Leopold Dutlas in Sulzburg

5 fl nebst Diplom
4 fl nebst Diplom
3 fl nebst Diplom
ein Diplom
ein Diplom
ein Diplom

b) Für die schönsten Kalbinnen:

1. Preis: Accisor Pfennig von Holzen

2. Preis: Accisor Berner von Kandern

Die Namen der Preisträger wurden bei dem Mittagessen
öffentlich bekannt gemacht und denselben die
Geldpreise und Diplome durch ein Mitglied der
Direktion des Landwirthschaftl. Vereines behändigt;
von Letzterem auch der Großh. Centralstelle für die
Landwirthschaft für die geneigte Unterstützung der
Dank in einem Trinkspruch dargebracht."

Wenn man nun auch die Ehre eines „Belobungsdiploms
" nicht mit anderen Werten vergleichen
kann, so hat der Chronist dennoch eine Vergleichsmöglichkeit
für die oben genannten Geldprämien
und Viehpreise zu bieten. Er tut es,
indem er aus der Rubrik „Fruchtpreise" des
„Amtl. Verk. Blattes" und zwar ebenfalls aus
Nr. 112 v. 21. Sept. 1857 einiges anmerkt: So galt
am 16. September in Staufen i. Br. der Sester
Weizen 1 fl. 30 kr., der Sester Roggen 1 fl. 6 kr.,
und der Sester Gerste 48 kr. Oder, um andere
Produkte zu nennen: Im Markgräflerland wie in
Basel erhielt man in jenen Tagen für 12 bis
20 kr. ein Pfund Schweizerkäse (Herbstkäse). Die
Gaben andererseits, die gleichzeitig den Siegern
in den üblichen herbstlichen Preiskegeln winkten
, hatten einen Wert, der zwischen 60 und 90 fl
schwankte. Freilich muß auch angemerkt werden
, daß die damals neu gegründete Müllheimer
Schützengesellschaft Gaben im Werte von 500 fl.
als Preise aussetzen konnte, als sie vom 27. bis
29. Sept. 1857 in Müllheim ein großes Ehr- und
Freischießen hielt. (Amtl. Verk. Blatt Nr. 113
vom 23. 9. 1857).

Bleibt noch anzumerken, wie sich Kandern
selbst den Besuchern des großen 2. Farren-
marktes darstellt. In dem bereits (siehe vorige
Nummer der Markgrafschaft) zitierten „Heunisch"
vom Jahre 1857, dem statistischen Nachschlagewerk
für Baden, mag man dazu dort (Seite 692)
nachlesen:

„Kandern, Stadt (mit Glashüttenhof u. Platzhof),
zusammen 272 Familien, 1399 Einwohner, 1296 evangelische
, 98 katholische, 5 Dissidenten und Meno-
niten. Bedeutende Papierfabrik, Wollspinnerei und
Halbtuchfabrikation, Weinhalden, Getreideverkauf
auf sehr belebten Wochenmärkten, großes Eisenwerk
mit jährlicher Produktion von 14 000 Centnern
erhalten den Wohlstand des Städtchens, welches ein
Spital, eine Lesegesellschaft und Sparkasse hat... ".

Julian H.

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