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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1960-04/0004
Das untenstehende Bild ist dem Titelkupfer
eihes kleinen Büchleins entnommen, das im Jahre
1860 bei der Fr. Wagner'schen Buchhandlung zu
Freiburg i. Br. erschien. Der Titel der Schrift
lautete: „Aus Hebels Briefwechsel. Zur Erinnerung
an den 10. Mai 1860"; sie enthielt Briefe
Hebels an Kirchenrath Engler, Briefe an die
Familie Haufe in Straßburg i. Eis. und eine bio-

Vorplatz ihres erhöht stehenden Hauses aus den
Festzug am Hebeljubiläum (10. Mai 1860) betrachtet
, der gegen Hausen zieht, dessen Kirche
und Häuser rechts unten im Bild zu sehen sind.
Zu dem Bild gehört ein längeres, in Hexametern
und alemannischer Mundart abgefaßtes Gedicht,
dessen Verfasser nicht genannt ist.

Das Gedicht spricht vom Leben und von

Foto: Archiv

graphische Skizze Hebels, die als Festrede im
Kaufhaussaal in Freiburg i. Br. von Hofrat A.
Ecker am Hebeljubiläum 1860 vorgetragen worden
war. Hofrat Ecker war auch der Herausgeber
des Büchleins. Auf dem Titelbild nun sieht
man links eine Markgräfler Familie, die vom

der Bedeutung Hebels; die Eingangs- und die
Schlußverse zeugen von der Verehrung der
Markgräfler für Hebel und von der Art, wie
dichterisch begabte Leute die Schreibweise
Hebels nachzuahmen verstanden, und seien deshalb
hier abgedruckt:

„Muetter, los' emol! Was lüte sie z' Schöpfe und z' Huse?
Visen doch ke Firtig hüt? Der Chnecht isch jo gange go saie".
Nei, just e Firtig nit, doch isch e b'sundere Tag hüt.
Wentder Achtig ge, so verzehlich, was das bidütet.
's sin hüt hundert Johr, sen isch e Büebli uf d'Welt cho, —
dort, bim Husener Hammer ehne chönnet er 's Hus g'seh, . . .

Menger, wo fürnehm isch gsi und riieh, isch sider vergesse;

aber der Hebel nit! — Drum lüte sie hüt so und singe,

drum stoht 's Husemer Werk, — drum schiint hüt d'Sunne so lieblig.

Und in hundert Johr, wenn Alles isch wienes si sott,

und üsi Lüt no so, wie ich sie chent ha mi Lebtig,

lüte sie wieder, wie hüt, um die Zit, und singe sie wieder.

Anderi zwor sind's derno, wo lüte, und anderi höre's,

und mir sin nümme do — und andere g'hört üser Hüsli.

Brieget jetz nit e so! — und lehret ordli und folget

euerem Müetterli schön, wie seil armi Büebli vo Huse,

und werdet au so brav, hentder g'hört? und allo jetzt ganget!

ziehnt jetzt d'Tschöpli a und springet füre an d'Landstroß.

Ebe ziehnt si us vu Schöpfe uffe go Huse;

g'sehnt der dort uf der Stroß die Lüt mit Meie und Fahne?

Und du, Friederli, hörsch?, zieh au 's Chäppli ab, wenn sie verbey göhnt.

Mitgeteilt von B. Gmeiner

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