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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1959-07/0018
der sogenannte Neuenburger Krieg eine Rolle
spielte. Sehr gute schematische Karten zeigen
den Weg des Raumes zu einem sich seiner Einheit
bewußten Gau. In glücklicher Weise werden
alle Fäden aufgezeigt, die in weitreichenden
Bünden von Freiburg im Üchtland und zahlreichen
Schweizerstädten über Ensisheim, Neuenburg
bis in die Ortenau reichten. Schon in der
Besprechung des ersten Bandes wurde beim Aufsatz
von Prof. Dr. Friedrich Metz die große Linie
der geschichtlichen Entwicklung des Breisgaues
deutlich, mehr konnte auch hier nicht geboten
werden. Herausgehoben werden muß noch das
große Wissen um die Geschichte dieses Raumes
und die starke Darstellungskraft, mit welcher
Dr. Wellmer dieses Wissen uns vermittelt. Wir
sind dem ausgezeichneten Manne zu tiefstem
Dank verpflichtet, auch hierfür, in welch aufopferungsvoller
, selbstverleugnender Hingabe er
sich jedem Bearbeiter geschichtlicher Themen
mit seinem eingehenden Wissen zur Verfügung
stellt.

Ihre Ergänzung finden die Kapitel dieses
Werkes durch die Arbeit von Professor Dr. Paul
Stintzi, Mülhausen, des um seine Heimat verdienten
Schriftleiters der Jahrbücher des Sundgauvereins
, die den Heimatforscher mit reichem
Material versehen. Er hat in seiner bescheidenen
Weise seine Arbeit „Die habsburgischen Güter
im Elsaß" betitelt. Sie bietet in der Darstellung
dieser Güter einen geschichtlichen Aufriß des
ganzen Sundgaues mit seiner Fülle von Orten
und alten Geschlechtern, von Münstern, Klöstern
und Burgen, mit seiner Keimzelle des Habsburger
Herrschergeschlechts, des Landes um
Ottmarsheim und Ensisheim. Interessant sind
auch die Urbar und die Hinweise wirtschaftlicher
Art. Die Auswahl der Bilder ist vorzüglich
, beginnend mit dem herrlichen Oktogon der
Klosterkirche von Ottmarsheim, der großartigen
gewölbten Halle des heutigen Rathauses von
Ensisheim, dem ehemaligen vorderösterreichischen
Regierungsgebäude, über Wappen, Siegel
und Ortsansichten. Die Arbeit zeigt, wie nahe
Menschen und Länder in Europa über alle politischen
Grenzen hinweg verbunden sind.

Wenn wir am Ende das ganze Werk als ein
Ergebnis der Arbeit des Alemannischen Instituts
überblicken, so müssen wir sagen: dieses Institut
ist unter der Leitung von Professor Dr. Friedrich
Metz zu einem Begriff geworden, der sich nicht
mehr wegdenken läßt und dessen Förderung zu
betreiben, ein Anliegen jeder kulturpflegerischen
Arbeit des Staates sein muß. Alemannisches
Institut, „Schau-ins-Land", „Ortenau", „Mark-
gräflerland", ,,Badische Heimat", und lassen Sie
mich in aller Bescheidenheit mit diesem Blatt,
der „Markgrafschaft" in der Hand, auf diese
Seite treten: sie sind zu unentbehrlichen Darstellern
, Deutern und Trägern der Kultur dieses
Raumes geworden, der sie hervorbrachte.

Konstantin Schäfer

„Vorderösterreich, eine geschichtliche Landeskunde",
(2. Band). Herausgegeben vom Alemannischen Institut
unter Leitung von Professor Dr. Friedrich Metz. Verlag
Rombach, Freiburg im Breisgau.

Schwarzwälder Kirschwasser

Ich hocke hier im grauen Haar,
mein Bränntslein duftet wunderbar,
so würzig stark.

Ich schlürf s und seh den Kirschenbaum
und mich im jungen Frühlingstraum
voll Saft und Mark. — Gsundheit!

Ein braunes Mädchen lacht daraus
so rein wie dieser Kirschbaumstrauß,
der frohe Lenz.

Wir beide stehen jung und reich,

dem weißen Blütenbaume gleich;

das schwebt im Brännts. — Gsundheit!

Ich schlürf den herben Kirschengeist
und seh das Leben, wie es kreist,
und weiß, was blieb.

Verbrannt sind Fleisch und Haut und Saft,
doch duftet noch die süße Kraft
als Kern die Lieb. — Gsundheit!

Richard Gäng

Der bauliche Erneuerer des Schlosses Bürgeln
am 24. Juni 80 Jahre alt

Als Professor Theodor Veil (Ulm a. D.) noch junger,
freischaffender Architekt in München war, hatte sich
einer seiner Bauherren, Kommerzienrat Richard Sichler
in München, von ihm im Jahre 1912 ein Landhaus am
Starnberger See bauen lassen. In diesem war jedoch im
Laufe der Zeit der Raum zur Unterbringung seiner zahlreichen
Kunstschätze zu knapp geworden. Da entschloß
sich Sichler, seinen Wohnsitz in das zwar instandsetzungsbedürftige
aber geräumige Schloß Bürgeln zu verlegen,
wo es möglich wurde, seine Kunstschätze wirkungsvoll
unterzubringen. Dazu bedurfte das Schloß aber einer
vorherigen gründlichen Erneuerung, baulichen Instandsetzung
und baukünstlerischen Ergänzung des Gebäudes
und seiner Garten -und Parkumgebung. Mit dieser dankbaren
Bauaufgabe betraute Herr Sichler den Architekten
Theodor Veil, der inzwischen zum ordentlichen Professor
der Bürgerlichen Baukunst und des Städtebaus an die
Technische Hochschule Aachen berufen worden war. Er
führte von dort aus in den Jahren 1920 ff. diesen Auftrag
aus.

Der Auftrag bestand in der Bewohnbarmachung der
Räume und Säle des Inneren, in der Schaffung eines
neuen Eingangsportales der südlichen Hauptfront des
Schlosses, eines Balkons mit reichem kunstgeschmiedetem
Geländer und eines neuen plastischen Giebelschmuckes
darüber, ferner einer bequemen breiten zweiarmigen
Treppenanlage mit kunstgeschmiedeten Geländern vom
Portal hinab zum Garten und schließlich in der gartenarchitektonischen
Erneuerung und Ergänzung des das
Schloß umgebenden Gartens und Parkes.

Die Denkmalpflege hat die Gestaltung des Schlosses
Bürgeln durch Professor Veil als in jeder Hinsicht wohlgelungen
bezeichnet.

Professor Veil verbringt nach einem außerordentlich
fruchtbaren bauschöpferischem Leben seinen Lebensabend
in voller Rüstigkeit in seiner Vaterstadt Ulm.

Dr. Otto Moericke

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