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bronn") neben Bergwerken in der Herrschaft
Staufen („Cropbach", „Metzenbach", „Ambringer
Grund").
Und doch war in diesem von Tannenwäldern
eingeengten Tal des Neumagens in den vorigen
Jahrhunderten der Bergbau in hoher Blüte gestanden
und war, wenn auch oft von Kriegsereignissen
unterbrochen, vom 12. Jahrhundert bis
etwa in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges
intensiv betrieben worden. Er hatte das Bergmannstädtchen
„Münster" entstehen lassen, aber
das Städtchen war damals, zur Zeit Fürstabt
Gerberts und Pater Kreutters, schon längst zerstört
und in Vergessenheit geraten, doch mag
diese kleine, wohl von Bergleuten gegründete
thun kund allermänniglich mit diesem Brieff
daß vor uns Stoffel Burckhard, seßhaft in Basel,
in unserem Gottshauss erschienen ist,... dieweil
weyland sein Vatter und Mutter seel. zu Britz-
nach in gemelltem Ruprechtsthal hinder uns und
unserem Gottshauss gesessen... so sagen und
lassen wir ihn' von wegen unseres Gottshausses
allerdingen unangesprochen, gantz frey, ledig
und loss... so gegeben ist auf Laurentiusabend
als man zalt von der Geburt Christi 1547 Jahr."
Schon 1500 werden ein „Stoffel Burckhardt von
Münster im Schwartzwald" — oder wie es 1512
heißt: „uss dem tal hinder Stouffen" — und
„sein Gemeinder (Teilhaber) Stephan Woller zue
Nuwenstatt (Neustadt) im Basler Urteilsbuch
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St. Trudpert vor der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg
Siedlung noch im 17. Jahrhundert als Städtchen
gegolten haben, da Merian in seiner „Topo-
graphia alsatia" (1663) schreibt: „Es ist auch
ein Münster im Breisgau, welches, wie man berichtet
, ein Städtchen sein soll", und auch Sebastian
Münster war dieses Tal mit seinem „sylber-
reich Gebirg bei dem Kloster", wie er in seiner
Cosmographie von 1567 schreibt, bekannt.
In diesen Jahrzehnten um die Mitte des 16.
Jahrhunderts wird ein Hans Burkard als Teilhaber
der Bergwerke im Münstertal genannt.
Ob zwischen diesem Hans Burkard und dem von
Magister Zacharias Hemminger (*) als Ahnherrn
des großen Basler Kunsthistorikers Jacob Burckhardt
angeführten, „zu Britznach im Ruprechts-
thale" 1490 oder 1491 geborenen Stoffel Burckhardt
irgendwelche verwandtschaftliche Beziehungen
bestanden, ist uns nicht bekannt, wenn
auch vieles dafür sprechen mag und es in hohem
Maße wahrscheinlich ist. In dem heute im Original
nicht mehr erhaltenen, von Zacharias Hemminger
in seinem Entwurf abgedruckten „Mannrechtsbrief
" Stoffel Burckhardts heißt es (**):
„Wir Melchior von Gottes verhängnuss Abbte des
Gottshausses St. Ruprechts (St. Trudpert), gelegen
im Schwartzwald, St. Benedicten Ordens...
genannt. Damals läßt Stoffel Burckhardt, wohl
der Vater des oben im Mannrechtsbrief genannten
, durch einen Vertrauensmann verschiedene
Gelder, die er in Basel noch ausstehen hat, eintreiben
. Vater und Sohn Stoffel Burckhardt
waren wohl durch den Holzhandel durch vielfältige
wirtschaftliche Beziehungen mit Basel
verbunden, bezog doch Basel im 16. Jahrhundert
den größten Teil seines Holzes aus dem Schwarzwald
. „Daneben mag Burckhardt auch bei dem
im Münstertal schon seit alten Zeiten betriebenen
Bergbau mitbeteiligt gewesen und durch ihn
reich geworden sein (***)". Das als Wohnort des
älteren Stoffel Burckhardts genannte „Münster"
war damals längst zerstört und eine bäuerliche
Siedlung war an seine Stelle getreten.
Das Städtchen sollte einst mit seinen Befestigungsanlagen
, seinen Mauern und Türmen, für
das Kloster Sicherheit bieten. Als anfangs des
10. Jahrhunderts die Ungarn diese Siedlung und
das Kloster in Schutt und Asche legten, erhoben
sich die Mauern bald wieder. Eine Silberschmelze
, „Wurke- und Smelzhöfe" und ein
Kaufhaus entstanden, und die „statt zu Munster
im Tale" wurde mit ihren Hüttenbetrieben für
kurze Zeit zum Mittelpunkt des wirtschaftlichen
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