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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1963-03/0015
krane für Stauwehre, Verladebrücken mit Laufkatzen
oder Drehkranen, Laufkrane und Laufkatzen
für Werkstätten, Greifer-Laufkrane, Gleisbaukrane
(davon neben der Deutschen Bundesbahn
auch für die Dänischen Staatsbahnen) und
zahlreiche Sonderanlagen gehören zu dem umfangreichen
Fertigungsprogramm des Kranbaues.
Bei den letzteren waren Lokomotiv-Bekohlungsanlagen
für die Bundesbahn einmal sehr gefragt.
Es fällt auf, daß die „Eisenbau Wyhlen AG."
eine große Anzahl bedeutender Aufträge für die
Bundesbahn auszuführen hatte, darunter sehr
häufig ausgesprochene Spezialanfertigungen. Die
größten Kranbauprojekte waren zwei mächtige
Maschinenhauskrane mit je 100 Tonnen Tragkraft
für das Kraftwerk Reckingen (1936) und ein
Viermotoren - Laufkran für das Hüttenwerk
Rheinhausen mit 120 Tonnen Hub vermögen.

Im Jahre 1937 begann die Fabrikation von
Schneepflügen anzulaufen. Sie erreichte zeitweise
einen beachtlichen Umfang. Daneben entwickelte
die Firma neue Typen von Schneeschleudern.

Die Schneepflüge und Schneeschleudern wurden
bei großen Versuchen auf dem Arlberg und
auf dem Großglockner preisgekrönt und als
Reichstypen in sehr großer Anzahl ausgeführt,
wobei eine Verlagerung auf gleichartige Betriebe
in Deutschland und in Frankreich erfolgte. Als
besonderes Vertrauen in die Leistungen der
„Eisenbau Wyhlen AG." auf diesem Gebiet darf
ein Auftrag für drei Schienen - Schneeschleudern
für die Persischen Staatsbahnen angesehen
werden, der vor einigen Jahren ausgeführt
wurde. Heute spielt dieser Produktionszweig
ein untergeordnete Rolle.

Statt dessen wurde nach dem zweiten •
Weltkrieg ein anderes großes Arbeitsgebiet
aufgegriffen, das sich gut in den
Betrieb eingliedern ließ: die Mechanisierung
von Sandaufbereitungsanlagen und
Formereien. In Zusammenarbeit mit einem
bekannten schweizerischen Gießereiplanungsbüro
hat das Werk die Erstellung,
den Ausbau und die Automatisierung
ganzer Gießereinanlagen übernommen.
Seit 1956 wurden in besonderem Maße
auch ausländische Anlagen gebaut, so in
Dänemark, Schweden, Spanien, Portugal,
der Schweiz, Frankreich, Österreich, Israel.

Die Situation der Gegenwart

Mit diesem allgemeinen Überblick haben
wir das Werk vielleicht genauer kennen
gelernt als es zunächst scheinen mag. Doch
das Bibel wort „An ihren Früchten sollt
ihr sie erkennen" gilt auch hier. Gegründet
in einer Zeit des industriellen Aufschwungs
, wagte man sich schon bald an
besonders große Projekte heran. An dieser
Grundhaltung hat sich bis zur Gegenwart
nichts geändert. Sie darf geradezu
als ein Wesensmerkmal der - „Eisenbau
Wyhlen AG." angesehen werden. Gemessen
an ihrer Kapazität befaßt sie sich
- neben einer Reihe kleinerer Aufträge -
vornehmlich, wie wir gesehen haben, mit

verhältnismäßig sehr großen Obj ekten. Verglichen
mit ihren Konkurrenten (z. B. den Firmen
DEMAG, MANr Krupp und Kampnagel). ist sie
mit 500 Beschäftigten ein kleines Werk. Daß sie
sich trotzdem gegen 5—lOmal so große Betriebe
behaupten kann, liegt in ihrer Wandelbarkeit
und Anpassungsfähigkeit.

Ihre Spezialität war und ist der „Maßanzug",
nicht die Serie „von der Stange". Es gehört
schon zu den Seltenheiten, wenn ein Erzeugnis
zwei und mehrmals in der selben Ausführung
geliefert wird. Das bedingt natürlich ein hohes
Maß an konstruktiver Planungsarbeit. Für diese
wichtige Aufgabe stehen große technische Büros
zur Verfügung, die zusammen mit den Betriebsund
Montagebüros gegen 100 Ingenieure, Konstrukteure
und technische Zeichner verfügen, ein
im Verhältnis zur Betriebsgröße respektables
Aufgebot. Es wird kein Werkstück gefertigt und
keine Schraube gesetzt,- ohne daß nicht dafür
genaueste Berechnungen und Pläne vorliegen, die
von den betriebseigenen Statikern auskalkuliert
und auf den eigenen Reißbrettern entworfen
worden sind. Diese individuelle Bedienung der
Auftraggeber — wie wir gesehen haben sind
es große Industrieunternehmen oder staatliche
Stellen — bildet das Rückgrat der „Eisenbau
Wyhlen AG.".

Und noch etwas hat der Blick in die Referenzlisten
der zurückliegenden 65 Jahre erkennen'
lassen: Aus der Abhängigkeit von einem einzi-

Wippdrehkran mit hydraulischem Ausleger

Aufn.: R. Heeb, Luzern

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