Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1961-07/0004
^^^»VM^t^U^^ f Fritz Wolfsberger

Grad het no d' Amsle gsunge
ihr Obepsalm vom Dach,
chuum isch ihr Lied verklunge
sin au scho d' Sterne wach,
un 's falle chüeli Schatte,
wie us're milde Hand;
bal isch ob Wald un Matte
e dunkli Blache gspannt.

Am Himmel lüchte d' Sterne
un halte treui Wacht;
es fallt us wite Ferne
ihr Liecht in unsri Nacht,
si lüchte dort un lebe
un hdn ihr Dienst un Zyt,
still schaffe si un webe,
was in der Zuekunft lit.

Wie lit doch d' Welt im Friede!

's isch Stilli wit un breit,

as hdtt' sich all's doniede

ergebe aneglait.

Un mit de müede Seele

schlooft jetz au Hurst un Baum,

der Lewat, 's Chorn un d' Schmehle

si guuge wie im Traum.

Es riieft e Chüzli näume —
fast hätt's mi z'förche gmacht —
un mahnt mi us de Bäume:
gang heim, 's isch Mitternacht!
1 lueg nomol in d' Höchi,
will mi das Bild so dolt;
gern hätt-is do in d' Nöchi
uf d' Erden abe gholt!

bec (Brünber bes ©t. SübaruRlofterö in 2&afel unb feine ?eU

Seit Theodor Mayer 1935 in seiner Antrittsrede
in Freiburg das Thema „Der Staat der Herzoge
von Zähringen" und in ZGO NF 52 „Die
Besiedlung und politische Erfassung des Schwarzwaldes
im Hochmittelalter" behandelte, haben
wir gelernt, die Schenkungen an St. Blasien mit
anderen Augen zu sehen. Es waren Adelige, die
sich durch Rodungen Herrschaften geschaffen
haben und die ungefähr um die selbe Zeit ihre
Besitzungen an St. Blasien gaben, ihre Besitzungen
, die vom hinteren Wiesental bis Bürgeln
reichten. Es dürfte bekannt sein, daß wir noch
immer nicht wissen, woher die Familie stammte,
die sich dann von Kaltenbach nannte.

Es ist die Zeit, in der zuerst beim Adel ein
zweiter Name auftritt. Aber noch im 12. Jahrhundert
sind Änderungen des Namens bei Spaltung
der Linie und sogar verschiedene Namen
derselben Person gar nicht selten. Noch um 1200
ist der Beiname nicht ein Familienname in unserem
Sinn. Nur weil der Name des Vaters auf
den ältesten Sohn übergeht, ist uns in vielen
Fällen überhaupt eine Zusammengehörigkeit zu
erkennen möglich. So ist auch der Bischof Burkhard
, der 1083 vor den Toren von Basel das
St. Albankloster gründete, unter dem Namen
Burkhard von Hasenburg bekannt, ein Name, der
ihm zu Unrecht beigelegt wurde, nur weil er eine
Zeit auf der Hasenburg lebte. In Wirklichkeit
entstammte er einem angesehenen burgundischen
Geschlecht, das in der Geschichte unserer Heimat
eine Rolle spielte.

Schon 1882 hatte Albert Burkhardt im Jahrbuch
für Schweizerische Geschichte Band VII
folgendes festgehalten: Bischof Gundachar II. von
Eichstätt (1057—1075) legte ein Buch an, in dem
u. a. die Namen derjenigen Bischöfe stehen, die

mit ihm einst die Canonicatswürde am dortigen
Domstift bekleidet hatten; unter ihnen ist Burkhard
von Basel. Dort in Eichstätt aber wurden
damals die Leute für die wichtigsten Stellen des
Reiches herangebildet. Albert Burkhardt hebt
noch hervor, daß Bischof Burkhard zusammen
mit seinem Bruder Cono (Kuno), der seit 1096
Bischof von Lausanne war, das Schloß Erlach am
Bielersee baute. Und er hält weiter fest, daß
beide Bischöfe dem Geschlecht der Grafen von
Fenis entstammen. In den Urkunden für St. Alban
tritt zweimal ein Mangold von Fenis auf, ein
jüngerer Bruder Burkhards. Als Vater Bischof
Conos von Lausanne wird in einem Werk des
13. Jahrhunderts von dem Lausanner Dompropst
Cono von Estavayer (heute Stäffis am See) eindeutig
ein Graf Ulrich von Fenis genannt. Wilhelm
Gisi macht es wahrscheinlich, daß dieser
Graf Ulrich der Sohn eines burgundischen Vornehmen
namens Seliger war, der zwischen 1009
und 1032 oft in enger Verbindung mit König
Rudolf III. von Burgund in Urkunden erscheint.

Als dieser König Rudolf III. von Burgund
starb, brachte ein burgundischer Großer 1032
dem Kaiser Konrad die burgunidsche Krone. Es
war Graf Ulrich, der Sohn Seligers. Aus dem
burgundischen Raum stammen auch die Grafen
von Rheinfelden, deren Besitz aus dem Gebiet
um Lausanne über den Aareraum bis zum Hochrhein
reichte. Sie kamen in nahe Beziehung zu
St. Blasien. Albert Burkhardt hält es für möglich
, daß der Rheinfelder Rudolf an der Berufung
des späteren Basler Bischofs Burkhard nach Eichstätt
beteiligt war. Wir wissen zu wenig aus der
Jugendzeit der beiden Männer; aber als Burkhard
von 1072 bis 1107 Bischof in Basel war,
standen sie sich als Feinde gegenüber. Rudolf

2


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1961-07/0004