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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1959-12/0017
Burg und Herrschaft Badenweiler kommt
unter die Regierung der Markgrafen von Baden.
Die Markgrafen von Baden stammen aus dem
Zähringer Haus, von Hermann dem Heiligen, ab.
Unter ihnen trat der bisherige zweite Beamte,
der „Amptmann", an die Stelle des Burgvogts.
Diesen Titel führte nunmehr der zweite Beamte,
welcher als Rechnungsbeamter fungierte.

Markgraf Christoph von Baden schickte sich
an, die Herrschaft in Besitz zu nehmen. Der
Herzog von Longeville, ein naher Verwandter
des Königs von Frankreich, war damit nicht zufrieden
. Er erklärte den Erbvertrag für nichtig
und wollte die Herrschaften mit Gewalt nehmen.
Als dieses Vorhaben ruchbar wurde, versammelten
sich an die 12 000 Markgräfler mit ihren
Waffen im Sausenhardt, um den Franzosen abzuwehren
. Der Herzog aber, als er dies hörte,
verlegte sich aufs Schreiben. Seine Nachfahren
bekamen denn auch richtig 80 Jahre später eine
Entschädigung, für welche die Oberländer hohe
Schätzungen aufbringen mußten.

Ein Jahr nach dem grimmen Winter 1514, als
man bei Breisach und bei Neuenburg über
den zugefrorenen Rhein fahren konnte, teilte
Christoph von Baden seinen Besitz unter seine
drei Söhne. Ernst erhielt die Ämter Hochberg,
Badenweiler, Rötteln und Sausenburg, nach seines
Bruders Philipp Tod kamen noch Pforzheim
und Durlach hinzu. Seine Residenz hatte er in
Sulzburg.

Der Bauernkrieg

1525 griff auch der Bauernkrieg auf das Gebiet
von Badenweiler über. Im Jahre 1513 war
bereits ein Teilnehmer am Lehener Bundschuh
in Badenweiler gevierteilt worden zur Strafe
und Abschreckung. Noch im Jahre zuvor hatte
Markgraf Ernst der Stadt Freiburg aus dem Amt
Badenweiler 200 bis 300 Kriegsknechte zur Hilfe
gegen die Bauern angeboten. Die Klöster und
Probsteien Weitenau, Bürgeln, Sitzenkirch, Gut-
nau und Krozingen wurden nun von seiner
eigenen „gespursami" verwüstet, die Schlösser
Rötteln, Sausenburg, Badenweiler und Heiters-
heim eingenommen und geplündert, dazu Zehntscheuern
und Zehntkeller an vielen Orten
geleert. In Rötteln und Badenweiler hielten die
Markgräfler Bauern unter Hans Hammerstein
von Feuerbach, Hans Schmidlin von Badenweiler
und anderen, Versammlungen ab und verlangten
Befreiung von den sie drückenden Lasten und
von den Amtsleuten.

Der Markgraf schrieb aus Kandern: „ob
gemeine Landtschaft etwas Beschwerden gegen
uns hett (das wir uns doch nitt versehen) oder
gegen Andren, daz wir die gnediglich vernehmen
und hören und mit ihrem Rath dermaß darin
sehen und Milterung thun wolten, daz wir mit
Zwifels halten, sie würden des zufriden und
gesettigt sein."

Indessen — der Landvogt von Rötteln wurde
von den Bauern nach Badenweiler gefordert, wo
ihm die genannten Hauptleute erklärten: „daz
in Summa die Sach daruff stand, daz uff gestrigen
Tag der Landtschaft die zwölf Artikel so

die Gepursame uff dem Schwarzwald fürgenommen
, vorgelesen werden daruff zu schweren, und
daz ir Meinung sei ein Regiment zu machen."
Zu den zwölf Artikeln gehörte die freie Verkündung
des Evangeliums, Freiheit für Jagd und
Fischerei, Befreiung vom Umgeld, Todfall, Erleichterung
der Leibeigenschaft usw. Auch sollen
alle Ämter mit Bauern besetzt werden; auch der
Markgraf, den sie als Herrn anerkannten, sollte
„Paur" sein. Das war die Reaktion auf jahrhundertelange
Bedrückung und auf die Auswüchse
der Herrschenden und ihres Beamten-
stabes. Noch lange Jahrhunderte gab es kein
gleiches Recht für alle vor dem Gesetz, und der
Herr konnte sich erlauben, womit sich der
Knecht strafbar machte, oder er kam wenigstens
mit geringerer Strafe davon.

Endlich wurden durch die Vermittlung Basels
Vereinbarungen getroffen, welche den Frieden
wieder herstellten. Hans Hammerstein gelang es,
obgleich die Lage hoffnungslos für die Bauern
geworden war, den Wegfall besonders schwerer
Abgaben zu erreichen und einige Rechte und
Freiheiten zu erlangen. Es mußten Strafen und
Entschädigungsgebühren gezahlt, die Schlösser
und Zubehör zurückgegeben werden. In unserem
Markgräflerland herrschte bald wieder Friede,
während ringsum die Regenten anderer Länder
blutige Rache unter dem Titel „Strafe" suchten.
Hans von Lichtenfels, der Amtmann von Badenweiler
, mußte wegen der Bauernempörung Badenweiler
verlassen, und Philipp Jakob von
Ampringen wurde sein Nachfolger. Markgraf
Karl IL, Sohn des Markgrafen Ernst, führte
im Jahre 1556 die Reformation ein.

für Hans Schöpflin zum Geburtstag am 22. Dezember

Das Ö, vergrämt in seiner Seele,

erfühlte, daß ihm etwas fehle.

öhö, stöhnt es; wie kling' ich blöd!

Ich höre ö, nur Ö, wie öd! —

Es schlich zum Herrn Professor hin

und klagte mit verstörtem Sinn.

Der sprach: Oh, Ö, wie klingst du schön!

Das dröhnt und klönt, welch ein Getön!

Du hebst zur Höh',

stürmst wie die Bö,

bist rund und trägst ein Krönchen,

ein König auf dem Thrönchen;

ein Ö füllt das Getöse

und gibt dem Großen Größe.

Es adelt das Gemeinste fein,

gibt allem einen hellen Schein:

der Mops wird Möpslein,

der Hopser Höpslein,

der Frosch wird Fröschlein,

die Gosche Göschlein,

die Krott zum Kröttlein,

wenn nicht zum Göttlein!

Ja, solch ein ö, du bist verwöhnt,

verschönt und krönt, drum geh' versöhnt!" —

Das Ö rief fröhlich „Dankeschön!"

und sang sein ö in alle Höh'n.

Richard Gang

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