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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1962-02/0012
dem Titel: „Goethe und Hebel". Er zeigte damals
die großen Linien auf, die den Geistesheroen
von Weimar mit dem Wälderbüblein aus
dem Wiesental verbanden und die aufzuzeigen
mit eine der Aufgaben des Hebelbundes sei. Auf
dieser Linie lag es dann wieder, als mich vor
Jahresfrist sein letzter Gruß erreichte in Gestalt
eines freundlichen Büchleins, das betitelt ist:
„Mit Goethe durch das Jahr". Dieses Jahrbüchlein
, dem er noch ein reizendes Gedichtlein beiPaul
Stintzi, Mülhausen:

Mitten in der weiten elsässischen Ebene zwischen
Vogesen und Rhein, wo ein Großteil der
Thür sich mit der III vereinigt, liegt das Städtlein
Ensisheim, landschaftlich wenig reizvoll, dafür
aber geschichtlich interessant.

Betritt man heute Ensisheim, so zeigt es sich
uns in seinem dreifachen Charakter, in dem
sich die Geschichte des Fleckens widerspiegelt.
Kommt man von Mülhausen oder von Bollweiler
her, so durchschneidet man eine Arbeitersiedlung
, die sich in neuester Zeit um ein Kalibergwerk
zwischen Thür und III gebildet hat. Uber
die Illbrücke betritt man das historische Ensisheim
mit seinem weitbekannten Rathaus im
Renaissance - Stil, der Vorderfront der ehemali-
.gen Jesuitenkirche, mit seinen alten Gasthöfen
und Häusern. Aber hier und dort, besonders an
der Peripherie des geschichtlich wertvollen Flek-
kens, findet man noch Scheunen, Stallungen,
Bauernhöfe: das nach großer Vergangenheit zum
Dorf herabgesunkene Ensisheim, das aber durch
die Kalifunde 1910 einen industriellen Auftrieb
erhielt.

Einst Mittelpunkt der österreichischen
Gebiete

Die Gegend, in der sich Ensisheim später bilden
sollte, wurde von einer Römerstraße durchschnitten
, die aus der Belforter Senke, von Man-
deure, dem römischen Epomanduo, über das
Ochsenfeld über Wittelsheim, einem römischen
vicus, hinüberführte nach Möns Brisiacus, nach
Breisach. Man hat diese Römerstraße festgestellt
bei der Martinskapelle und den „Zollhäusern"
an der Route Nationale Basel—Colmar, etwas
außerhalb des Städtleins.

Nach Schöpflins berühmter „Alsatia diplo-
matica", auf die sich auch die vor über hundert
Jahren erschienene „Histoire de la ville d'Ensis-
heim" von Pfarrer Merklen stützt, wird in einer
Urkunde des Klosters Münster das Städtlein unter
dem Namen „Enghisehaim" im Jahre 765
zum ersten Male erwähnt, kurz darauf auch in
einer solchen der berühmten Vogesenabtei Murbach
und im Jahre 823 in der allerdings angezweifelten
Urkunde Ludwig des Frommen zugunsten
der Frauenabtei Masmünster. Ohne auf
die Echtheit oder den Wert dieser Urkunden
einzugehen, steht fest, daß gerade diese alten

fügte, hat mich das letzte Jahr treulich begleitet.
Es soll mir eine liebe Erinnerung sein an den
mir so teuer gewordenen Mann, von dem wir
nun Abschied halten müssen. Doch Geistesmänner
von dem Format eines Alfred Holler können
uns nur in ihrer leiblichen Gestalt entrissen
werden; ihr bestes Teil, ihr heller und heiler
Geist, begleitet uns weiter im Leben. Das soll
für uns Hebelleute auch von unserem lieben
Professor Holler gelten.

Klöster in Ensisheim Güter und Rechte besaßen.
Murbach und Masmünster aber waren Abteien,
deren Gründung im 8. Jahrhundert auf die Nachkommen
der Etichonen zurückgeht, der Grafen
des Elsaß', was auch schon durch das St. Leode-
gars-Patrozinium in beiden Abteien zum Ausdruck
kommt.

Wir dürfen demnach ruhig behaupten, daß
das Gebiet um Ensisheim altes Herzogsgut war.
Als die ersten Karolinger, vielleicht aus Äugst,
das Herzogtum auflösten und dieses durch zwei
Grafschaften ersetzen, kam Ensisheim an die
Grafen des Süd- oder Sundgaues, die mit den
Etichonen verwandt waren. Die Grafschaften
wurden später abgelöst durch die Landgrafschaften
des Nord- und des Sundgaues oder des Ober-

Der 1492 bei Ensisheim gefundene Meteor. Auin.: Schwobthaler, Zillisheim

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