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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1963-03/0009
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Abb. 4

Stadtgründung der Habsburger, die trotz ihres
reichen Besitzes im Oberelsaß keine weiteren
Städte entstehen ließen und in ihrer Rolle als
Städtegründer oft überschätzt wurden, in der sie
keineswegs mit den Staufern oder den Herzögen
von Zähringeh, den großen Städte begründenden
Geschlechtern am Oberrhein und in der Nordschweiz
, zu vergleichen sind.

Der Ortsplan von Habsheim (Abb. 3) zeigt den
Grundriß des aus einem dörflichen Vorläufer
entstandenen Städtchens, das mit einem ovalen
Mauergürtel befestigt" war, in dessen Längserstreckung
die Landstraße als Hauptga$ser des
Städtchens hindurchführte. Die Stadtmauer, die
in der Neuzeit verschwunden ist, läßt sich am
Verlauf des Stadtgrabens noch erkennen, der
vom Mühlgraben gespeist wurde, der sich südlich
des kleinen Städtchens teilte. Trotz der alten
Zollstelle, der Märkte, unter denen sich schon im

16. Jahrhundert ein für den Ostsundgäu bedeutender
yiehmarkt befand14), Und des Stadtreöhtös
konnte sich aber Habsheim zu keinem echteft
städtischen Zentrum entwickeln, fehlte ihm dochh
letzlich eine städtische Verwältungsfunktionund
ein echtes städtisches Bürgertum, das Landser-<
durch seinen Verwaltungs- und Gerichtssitz ißt
die österreichische Herrschaft gleichen Namens;*
zu der Habsheim ja zählte, besessen hat. Die
Bürger Habsheims aber waren Winzer, Ackerleute
und Dorfhandwerker oder Wirte. Nichts könnte
besser die wirkliche Stellung und Beschäftigung
der Habsheimer Bürger darstellen, als die aus
dem Jahr 1550 stammende Wappenscheibe, des
Schultheißen Casper Hag15), auf der er mit der
Hacke über der Schulter und dem Rebmesser im;
Gürtel abgebildet ist, wie er gerade in die Reben
gehen will. Der Markt allein machte aber nqcjv
keine Stadt, und so war der Traum Stadt zu sein,'?
schnell ausgeträumt, und die Siedlung, deren
Ortsgrundriß (Abb. 4) und heutiges Ortsbiljl sich >
in keiner Weise von den übrigen Dörfern am
Ostrand des Sundgauer Hügellandes unterscheidet
, ist wieder ein Dorf geworden wie in den
ersten Jahrhunderten ihres Bestehens. Aus dem
mittelalterlichen Rebdorf ist heute aber eine über
2000 Einwohner zählende Arbeiterwohngemein<le
entstanden, die ganz überwiegend von der Inda-;
strie im nahen Mülhausen lebt.

Literaturanmerkungen:

1.) Das Reichsland Elsaß - Lothringen, III. Teil: Orts*
beschreibendes und geschichtliches Wörterbuchr 1903,
S. 551, 2.) Medard Barth: Handbuch der elsässischeiL
Kirchen im Mittelalter, 2. Band, Archives de VEglise
d'Alsace, 1961, S. 727. — 3.) Eberhardt Stricker: Die Geo-'
Politik des Sundgaus, Heft 4 der Schriftenreihe des \ Hei—
matbundes. Sundgau, S. 25, und S. von Billing: Geschichte .
und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von
den ältesten in die neuesten Zeiten, 1782, Seite 95. —
4.) L.-G.Werner: Les villages disparus de la Haute-*
Alsace, 1921, S. 12. 5.) Eberhardt Stricker: Siehe 3.>,
Seite 24. — 6.) Paul Stintzi: Im Hügelland des vorderen
Sundgaus, S.23. — 7.) Paul Stintzi: Burgen und; Schlösser'
des Elsaß, 1951, S.35. — 8.) Medard Barth: Siehe 2.), .
Seite 727 ff. — 9.) S. von Billing: Siehe 3.), Seite 95. -f
10.) Paul Stintzi: Die habsburgischen Güter im Elsaß,
Vorderösterreich, eine geschichtliche Landeskunde, her-\
ausgegeben vom Älemännischen Institut unter Leitung;
von F. Metz, 2 Bde., 1959, S. 475 ff.,— 11.) Paul Stintzi-
und Eugen Wacker: Der Sundgau — Ein Führer durch
Landschaft; Geschichte und Kunst, S. 195 ff. — 12.) Medard '
Barth: Siehe 2.), 1. Bd., 1960, S. 476. — 13.) C. A. Müller:
Mittelalterliche Städte im Sundgau und Eisgau, Alemannisches
Jahrbuch 1958, S. 230. — 14.) Siehe 1.), S.377. —
15.) Eugen Wacker: Die Habsheimer Dorf Ordnung, Jährbuch
des Sundgau-Vereins 1940 - 42, S. 48.

Otto Ernst Sutter:

flöi'tyelm ©ecftelö Lfybelbenfrnal

Erinnerungen an den heimgegangenen Künstler

Neben Karl Albickers Athene im Innenhof
der Technischen Hochschule in Karlsruhe gehört
das Lörracher Hebeldenkmal des vor kurzem im
84. Lebensjahr heimgegangenen Wilhelm Gerstel
zu den schönsten Werken am Oberrheiii beheimateter
Bildhauer in unserer Zeit. Von dem
Gedächtnismal für den Klassiker unter unseren
Dichtern gilt im besonderen, daß ihm hohe
künstlerische Reife und der Hauch echter Heimatverbundenheit
eignen, zugleich Zusammenklang-
zweier Kriterien, wie er selten genug zu -verzeichnen
ist. Vielleicht lebt der menschlich, so
liebenswerte, große Meister, der nun nach einem
arbeitsreichen, erfüllten Leben aufgebrochen ist*
in seinem Johann Peter Hebel am spürbarsten
fort

Als ich für den von mir angeregten Plan, zi^r,
200. Wiederkehr von Hebels Geburtstag, im Som->


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