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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1961-12/0011
Wir grüßen unsere Leser und Freunde in der
Heimat und draußen in der weiten Welt und
wünschen

Glück und Segen
im neuen Jahr 1962

Wir wollen mit Mut und Beständigkeit unser
gemeinsames Anliegen weitertragen.

RedaTction und Verlag

Nicht weniger ergötzlich ist auch folgende
Meldung:

„Zu Wien unter dem Thor, der rothe Thurm
genannt, hieng eine Speckseite, und da/bei standen
die Reime:

Befind sich irgend hier ein Mann,
Der mit der Wahrheit sprechen kann,
Daß ihm sein Heirath nicht gereuen,
Und fürcht sich nicht vor seiner Frauen,
Der mag diesen Backen herunter hauen.

Da kam nun einst ein Mann, der des Herabnehmens
sich erkühnen wollte. Als man ihm nun
die Leiter brachte, hinaufzusteigen, das Abenteuer
zu bestehen und die Speckseite herunter
zu nehmen, bat er, es möge es ein Anderer für
ihn thun, denn wenn er etwa einen Fleck an
seinen Rock bringe, möchte seine Frau ihn ausschelten
. Da rief man ihm zu: Mach, daß du
fortkömmst! Wer das fürchtet, der ist nicht Herr
im Hause, und es mag im wohl gereuen, gehei-
rathet zu haben".

Wenn es um die Männer so bestellt ist,
wird die Speckseite vermutlich heute noch dort
hängen.

Drei neue Erfindungen werden angezeigt:
Ein neuer Straßenbelag aus Erdpech; ein neues
Brennmaterial, „das noch als Geheimnis behandelt
wird". Es soll aus einer Mischung aus Kohle
und Kalk und noch einem geheimen Mittel
bestehen. Der Herzog von Sussex habe damit
„seinen größten Saal eine ganze Nacht und noch
darüber" geheizt für 16 kr. — Eine großartige
Sache war eine Violine, die mit zwei Blasbälgen
gespielt wird. „Die Geige sieht einer Gambe
mehr ähnlich, wird zwischen den Knieen gehalten
, die Füße treten die Bälge, und «die rechte
Hand leitet so viel Luft zu der Saite, als sie
Bedarf".

In Weil bot ein Musiklehrer Jakob Kaufmann
„lusttragenden Herren" an, sie im Spielen aller
Blasinstrumente zu unterrichten. Ein anderer
namens Gerson Reutlinger sucht andre Lusttragende
, die nach der echten reinen französischen
Sprache Verlangen tragen. Nebenher verkaufte
er auch noch Häuser und Güter.

Auch die Volksschullehrer veröffentlichten am
25. September 1838 eine Bekanntmachung:

„Aufforderung und Anzeige an die
Schullehrer des badischen Oberlandes.

Den Volksschullehrern des badischen Oberlandes,
ohne Unterschied der Konfession, wird hiermit
die Anzeige gemacht, daß am

8. Oktober d. J.,- Morgens 8 Uhr

im Badhaus bei Riedlingen, eine Versammlung
und ein Vereinsfest stattfinden wird, um sich
über den längst beabsichtigten pädagogischen
Verein, und über die deßhalb vorgelegt werdenden
Statuten zu besprechen. Sämmtliche Haupt-
und Hülfslehrer werden hierzu freundschaftlich
eingeladen.

Lörrach, den 25. September 1838

Die Vereinsfest-Commission".

Betrüblich ist die Bekanntmachung der Ganteröffnung
über die Habe des Schullehrers Friedrich
Blüß von Fischingen.

Das Verkündigungsblatt überläßt es sonst
dem Humor seiner Leser, sich einen Vers auf
seine dürren Bekanntmachungen zu reimen. In
seiner Nummer 12 gibt es sich selbst humorvoll
und bringt die Inschrift auf dem Grabmal eines
Schulhalters:

„Hier schläft nach langer Arbeit Sanft genug,
der Orgel, Schüler, Weib und Kinder schlug."

Das Jahr 1838 war ein Jahr der Bürger-
meisterwahlen. Es wurden teils neu-, teils wiedergewählt
:

Adelhausen: Anton Baumgartner; Badenweiler: Stadt-
Karlsruhe-Wirt Sutter; Bellingen: Sebastian Schlecht;
Binzen: J. Maier; Bürchau: J. Asal; Buggingen: Friedrich
Längin; Dattingen: Eckerlin; Dossenbach: Schönauer
; Efringen: J. J. Enderlin; Eichen: Friedrich Maier;
Eimeidingen: Brombacher; Elbenschwand: J. J. Schlageten
Endenburg: J. G. Lenz; Feuerbach: J. Brunner;
Gresgen: Reif; Haagen: J. Frch. Schelker; Hägelberg:
Hasler; Haltingen: J. J. Däublin; Hasel: Jakob Hufschmidt
; Höllstein: Andreas Sommer; Hüfingen: J. Keßler
; Huttingen: Frz. Jos. Streich; Inzlingen: Jak. Häfelm;
Kleinkems: J. G. Häberlin; Lipburg: G. Grenadier; Malsburg
: Th. Asal; Märkt: Joh. Hofmann; Minsein: Fridolin
Bannwarth; Neuenburg: Alois Weis; Raich: J. J. Asal;
Riedlingen: Frch. Hunzinger; Rümmingen: Nik. Bräun-
lin; Salineck: Grether; Schallbach: J. J. Gerwig; Steinen
: M. Kübler; Stetten: Bachthaler; Sulzburg: Gottfried
Ludwig; Tannenkirch: Joh. Heller; Vögisheim:
E. Frch. Grenadier; Weitenau: Vogt; Welmlingen: J. J.
Kübler; Wiechs: Joh. Bühler; Wieslet: Greiner; Witt-
lingen: J. G. Gerwig; Wyhlen: Jos. Schmidt.

Betrüblich endete die Wahl in Rümmingen:

„Nach Ansicht des § 15 der Gemeindeordnung
wird Johann Scheerer von Rümmingen, welcher
bei der heute veranstalteten neuen Wahl mit
überwiegender Stimmenmehrheit zum Bürgermeister
der dortigen Gemeinde erwählt worden
ist, und ohne gesetzliche oder sonst erhebliche
Befreiungsgründe die Annahme dieses Amtes
verweigert hat, seiner Wahlberechtigung auf die
Dauer von 6 Jahren für verlustig erklärt und
zur Bezahlung eines Beitrages von 50 fl zum
Ortsalmosen verurteilt, was hiermit öffentlich
verkündigt wird". Ebenso war es dem im Nachbarort
Binzen erwählten Joh. Friedrich Schnaufer
ergangen.

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