http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1962-11/0014
Das Katzensteig - Kar im St. Wilhelmer Tal
Eine der schönsten
Grundmoränen liegt
etwa vier Kilometer
vor Belfahy, dem
höchsten Ort der
Vogesen (ca. 800 m)
oberhalb von Plancher
les Mines. Hier
floß das Eis über die
Bergkuppen hinweg
aus dem Rahintal in
das Raddontal hinüber
, wiederum mit
mitgeschleppten Geschieben
(Amphibol-
Granit, Labrador-
Porphyrit) seine
Wegmarken setzend,
denn erst bei la Rue,
einem Weiler bei
Plancher les Mines,
liegt die Endmoräne
dieses vom Ballon de
Servance gekommenen
Gletschers.
Gerhard Geiger
dazugehörende Moräne. Der See von
Alfeld liegt in einem Kar, hinter dessen
Felsriegel der Karsee sich bilden
konnte. (Auf dem Felsriegel baute man
nach 1870 zum Schutz des Tales vor
den immer wiederkehrenden Überschwemmungen
eine Staumauer. Beim
Bau der Staumauer wurden die erhaltenen
„Gletschertöpfe" zugemauert; ein
„Gietschertopf" wurde in situ aus dem
Felsen gelöst und nach Straßburg gebracht
.) Über diese Felsriegel („verrous
granitiques") brach der Gletscher ins
Dollertal hinunter, überall seinen Weg
mit dem vom Ballon d'Alsace mitgebrachten
Gestein (Amphibol - Granit)
markieren. Fährt man über die „Karschulter
" am Elsäßer Belchen, so ist
man bereits im früheren Einzugsgebiet
des größten eiszeitlichen Gletschers,
des vom Col du Bussang herunterkommenden
Moselgletschers. Aus dieser
Zeit stammen die mitten im Moseltal
an der „Route du Lait" gelegene, flu-
vioglazial entstandene Sandaufschüttung
(Deltaschüttung) bei St. Maurice
sur Moselle und die „Deltasande" im
einstigen Gletschersee bei le Thillot.
Ihnen schließt sich ein „Toteisloch"
(Soll) im Ognontal an. In einer vom
Gletscher ausgekolkten Vertiefung war
beim Rückzug des Eises ein von Geschieben
und Sanden bedeckter riesiger
Eisblock liegen geblieben, bei dessen
Abschmelzen sich das Loch mit Wasser
füllte. Die neben der Straße gelegene
kreisrunde Vertiefung ist heute noch
gut erhalten, wurde aber erst jüngst
von Prof. Pfannenstiel als Soll erkannt.
Der .Ellbogen* ein Rundhöcker im Präger Tal
Foto: Gerhard Gelger
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