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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1958-09/0018
Ludwig Joner, der jetzt einen Stelzfuß trug,
wurde bald nach seinem Unfall Bürgermeister
von Badenweiler, bis 1868. Erst im Jahre 1874
heiratete er Berta Herbster aus Schopfheim, eine
außerordentlich umsichtige Frau. Als der einzige
Sohn des Hauses, Louis, knapp ein Jahr alt war,
starb der Vater am 24. Mai 1881, nachdem er
zuvor noch einen Um- und Anbau seines
Gasthofes geleitet hatte. Als Hotel Römerbad
konnte am 15. Juni 1881 das Anwesen dem
Gästepublikum wieder geöffnet werden. Frau
Berta erzog ihre drei Kinder, zwei Töchter und
einen Sohn, zu tüchtigen Menschen und stand
mutig ihrem Betrieb vor, zu welchem damals
noch eine große Landwirtschaft gehörte. Sie ließ
in den Jahren 1907/08 das Hotel bedeutend vergrößern
(Westflügel) und starb im Jahre 1930.
Louis Joner, dessen markante Gestalt uns allen
noch vor Augen steht, hat dann sehr viel dazu
beigetragen, nicht nur seinem Hotel, sondern dem
ganzen Kurort zu internationalem Ruf zu verhelfen
. Sein Wirken wird unvergessen bleiben
(er starb im April 1956).

Wenn wir nun noch kurz über die anderen
Badhäuser bzw. Gasthöfe berichten sollen, so sei
zunächst eine Beschreibung Badenweilers durch
den Landphysikus Dr. Nikolaus Döderlein erwähnt
. Dieser hatte seinen Sitz in Kandern; in
seiner Schrift erwähnt er, daß Badenweiler auf
Rat der Herren Doctores, sonderlich denen zu
Basel, viel besucht werde. Er schreibt über die
guten Eigenschaften des Badwassers, lobt die gesunde
Luft, den lieblichen Wein und die Gebäude
und Losamenten, also die Unterkünfte. Es will
uns scheinen, als ob damals neben der Sonne
schon die Krone bestanden habe, also im Jahre
1672. In diesem Jahr begannen aber auch die
schrecklichen Franzosenkriege, die den Badebetrieb
abermals fast lahm legten (Zerstörung
des Schlosses im April 1678).

Die „Krone" stand dicht an der jetzigen
Ernst - Eisenlohr - Straße über dem Bad, gegenüber
der Zahlstelle der Bezirkssparkasse. Unsere
ältesten Leser können sich vielleicht noch an das
Gebäude erinnern, es hatte im unteren Stockwerk
rundbogige Fenster. Die Besitzer hießen
Eglin (Egli); ein Hans Ulrich E. wird bereits
im Jahre 1697 genannt. Wahrscheinlich war er
Kronenwirt.

Im Jahr 1723 bittet der Hirschwirt Büchelin
um die Genehmigung, auch Bäder abgeben zu
dürfen, da ihm ja „das Badwasser durch den
Keller laufe!" Der Kronenwirt protestiert, doch
Büchelin darf gegen „Erlegung einer Tax von
50 Gulden" ein Gemeinschaftsbad errichten, es

ist dies der Keller in der Pension Central
(Metzinger). Nun wissen wir auch, wo der Hirschen
stand. Von der Krone wäre noch weiter
zu berichten, daß das Anwesen bis 1784 oder
länger im Besitz der Familie Eglin war, wir
lesen in den Akten des Generallandesarchivs, daß
die Kronenwirtin, die eine gute Köchin war,
1759 verstorben sei und daß man nach einer
neuen Köchin suche. — Dann wird eine Familie
Sutter als Besitzerin der Krone genannt; bei
Christoph Sutter wohnte die Großherzogin Stephanie
, kaiserliche Hoheit (als Adoptivtochter
Napoleons L). „Die junge, in Schönheit blühende
Fürstin hat großes Vergnügen an Ausflügen in
die Umgebung gefunden" (Wever). 1835 hat der
spätere Badearzt Dr. Siegel die Krone gekauft
und umgebaut, in den 60er Jahren baute er
im Erdgeschoß ein Privatbad ein. Doch Krone
und Sonne mußten dem Bau des staatlichen
Schwimmbades weichen. Die Krone wurde erst
im Jahre 1901 abgerissen, die Sonne schon im
Jahre 1867 vom Staat angekauft. Der Besitzer,
Alb. Eckerlin, erhielt im Tauschweg eine ehemalige
Brauerei und verlegte seine Wirtschaftsgerechtigkeit
dorthin. Freilich, ein „Badhaus"
war nun die Sonne nicht mehr, denn das Ther-
malwasser kann nicht bis dort hinaufgeführt
werden. Trotzdem hat die Besitzersfamilie Fischer
aus der früher recht einfachen „oberen" Sonne
durch Um- und Neubauten ein stattliches Hotel
geschaffen und im Jahre 1950 das im Jahre 1884
erbaute Hotel Meißburger (jetzt Post) dazu
erworben.

Im Jahre 1715 gründete Markgraf Carl Wilhelm
die Stadt Karlsruhe. Der Sohn des Britzinger
Pfarrers, Isaak Gmelin, hat ums Jahr 1720
in Badenweiler einen neuen Gasthof erstellt; im
Jahr 1724 lesen wir: „Isaak Gmelin, Metzger und
Wirt zur Stadt Karlsruhe" (auch Karlsruher Hof
genannt). Isaak war auch Stabhalter von 1713 bis
1743. Sein Sohn war Vogt. In diesen Jahren klagt
ein hoher Regierungsbeamter, daß die Badhäuser
zu Badenweiler „schlechte Logierung und miserable
Bedienung" hätten. Die jeweiligen Oberamtmänner
, besonders Salzer (1734—1760) tun
ihr möglichstes zur „Emporbringung des Ortes";
der älteste Sohn der „Stadt Karlsruhe" wird in
einen Gasthof nach Straßburg geschickt, „um ein
tüchtiger Wirth zu werden". Im Jahre 1756 erschien
ein Werbezettel für Badenweiler, der in
Basel, Straßburg usw. verteilt wurde. Im Jahre
1758 mahnt Salzer die Wirte, sie möchten Türen
und Böden erneuern, bessere Möbel anschaffen
und Köchinnen anstellen. 1779 wird die zusammengefallene
Bad-Brunnenstube wieder hergestellt
, der Wirt zur Stadt Karlsruhe, Jeremias
Gmelin, gibt ein Stück von seinem Garten her
zur besseren Fassung der Quelle. Sein Gelände
reicht also hinauf bis zum jetzigen Inhalatorium.
Als 1784 die Römischen Bäder entdeckt wurden,
kamen viele Besucher von auswärts. Der Karlsruhe
-Wirt hatte einmal 97 Personen aus Mülhausen
zur Tafel, die den Römerbau besichtigten.
Nach dem Tode des letzten Sutter (Fritz) kauften
die Gebrüder Sommer den im Jahre 1863
stark vergrößerten Gasthof, der dann „Hotel
Sommer" heißt. Nächster Besitzer war Bieringer,,

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