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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1958-01/0011
K. Schäfer:

3bbe U Wttt

(Schluß.)

Sinnvoller kann man diesen ersten Teil des
Hauptstückes nicht schließen, in dem Klage auf
Klage sich häufte, als daß man den rühmt, welcher
der Urheber all dieser Informationen ist:
Kanzleiverwalter Klein. Wir haben die Persönlichkeit
dieses Mannes schon abgewogen in ihren
Vorzügen und Nachteilen. So kann uns weder
Lob noch Tadel irre machen.

Abbe de Wert hat diese Klagen seinen Ratschlägen
zum großen Neuenburger Wirtschaftswunder
vorausgestellt, weil ihre Behebung der
Angelpunkt der großen Wende sein sollte. Das
Vakuum, das durch dieses große Auspumpen
entstehen mußte, würde selbstverständlich er
mit seinen Freunden zusammen ausfüllen. Die
Lüge einfach der Wirklichkeit entgegenzustellen,
ist Dilettantenarbeit. Man muß sie der Wirklichkeit
anschmiegen, indem man diese sachte zur
Lüge herüberbiegt. So stellt de Wert nach diesem
Grundsatz seine Pläne auf.

An erster Stelle stehen die Märkte, Wochen-
und Jahrmärkte. Die Verleihung
des Marktrechtes
stand stets am Beginn
der Aufwärtsentwicklung
eines Gemeinwesens. Allerdings
muß zu diesem
Marktrecht die Gunst der
Lage und die Entwicklungsmöglichkeit
aus Zeit
und historischen Umständen
hinzukommen. Was
nützt ein Wagen ohne
treibende Kraft? de Wert
konstruiert eine prächtige
Karosserie, deren Antriebskraft
allein die Illusion
ist, die er aus den
alten Marktgeldbüchern
gewann. Die schmalen
Hefte aus dem Jahr 1687
liegen noch vor, aus denen
er die Namen der
jHändler lesen konnte,
vom Savoyer Spitzenhändler
bis zur Basler
Leckerli - Frau.

Während ein Jahrmarkt
nur einmaligen
raschen Gewinn bringt,
den zu einem guten Teil
die auswärtigen Händler
aus dem Ort wegtragen
, führt ein Wochenmarkt
die Bauern der
umliegenden Ortschaften
regelmäßig ein- bis zweimal
in der Woche in die
Stadt, wo sie dann ihre

Einkäufe vornehmen. Seit längerer Zeit übte die
Stadt ihr Marktrecht nicht mehr aus. Darin sieht
de Wert eine verbrecherische Nachlässigkeit.
Während eines Jahrzehntes hatte zu Beginn des
18. Jahrhunderts Neuenbürg als ein preisgegebener
Trümmerhaufen dagelegen und diese für die
Gegend wichtigen Märkte nicht mehr abhalten
können. Es war nicht reine Leichenfledderei,
wenn die Nachbarorte Schliengen und Müllheim
begannen, eigene Märkte einzuführen. Wer
wollte die in fremden Territorien liegenden Orte
nun zwingen, ihr vorteilhaftes Beginnen aufzugeben
? Alle diese Punkte verschwieg de Wert,
sondern schmiegte die Wirklichkeit seiner
Illusion an.

Er glaubt, es ließe sich durch eine weise Verordnung
erreichen, daß alle österreichischen Orte
der Umgebung in Neuenburg kaufen und verkaufen
müßten, und dies aus Gründen der staatlichen
und konfessionellen Solidarität auch
freudig tun würden. Die Elsässer sah er in


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