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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1959-12/0005
jöfc OTuttec am <Jt)riftaben5 / 7ouann

Er schlooft; er schlooft! Do lit er, wie ne Groof!

Du lieben Engel, was i bitt,

by Liib und Lebe verwach mer nit!

Gott git's de Siinen im Schloof!

Verwach mer nit, verwach mer nit!
Dii Muetter goht mit stillem Tritt,
sie goht mit zartem Muettersinn
und holt e Baum im Chämmerli dinn.

Was henk i der denn dra?

Ne schöne Lebchuechemaa,

ne Gitzeli, ne Mummeli

und Blüemli wiiß und rot und gel,

alles vo süeßem Zuckermehl.

's isch gnueg, du Muetterherz!
Viel Süeß macht numme Schmerz.
Gib's sparsem, wie der liebi Gott,
er helset nit alli Tag Zuckerbrot.

Jetz Rümmechrüüsliger her,

die allerschönste, wo n i ha!

's isch nummen au kei Möseli dra.

Wer het sie schöner, wer?

's isch wohr, es isch e Pracht
was so en öpfel lacht;
und isch der Zuckerbeck e Maa,
se mach er so ein, wenn er cha!
Der lieb Gott het en gmacht.

Was han i echt no meh?
Ne Fazenetli wiiß und rot,
und das eis vo de schöne.

0 Chind, vor bittre Träne
biwahr di Gott, biwahr di Gott!

Und was isch meh do inn?

ne Büechli, Chind! 's isch au no dii.

1 leg der schöni Helgeli drii,

und schöni Gibettli sinn selber drinn.

Jetz chönnt i, trau i, goh;

es fehlt nüt meh zuem Guete —

Potz tausig, no ne Ruete!

Do isch sie scho, do isch sie scho!

's cha sy, sie freut di nit,
's cha sy, sie haut der 's Vüdeli wund;
doch witt nit änderst, se n isch's der gsund;
de muesch nit, wenn d' nit witt.

Und witt's nit änderst ha,

in Gottis Name seig es drum!

Doch Muetterliebe isch zart und frumm,

sie windet roti Bendeli drii

und macht e Letschli dra.

Jetz wär er usstaffiert

und wie ne Maibaum ziert,

und wenn bis früeih der Tag verwacht,

het's Wiehnechtchindli alles gmacht.

De nimmsch's und danksch mer's nit;

drum weisch nit, wer der's git.

Doch macht's der nummen e frohe Muet,

und schmeckt's der numme, se n isch's scho guet.

Bym Bluest, der Wächter rüeft
scho ölfi! Wie doch d'Zit verrinnt,
und wie me si vertieft,
wenn's Herz an näumis Nahrig find't!

Jetz bhüet di Gott der Heer!

En anderi Chehri mehr!

Der heilig Christ isch hienecht choo,

het Chindes Fleisch und Bluet agnoh!

Wärsch au so brav wie er!

sie hät ihn in Windle g'wicklet und in e Krippe
gleit — do isch üsers Heilands Seel in aller
Armut uf d'Welt cho, ineme Stall bi de Tiere.

In seller Nacht sind i der Gegni Hirte ufern
Feld gsi bi ihrem Vieh — do isch uf eimol der
Engel Gottes zu ihne cho, und des Licht Gottes
hät sie umleuchtet, so daß sie arg verschrocke
sind. Der Engel aber sait zue ihne: „Fürchtet
euch nit, luget, i verkündige euch große Fraid,
die aller Welt widerfahre würd, denn eu isch
hüt de Heiland gebore, Christus der Herr, in der
Stadt Davids. — Das sei eu das Zeiche: ihr
werdet das Kind finde in Windle g'wicklet und
inere Kripfe liegend." — Do sind alsbald e
ganze Wulche vo Engel erschienen, die hend
gsunge: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede

uf Erde und de Mensche ein Wohlgefallen.
Demo, wo d'Engel" mit ihrem Glanz wieder in
Himmel gfahre sind, hend d'Hirte zu enander
gsait, jetz wemmer nach Bethlehem und wend
das seh, was üs die Engel verkündigt hend. Do
sind sie higilt und hend Maria und Joseph
gfunde und dozu das Kind, das in der Kripfe
g'lege isch. — Sie hend das Wort usbreitet, das
ihne vom Engel gsait worde isch und alli, die's
ghört hend, hät die Red gwunderet. Maria hät
all die Wort b'halte und in ihrem Herze bewegt.

Wie der Engel gsait hät, hät mer dem Kind
den Namen Jesu ge — sini fromme Eltern hend
alles no em dortige Bruch und no em jüdische
Gsetz, mit Opfere und Darstellung im Tempel,
erfüllt. Do isch en alte Ma namens Simeon gsi,

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