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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1962-07/0012
7. Ryburg, auch „Bürkli" genannt.
Hier haben wir es mit einem Bauwerk
zu tun, das vor Valentinian,
etwa um die Zeit nach dem Jahre
260 errichtet wurde. Vergleiche mit
anderen Anlagen lassen diesen
Schluß zu.

In den Jahren 259 und 260 begannen
die Alemannen gegen den
Limes anzustürmen. In aller Eile
errichtete man Befestigungen, um
den Feind aufzuhalten. Augusta
Raurica sollte mit Mauer und Graben
versehen werden. Die Befestigung
wurde begonnen, ist aber
nicht fertig geworden. Im Jahre
1941 wurde auf dem Bergrain bei
Kirchen (Efringen - Kirchen, Kreis
Lörrach) eine gleiche halbfertige
Wehranlage entdeckt. (Der Bergrain
ist ein Stück des Hochgestades, das
durch die Einmündung des Feuerbachs
in die Rheinniederung entstanden
ist.)

Im gleichen Jahre wurde die
Ryburg bei Möhlin, „Bürkli" genannt
, 10 km östlich von Äugst untersucht
. Durch die Mündung des
Möhlinbaches in den Rhein entstand
im Mündungswinkel ein Geländesporn
, der dem Bergrain vergleichbar
ist. Hier haben die Römer ein
Tor mit zwei viereckigen Türmen
aufgebaut. Diese sind jedoch sehr
schlecht gemauert, so daß R. Laur
zu dem Schluß kommt: „Nur unerfahrene
Leute können diese Türme
in höchster Not gebaut haben. Deshalb
möchte man annehmen, die
Befestigung von Ryburg sei nicht

ein Teil der systematisch angelegten Sperrbauten des
4. Jahrhunderts, sondern ein Bauwerk aus der Zeit der
ersten Alemannenstürme • nach 260 n. Chr. Leider sind
bis jetzt noch gar keine datierenden Kleinfunde zum
Vorschein gekommen. Doch bietet die Ähnlichkeit mit
der durch den Arbeitsdienst 1934 auf dem Wittnauer
Horn ausgegrabenen Befestigung aus dieser Zeit gewisse
Anhaltspunkte."

(Beim Wittnauer Horn im Fricktal, das in seiner Anlage
dem Bergrain und dem „Bürkli" ähnlich ist, fand
man eine ganze Anzahl von Scherben und Münzen, nach
denen die Befestigung bald nach dem Jahre 260 angelegt
wurde.)

Die beiden Türme am „Bürkli" wurden im Zustande,
wie sie vorgefunden wurden, konserviert und zum Teil
auch restauriert. Von weiter rheinwärts gelegenen Gebäuden
dagegen sind keine Spuren mehr vorhanden.

8. Fahrgraben, gegenüber Niederschwörstadt. Auch
diese Warte wurde, wie viele andere bei der Mündung
eines Baches in den Rhein angelegt. Es stehen nur noch
die Reste von zwei Mauern mit Spuren eines Balkenrostes
, die andern beiden sind in den Rhein bzw. in den
Fahrgraben abgestürzt.

Das Kastell Kaiseraugst
und der Brückenkopf Wyhlen

Es ist nur eine 9 m lange Mauer

9. Untere Wehren.
erhalten.

10. Stellt Diese Warte, 2 km nördlich von Wallbach,
ist ganz in den Rhein abgestürzt. Sie war im Jahre 1911
von K. Stehlin ausgegraben und untersucht worden.

11. Halde unterhalb von Wallbach. Diese Warte fand
ich in der Literatur nur einmal erwähnt, es fehlte jedoch
eine nähere Beschreibung.

12. Die Warte von Wallbach ist heute von einem Haus
überbaut.

13. Mumpf in der „Burg" bei Solbad Anker und

14. Sisseln. Bei diesen beiden Befestigungen handelt
es sich nicht um gewöhnliche Warten; wir haben es
wahrscheinlich mit militärischen Magazinen zu tun, von
denen aus Proviant für die Warten geliefert wurde.

An einen rechteckigen Mittelbau schließen sich zwei
halbkreisförmige Flügelbauten an. Die Dicke der Mauern

(2—2% m) und die in 18—20 m Entfernung um die Bauwerke
herumführenden Spitzgräben beweisen, daß sie
militärischen Zwecken gedient haben müssen.

15. Die Warte am Kaistenerbach ist 1876 in den Rhein
abgestürzt.

16. Laufenburg. Heute sind keine Spuren einer Warte
mehr feststellbar, es ist aber mit absoluter Sicherheit
anzunehmen, daß die Römer hier eine solche errichtet
hatten: Der Granitfelsen (dieser Felsen gehört geologisch
zum Schwarzwald), auf dem sich die Burg erhebt, die
dem Städtchen den Namen gegeben hat, ist schon von
Natur aus schwer ersteigbar und bietet sich deshalb
geradezu als Wehranlage an. Beim Bau der Burg der
Grafen von Habsburg-Laufenburg wurden die römischen
Reste abgetragen und in das neue Mauerwerk aufgenommen
.

17. Sandrüti Die seit längerem bekannte Warte in
der Sandrüti, Gemeinde Etzgen, wurde im Jahre 1911
genau aufgenommen.

18. Hauensteiner Fähre. Es wurden römische Spuren
festgestellt, die Anlage wurde jedoch nicht genau untersucht
.

19. Rote Wag bei Etzgen. Diese Warte ist berühmt
durch die bei ihr gefundene Inschrift. Diese Bauurkunde
ist noch sehr gut erhalten, sie besagt, daß hier unter
der Gesamtherrschaft des Kaisers Valentinian, seines
Bruders Valens und seines Sohnes Gratian ein „burgus"
erbaut worden ist.

20. und 21. Schwaderloch. Bei Schwaderloch standen
zwei Warten: Vom „oberen Bürgli" ist nichts mehr erhalten
. Das „untere Bürgli" wurde genauer untersucht.
Auf dem noch vorhandenen Schutt fand man eine Brandschicht
. Die innere Quermauer bestand zu unterst aus
Tuffquadern, die römischen Ursprungs sind, während die
darüber geschichtete Mauer wahrscheinlich aus dem
frühen Mittelalter stammt. Die römische Anlage wurde
damals zu einer Burg umgebaut.

22. Füll - Reuenthal. Bei der Fähre von Jüppen wurden
in einer Tiefe von 1,5 m Fundamentmauern eines
quadratischen Baues gefunden. Sie waren aus Kiesel-

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