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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1960-12/0015
Peter Thumbs Werk
im Münstertal

Im Oktober de® Jahres
1737 hatte Abt Augustin
Sengler dem aus
dem Bregenzer Wald
stammenden berühmten
Baumeister den
Auftrag erteilt, die Klostergebäude
neu zu erstellen
. Zu Beginn des
darauffolgenden Jahres
war der Abbruch der
alten Gebäude bereits
soweit fortgeschritten,
daß man am 23. Mai
1738 den Grundstein
für die neuen Klostergebäude
legen konnte,
und schon ein Jahr später
war der Bau vollendet
. Für die nächsten
Jahre haben wir keine
sicheren Anhaltspunkte

für einen Aufenthalt Peter Thumbs im Münstertal
, und erst 1742 wird der Baumeister wieder
in einem Vertrag erwähnt, in dem er sich
verpflichtet, das Amtshaus und die Ökonomiegebäude
des Klosters zu errichten.

Die gleichzeitige Tätigkeit dieses meistbesphäf-
tigten Vorarlberger Baumeisters an verschiedenen
Orten brachte es mit sich, daß er nur hie
und wieder die Bauarbeiten selbst überwachen
konnte und sich seine Tätigkeit meist nur auf die
Planlegung und Aussteckung des Grundrisses
beschränkte; die Aufsicht über den Bau selbst

Kloster St. Trudpert

Franz Beer

Aufn.: Jeannine Le Brun, Konstanz

Aufn.: Gerhard Geiger, Krozingen

überließ er meist seinen Ballieren, die mit ihm
aus dem Bregenzer Wald gekommen waren. Leider
ist denn auch bis heute nicht mit Sicherheit
zu bestimmen, ob Thumb am Bau der St. Trudperter
Klosterkirche (der heutigen Pfarrkirche)
selbst beteiligt war, wenn es auch höchst wahrscheinlich
ist, daß die Kirche sein Werk ist.

Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts war
mit dem Kirchenneubau begonnen worden; die
nach der Zerstörung des Klosters (1632) im
gotischen Chor — seine Umfassungsmauern
stammen aus der Mitte des 15. Jahrhunderts —
notdürftig eingezogene Holzdecke wurde entfernt
, da sie, wie uns ein Chronist des Klosters
berichtet, sehr „ruinös" geworden war und man
befürchten mußte, daß sie herabstürze. Ein Maurer
Franz Engist errichtete ein festes Gewölbe.
In einem zwischen dem Abt des Klosters und
den Vögten der Gemeinden des oberen und unteren
Münstertales getroffenen Vergleich hatten
die Untertanen „aus sonderbarer zu dem Gotteshaus
tragender Liebe und Treue sich gutmütig
dahin erklärt.., mit Frohnden bei der Erbauung
des Gotteshauses, wie der Kirche, Chor und Klostergebäude
dem Abten, Prioren und Konvent
zur Hand zu gehen". Im Frühjahr des Jahres
1715 begann man mit dem Abbrechen der alten
notdürftigen Riegelwände des Langhauses der
Kirche und schon 1716 war der Rohbau abgeschlossen
, denn am 28. September dieses Jahres
wurden dem Angelo de Praevosty und Carpo-
phoro Orsati aus dem italienischen Ort Cambione
die Stuck- und Gipsarbeiten des „neu aufgeführten
Kirchenbaues dem vorgelegten Abriß
gemäß" um 1700 Gulden überlassen.

Bereits im Jahre 1710 hatte der Künstler
Francesco Giorgiosi den Chor ausgemalt. Von
ihm stammen auch die großen Deckengemälde
im Langhaus — eine Darstellung des Reueschmerzes
des Apostels Petrus, der Bekehrung
des Paulus und der büßenden Magdalena. Ein
Bilderkranz mit Szenen aus dem Leben des hl.

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