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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1960-12/0017
zum 75. Geburtstage am 24. Christmond 1960

Seit zehn Jahren lebt der Maler und Radierer
Hanns Bastanier in Müllheim, in seinem so innig
geliebten Markgräflerland, das ihm, dem Weitgereisten
, nun wohl zur letzten Erdenheimat
geworden ist.

Wer kennt nicht den stillen, vornehmen alten
Herrn, der oft durch unsere Gassen und Straßen
geht und der in seinem kleinen, entzückenden
Häuschen an der Zunzinger Landstraße fern vom
Tageslärm seine fein empfundenen Landschaftsund
Blumenbilder träumt, sein Gärtlein mit
Liebe hegt und pflegt? Die wenigen Freunde, die
dahinfinden, dürfen in der Geborgenheit der
, Güte, die von ihm und seiner tapferen, immer
fröhlichen Frau ausstrahlt, seltene Stunden der
Einkehr und herzlicher Verbundenheit erleben.
Ein letztes Märchen in unserer rastlosen Zeit.

Sein Schaffen ist getragen von einer heute
so selten gewordenen Tugend, der Treue zur
eigenen Art. Es ist ihm innerstes Bedürfnis,
nach dem Gesetz, nach dem er angetreten, sein
Dasein zu vollenden. Mochte der Weg nicht

immer über lichte Höhen führen, war er oft
erschwert durch Leid und Kämpfe, Niederlagen
und Verzweiflungen: Der Mensch darf fallen,
wenn er im Vertrauen bleibt, daß Gott ihn wie-
der erhebt.

Die Mode geht heute sehr schnell über das
Schaffen des einzelnen hinweg. Wer kann aus
der Gebundenheit an seine Generation flüchten?

Aber dem aus der Jagd nach dem Publikumserfolg
Entlassenen wird manche Bürde abgenommen
. Nun dürfen Äußerlichkeiten und Schlacken
abfallen, und mit leichtem Gepäck geht der
Geprüfte ins letzte Glück, in die Besinnung und
in die Zeit der letzten Reife.

Alles Leben und Wirken kommt aus der
Gnade.

Können wir dem lieben Jubilar besseres wünschen
als noch eine lange Reihe gesegneter Tage
und die Kraft zum Werk und zu immerwährender
Güte?

Karl Ramisch

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