Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1958-08/0007
'VT

——==---—^::v^:..

£ob 6cm Bauern

(^icfyaffer im 7)<Eer<l)lefd/

erdbundm ©cd/
mit din're <5d)tmelel)and
f^offfd) du fürs ganji £and/
afcem nit fefyl

Qauptt)od)(ig gofyfd) durs $eld/
§ürft in dun Hnd),
Sterne- un bodenood)/
(rdguu in Bluet un ©prood) -
toer ifd) dir gliid)?

Gaffet un Jlern - du f(f)afffd)'s
ot)tit e <Cf)tag,

$rüeif) wenn der Tag no fern/
3*<!>be bi fltond und ©tern -
das ifd) di Tag!

Bliib bi dim Pflueg un Cfyarft/
blüb/ toae de bifd)!
@aif mit der @d)tmele()and/
faf)rmit*em Pflueg durs£and/
deckte der Tifcf)!

Aus: Fritz Wolfsberger »Zwische Blaue
und Rhy«, Verlag Hebelbund, Müllheim

Der Schnitter ►
Holzschnitt von Rudolf Warnecke

Ferner: Zur Verwirklichung dieses Idealzustandes
für den Menschen ist notwendig die
„Umkehr vom Merkantilismus", also von Kaufmannsgeist
und Handelswesen. Wem fallen dabei
nicht Hebels Strophen aus dem „zufriedenen
Landmann" ein:

„Un wenn in d'Meß mit Guet un Geld
der Chaufheer reist im wyte Feld,
se lengt er eben au in Sack
un holt sy Pfiifli Rauchtubak.

Doch schmeckt der's nit, du arme Maa!
Me sieht der diini Sorgen aa,
un 's Aimol-ais, es isch e Gruus,
es luegt der zue den Augen uus.

De traisch so schwer, es tuet der weh,
doch hesch nit gnueg un möchtsch no meh,
un weisen jo nit, woane mit.
Drum schmeckt der au dy Pfiifli nit".

Und endlich finden wir eine auffällige Übereinstimmung
zwischen Hebel und Iselin in ihrer
Mahnung zur Mäßigkeit. Von Iselin weiß man,
daß er sehr für die Luxusbesteuerung eingetreten
ist, denn, so sagt er: „Aller Überfluß verführt
zur Weichlichkeit und ist dem Einzelnen
wie ganzen Staaten zum Verderben. Schon stehen
wir am Rande dieses Abgrunds". Wir denken bei
Hebel an den „Käfer" und an den „Wegweiser"
mit dem Weg in die Armut und mit der Mahnung

„Wo isch der Weg zue Fried un Ehr,
der Weg zuem gueten Alter echt?
Grad fürsi goht's in Mäßigkeit
mit stillem Sinn in Pflicht un Recht".

Doch genug dieser immerhin auffälligen Parallelen
, die uns vermuten lassen dürfen, daß
Hebel für seine Gedichte „an die Freunde ländlicher
Natur und Sitten" gerade auch von diesem
Städter Isaak Iselin, der immer ein treuer Basler
geblieben ist, angeregt worden ist, etwa ähnlich,
wie Iselin einen Pestalozzi zur Schriftstellerei
ermutigt und ihn zu seinem berühmtesten Werk
„Lienhard und Gertrud" veranlaßt hat. Obiges
mögen nur ein paar Gedanken sein, die sich mir
immer wieder aufdrängen und die vielleicht
manchem Hebelforscher zur Anregung dienen
könnten.

5


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1958-08/0007