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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1962-03/0009
In den 30er Jahren des 3. Jahrhunderts setzten
sich die Alemannen aus ihrer Urheimat im
Gebiet der mittleren Elbe nach Süden in Bewegung
und pochten am Main an die Pforten des
römischen Reiches. Mit Mühe wurde der Ansturm
abgewehrt; aber in den Jahren 259 und
260 setzten die Alemannen erneut gegen den
Limes an. Die Kastelle wurden erstürmt, und
Rhein und Donau wurden wieder zur Grenze
des römischen Reiches. Anderthalb Jahrhunderte
lang herrschte hier ein erbitterter Kleinkrieg
zwischen Römern und Alemannen. Im Jahre 375
waren die Hunnen, aus Asien herkommend, an
der unteren Donau erschienen. Die dort wohnen-

Friedrich Kummer:

So wenig wie die Kirche oder unsere schöne
Linde, wären unsere drei Dorfbrunnen aus dem
Dorfbild wegzudenken. Nicht umsonst werden
sie alle Pfingsten mit den herrlichsten Blumenkronen
geschmückt und mit Stechpalmenkränzen
umwunden.

Es ist schon bald ein halbes Jahrhundert verflossen
, seit bei uns die Wasserleitung gelegt
worden ist, und unsere Alten erzählen noch gern
von den Zeiten, als man noch mit Kübeln und
Eimern jeden Tropfen Wasser, der im Haushalt
gebraucht wurde, an den laufenden Brunnen
holte, wo auch das Vieh getränkt wurde und
mancher Schwatz die Mädchen aufhielt.

Heute ist es ruhiger geworden um die großen
achteckigen Brunnentröge. Nur die Jugend
findet sich immer wieder dort, um ihren Unfug
zu treiben. Die Schwalben schöpfen im Sommer
im Vorbeischweben ein Schnäblein voll Wasser
und die Immlein schwärmen zu Hunderten um
den Brunnenstock, um vom überlaufenden Wasser
zu nippen. Früher hielt auch mal ein Gespann
am Trog, damit die durstigen Tiere im
Vorbeifahren noch schnell ein Maul voll des frischen
Brunnenwassers schlürfen konnten. In der
Nacht aber plätschert melancholisch der Doppelstrahl
in das Brunnenbecken, und der alte Brunnen
träumt von alten Zeiten.

Unser Brunnen vor der „Krone" ist der bekannteste
der drei Britzinger Brunnen. Er heißt
heute der Kronenbrunnen, früher nannte man
ihn den „oberen Brunnen". In den Gemeinderechnungen
, die eine Fundgrube für den Heimatforscher
sind, finden sich recht interessante Angaben
auch über unsere Brunnen. So geht aus
den Rechnungen von 1767/68 hervor, daß in dieser
Zeit der Brunnen in seiner heutigen Form
erstellt wurde. Vorher lieferte an diesem Platz
ein hölzerner Brunnen das Wasser, das aus der
hinteren Brunnenstube (am Lohn) über ein
„Theil-Stöckle" zugeführt wurde. Aus derselben
Quelle empfängt auch der steinerne Brunnen
sein Wasser. Der Brunnenstock aus Sandstein
mit dem badischen Wappen stammt aus Heim-

den germanischen Stämme wichen aus. Zur Zeit
der Regierung des schwachen und unfähigen
Kaisers Honorius fielen im Jahre 401 die Goten
in Italien ein. Der Reichsverweser Stilicho, ein
Germane, zog im Einvernehmen mit den Alemannen
die römischen Legionen von Rhein und
Donau zum Schutze der bedrängten Hauptstadt
Rom zurück. Die römischen Warten, Kastelle
und Legionslager wurden in aller Ruhe geräumt;
bei den Ausgrabungen sind keinerlei Kampfesspuren
gefunden worden. Angesichts der gemeinsamen
Not gegen die Gefahr aus dem Osten
waren Römer und Alemannen Verbündete
geworden. (Fortsetzung folgt.)

bach bei Emmendingen. Er wurde von dem
Steinhauer AnthonAe Higlin nach Freiburg geliefert
. Dafür erhielt er 1 Maas Wein und 9 Gulden
30 Kreuzer. Britzinger Fuhrleute holten
dann den Stein in Freibufg ab. Der Steinhauer
Johannes Weber von Muggardt wurde dann mit
dem Bau des Brunnens beauftragt. Die Rechnung
gibt über die Materialbeschaffung dann
genaue Auskunft. Ohne auf alle Einzelheiten
einzugehen, sei nur folgendes bemerkt: Hirschel
Weil, „der Jude zu Sulzburg", lieferte 10 Pfund
Blei „zur Eingießung der Dubnägel", auch Leinöl
für den Kitt. Auch Johannes Bolanz, der ölmül-
ler von Dattingen, und Karl Huttinger, der damalige
Gemeindeschaffner (Rechner) und Ankerwirt
, lieferten Öl und Harz zu dem Kitt. Das
Eisen zu den Dubnägeln stammte aus der fürstlichen
Faktorei in Oberweiler. Die Dubnägel
fertigte der Schmied Georg Friedrich Sick und
bekam für neun Stück 30 Kreuzer. Die „zwey
mössingenen Röhren", 24 Pfund schwer, lieferte
der Sulzburger Jude Süsel Moses aus Basel um
19 Gulden 52 Kreuzer. Sie waren wohl das
Teuerste am ganzen Brunnen. Der Sulzburger
Schlosser Samuel Kleyling „fertigte an sothane
mössingene Röhren 4 Stutzen von Laubwerk von
seinem Eisen zur Bevestigung dererselben".
Weiter waren beteiligt: Samuel Lirasig, der Wagner
, Sebastian Rohd, der Zimmermann und der
Steinbrecher Friedlin Lacher, welcher zum
Besetz um den Brunnen 6 Klafter Stein und
Kies lieferte.

Den Britzingern sind alles geläufige Namen,
denn heute noch sind Träger dieser Namen im
Dorf.

Der „mittlere Brunnen" wurde wohl 1768
erstellt und dürfte von denselben Männern gebaut
worden sein. Eine dahingehende Bemerkung
in der 1767er Rechnung läßt darauf schließen
. Die Brunnenstöcke und -tröge zeigen nur
geringe Abweichungen von denen des abgebildeten
Kronenbrunnens.

@m ^rifcinget: Ztorfbcunnen

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