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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1961-03/0014
die Spitze des Berges inne.
Ihre Erbauer dürften die
älteren Herren von Hacklberg
gewesen sein, die
noch vor der Mitte des
12. Jahrhunderts ausstarben
und Burg und Besitz
den Markgrafen von Baden
überließen.

Schon Markgraf Hermann
III. von Baden (1231)
nannte sich gelegentlich
nach der Burg Hachberg,
aber erst Heinrich L, ein
Sohn Hermanns IV., der
als Stifter des Geschlechts
anzusehen ist, benützte
die Burg als dauernden
Wohnsitz, und erst mit
seinem Sohn Heinrich II.
nannten sich die Burgherren
nur noch Markgrafen
von Hachberg. Sie sind
es, die die Burg bis an
den Rand der Felswände
erweiterten. In dieser
Periode war die Burg um
die Mitte des 14. Jahrhunderts
(1352) an Freiburg
(im Breisgau) verpfändet
, wurde aber dadurch
wieder ausgelöst,
daß Markgraf Otto von
Hachberg die Freiburger
Patriziertochter Elisabeth
Malterer heiratete. Da

Otto ohne Nachkommen in der Schlacht bei
Sempach 1386 fiel, gelangte das Schloß an
seine Brüder und aus deren Hand im Jahre
1415 an die Markgrafen von Baden. Von nun
an war der Hachberg markgräflich - badisch und
Sitz der badischen Amtsvögte, zuweilen auch
Residenz der badischen Markgrafen selbst. Unter
ihnen erfuhr die Anlage, nachdem die Burg
einen Bauernangriff 1524 mit Erfolg abgewiesen
hatte, große Erweiterungen. Besonders dem
Markgrafen Karl II. (1553—1577) lag die Wehr-
haftmachung des Platzes am Herzen: Damit sie
der gewandelten Waffen- und Kriegstechnik
gegenüber bestehen könnte, sicherte er ihre
schwächste Seite — die gegen den Hornwald
hin — durch ein mächtiges, vorgeschobenes Vorwerk
mit zwei Flankierungstürmen; es hieß
„Gießhübel" und umfaßte auch die ebenfalls neu
angelegte Toranlage des Gießhüblertores, zu dem
von Norden her ein neuer Zugangsweg geschaffen
wurde. Ringsum wurden die Stützmauern
erhöht und verstärkt; auch der runde Turm an
der nordöstlichen Ecke stammt aus- dieser Zeit,
desgleichen der „Neue Bau", eine stattliche Erweiterung
des bestehenden Palas' auf der Bergspitze
nach Süden hin. Eine große Reliefplatte
mit dem Vollbilde Karls II. war über dem inneren
Burgtor angebracht; sie befindet sich heute
in der Kirche zu Emmendingen.

Diese Entwicklung setzte sich fort, seit Markgraf
Georg Friedrich 1599 den Hachberg zur

H. Badiroth: In der Hochburg

Residenz erkor. Er umgab die Burg mit sieben
Bastionen, denen er die Namen Röteln, Hachberg
, Baden, Badenweiler, St. Rudolf, Sausenberg
und Diana gab. Die Bastionen waren teils
aus Erdwällen, teils aus Mauerwerk aufgeführt,
bargen in ihrem Innern überwölbte Geschützstände
und waren auch auf ihrem Kopfe mit je
einem Geschütz bestückt. Pallisadenzäune umzogen
in mehrfachem Ring die Anlage und Laufgräben
und gedeckte Gänge verbanden die einzelnen
Außenwerke. Auch die Toranlage änderte
Georg Friedrich: Er ließ im Norden das Rothgattertor
aufführen und verlegte den Weg in die
Bergfeste dorthin. Mit allen diesen Änderungen
und Verstärkungen war der Hachberg zur achtbaren
Festung geworden und umschloß eine
ganze Garnison, die sich selbst versorgen konnte,
mit allen nötigen militärischen und Wirtschaftsgebäuden
. Sogar eine Geschützgießerei wurde
zeitweilig betrieben; das größte in ihr gegossene
Stück wog 80 Zentner und hieß sehr sinnig
„Niemandsfreund". Die Garnison bestand im
Dreißigjährigen Krieg aus drei Kompagnien und
je einer Abteilung Dragoner und Konstabier.

So ausgerüstet sah die Feste während des
Dreißigjährigen Krieges auf das wechselnde
Kriegsglück der Heere und auf die Beutezüge
der Parteien herab, bis sie nach harter Belagerung
durch die Kaiserlichen 1636 kapitulierte;
nun wurden die Bastionen teilweise demoliert
und die bewegliche Armierung weggeführt.

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